Die Rosenheimer Eishockeystatistik
Pöpperle knackt Dalpiaz-Rekord: Mit diesem Fußball-Ergebnis gewinnen die Starbulls am liebsten
Wenn die Starbulls in dieser Saison an einem Eishockeyspiel beteiligt sind, fallen im Schnitt die wenigsten Tore. Das hängt auch mit der brillanten Defensive zusammen. Kein Wunder, dass ein typisches Fußball-Ergebnis der häufigste Endstand bei den Rosenheimern ist.
Rosenheim – Die Blamage von Klostersee ist getilgt! Nur fünf beziehungsweise sieben Tage nach der 0:1-Niederlage beim abgeschlagenen Tabellenletzten präsentierten sich die Starbulls wieder in gewohnter Form oder setzten vielleicht mit dem unerwarteten Sieg im Spitzenspiel gegen Weiden noch ein Sahnehäubchen drauf. Unerwartet deshalb, weil es ein „Zu Null“-Sieg gegen die stärkste Offensive der Liga war.
Nur 5,07 Tore bei den Starbulls-Spielen
Zuallererst ein interessanter Vergleich. Bei Partien mit Rosenheimer Beteiligung fallen in dieser Saison die allerwenigsten Tore! Während bei Spielen von Landsberg (8.26 Tore), Tölz (7.88), Passau (7.60) und Füssen (7.30) die meisten Treffer zu bewundern sind, überwiegend allerdings Tore gegen das betreffende Team, fallen bei Spielen der Starbulls im Schnitt gerade mal 5.07 Treffer – eigene Tore und Gegentreffer zusammengezählt. Nur Deggendorf erweist sich mit 5.64 pro Spiel halbwegs so defensivbewusst.
So war es von den Zahlen her vielleicht nicht gar so überraschend, dass auch bei Rosenheim gegen Weiden am Sonntag die Defensiven brillierten, obwohl die Blue Devils nicht nur die zweitwenigsten Gegentore kassieren, sondern mit 5.1 Toren pro Spiel auch die beste Offensive aufweisen. Was den Rosenheimer Sieg so spektakulär macht, war allerdings, dass 16 grün-weiße Feldspieler einem kompletten Weidener Lineup mit 20 gestandenen Stammkräften gegenüberstanden! Dass es dabei wieder einmal „Zu Null“ für die Starbulls ausgehen könnte, hatten wohl selbst die größten Optimisten nicht erwartet.
Torhüter schon zehnmal ohne Gegentor
Es ist ja auch in dieser Hinsicht eine absolute Rekordsaison. Bereits zum zehnten Mal in bisher 44 Partien blieben die Rosenheimer Torhüter ohne Gegentor, und dieser besondere Erfolg gelang nicht nur sechsmal Andi Mechel und einmal Christopher Kolarz, sondern nunmehr dem neuen Mann zwischen den Pfosten, Thomas Pöpperle.
Nach jeweils einem Gegentor in seinen ersten beiden Spielen hielt er dreimal hintereinander seinen Kasten sauber! Die neue Nummer Eins im Tor ist damit derzeit seit fast 209 Spielminuten unbezwungen und hat am Sonntag die persönliche Rekordstrecke von Claus Dalpiaz vom Oktober 2009 um drei Minuten überboten! Sein derzeitiger Gegentorschnitt liegt bei 0,4 pro Spiel.
Dreimal bereits das 1:0 erzielt
Der offensive Gegenpart von Pöpperle ist der zweite Neuzugang. Brad McGowan setzte in seinen ersten sechs Matches für die Starbulls kräftig Duftmarken. Zwar ging er zweimal leer aus, traf aber gegen Füssen in der Mitte des Spiels und führte dreimal (gegen Memmingen, Passau und nun Weiden) sein Team mit dem 1:0 auf die Siegerstraße.
Am Freitag war quasi als Probelauf für das Spitzenspiel die Revanche in Bad Tölz fällig. Durch das 3:0 bei den Löwen sicherte man sich nicht nur durch den dritten Sieg im vierten Aufeinandertreffen eine positive Saisonbilanz, sondern rückte auch die 5:7-Heimniederlage vor einigen Wochen gerade, als die Tölzer im letzten Drittel aus einem 3:5 ein 7:5 gemacht hatten. Inzwischen aber sind solche Zusammenbrüche bei den Starbulls wohl wieder abgestellt.
Seit jenem Null-Punkte-Wochenende haben sie kein Schlussdrittel mehr verloren und blieben in sechs von sieben Dritteln sogar ganz ohne Gegentor. Nur dreimal in insgesamt 35 Spielen, in denen McNeely & Co. nach 40 Minuten in Führung lagen, gab es keinen Sieg. Noch souveräner ist man derzeit in den ersten 20 Minuten. In den letzten 14 Spielen führte man elfmal zum ersten Pausentee, dreimal stand es remis.
Wesentliches Element: Die Special Teams
Wesentliches Element bei den Siegen des Wochenendes waren auch die Special Teams. Zwei Überzahltore in Bad Tölz, der Game Winner gegen Weiden: Drei von sieben Powerplays konnten Hauner & Co. verwerten, und das nach acht erfolglosen Phasen in den drei Spielen zuvor.
Der dritte Powerplay-Doppeltorschütze
Aaron Reinig ist übrigens der dritte doppelte Powerplay-Torschütze der laufenden Saison. Manuel Strodel und Klemen Pretnar hatten zuvor jeweils in Spielen gegen Memmingen in Überzahl doppelt eingenetzt. Eigene Unterzahl ist derzeit auch kein Problem; nach dem Zusammenbruch in Weiden an jenem Desaster-Wochenende (drei Gegentreffer in nur 54 Sekunden) haben die Starbulls in den folgenden sieben Partien in insgesamt fast 42 Unterzahl-Minuten nur einen einzigen zugelassen.
Zum fünften Mal hieß es in der laufenden Spielzeit nun schon 2:0 zugunsten der Starbulls. Damit ist es das häufigste Resultat, gefolgt von 5:2 und 2:3, die je viermal im Protokoll standen.
Erstmals mit Brad Snetsinger?
Während sich die Dauer der Pause bei Stürmer Stefan Reiter erst am Montag im Kernspin feststellen hat lassen und aktuell noch offen ist, darf Trainer Jari Pasanen am Wochenende möglicherweise auf zwei Comebacks bei den Starbulls Rosenheim hoffen. So deutet sich die Rückkehr von Marius Möchel und Brad Snetsinger an. „Beide sollen am Mittwoch und Donnerstag voll ins Mannschaftstraining eingreifen“, hatte Pasanen angekündigt. Wobei sich ein Spieleinsatz von Snetsinger erst dann entscheiden wird. „Er muss sich bereit fühlen, es ist komplett seine Entscheidung“, sagt der Trainer. Der Deutsch-Kanadier Snetsinger war seit dem Play-off-Achtelfinale im vergangenen März gegen Hamburg außer Gefecht. Auch Kapitän Dominik Daxlberger, der am Wochenende wegen Fieber fehlte, könnte wieder ins Team zurückkehren. tn

