Kommentar
Lasst das Experimentieren: Darum vermiest mir der neue DEL2-Modus die schönste Eishockey-Zeit
Die DEL2 hat sich einen neuen Modus im Kampf gegen den Abstieg einfallen lassen. Eine „Best-of-seven“-Serie gibt es in den Playdowns künftig nicht mehr. OVB-Sportredakteur Thomas Neumeier hat seine Meinung dazu.
Zweieinhalb Wochen vor dem Start in die neue Saison präsentiert die zweite Deutsche Eishockey-Liga (DEL2), der nun auch wieder die Starbulls Rosenheim angehören, einen neuen Modus für die Abstiegsrunde. In der ersten Runde reichen dem Elftplatzierten im Duell gegen den 14. der Rangliste lediglich zwei Siege zum Klassenerhalt, der Zwölfte braucht gegen den 13. in der Tabelle drei Erfolge – die beiden Kontrahenten müssen hingegen vier Spiele gewinnen, um auch weiter in der DEL2 zu spielen. In der entscheidenden zweiten Runde braucht das besser platzierte Team nur drei Siege für den Verbleib.
Die Wertigkeit der Hauptrunde erhöhen
Mit dieser Entscheidung soll die Wertigkeit der Hauptrunde erhöht werden. Die Liga will vermeiden, dass es weitere Fälle wie in der vergangenen Saison Bayreuth oder vor zwei Jahren Selb gibt. Diese Teams waren in der Hauptrunde weit abgeschlagen und konzentrierten sich frühzeitig auf die Abstiegsrunde, die sie sportlich dann meisterten – der Abstieg ereilte jeweils den Tabellenzwölften aus Bad Tölz und Heilbronn.
Gibt es das bald auch in den Playoffs?
Aber: Es ist ja nicht immer so, dass Teams weit abgeschlagen sind. Was passiert, wenn der Elfte und der Letzte nach 52 Spieltagen nur sechs oder sieben Punkte auseinander sind? Ist es dann gerechtfertigt, einer Mannschaft einen derartigen Vorteil in die Playdowns mitzugeben? Oder wenn der Letzte im Verlauf der Hauptrunde alle vier Duelle gegen den Elften gewonnen hat: Wieso wird das dann nicht auch angerechnet? Und: Kommt das demnächst auch in den Playoffs? Braucht der Erste, der zehn Punkte Vorsprung hat, dann weniger Siege für den Titel?
Es ist jedenfalls absurd, wenn der Tabellenelfte die Serie gegen den Letzten mit 2:3 verliert, aber dennoch als Sieger hervorgeht. Leute, lasst das Experimentieren an Playoffs und Playdowns! Und vermiest mir nicht die schönste Zeit des Eishockey-Jahres!