Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Deutlicher Sieg gegen Österreich

„Das habe ich mir nie erträumt“: Philipp Grubauer und das DEB-Team begeistern Rosenheim

Philipp Grubauer ließ sich nach dem Spiel von den Fans feiern. Der Rosenheimer hielt im Heim-Länderspiel die Null.
+
Philipp Grubauer ließ sich nach dem Spiel von den Fans feiern. Der Rosenheimer hielt im Heim-Länderspiel die Null.

Besser hätte die Rückkehr von Philipp Grubauer nach Rosenheim nicht laufen können. Der Torwart hielt im Heim-Länderspiel gegen Österreich die Null. Und auch Patrick Hager hatte Grund zu Feiern. Der Blick zurück auf eine Eishockey-Party.

Rosenheim – So ganz realisiert hatte es Philipp Grubauer auch während der Presserunde noch nicht. 30 Minuten zuvor war das Eishockey-Länderspiel zwischen Deutschland und Österreich in Rosenheim mit einem 5:0-Sieg für die DEB-Auswahl geendet. 5022 Fans zelebrierten im ausverkauften Rofa-Stadion eine Eishockey-Party. Im Fokus: der gebürtige Rosenheimer Grubauer. „Es ist unglaublich, ich habe nie erträumt, dass ich mit der Nationalmannschaft irgendwann einmal wieder in Rosenheim spielen darf. Wenn man so in die Ränge schaut, die Familie war da, das war ein unglaubliches Gefühl. Es ist ein Highlight meiner Karriere, das ich mir nie erträumt habe“, beschreibt Grubauer seine Gefühle.

Sprechchöre und Shutout: Philipp Grubauer und das DEB-Team begeistern Rosenheim

Und der 33-Jährige hätte wohl nicht einmal viel machen müssen, um vom Publikum in Rosenheim gefeiert zu werden. Schon vor Spielbeginn hallten „Grubauer“-Sprechchöre durch das Stadion, bei der Verlesung der Aufstellung wurde der Name der Nummer 30 des DEB-Teams am lautesten gerufen. Nach Schlusspfiff wurde Grubauer viermal von den Fans in die Kurve gerufen und auch lange nach Spielende standen noch immer Fans im Stadion und hofften auf Fotos und Autogramme. Es wirkte so, als wäre der verlorene Sohn in die Heimat zurückgekehrt, Grubauer wusste das auch zu schätzen: „Ohne die Fans wären wir in Rosenheim gar nichts. Das hat mich extrem gefreut. Wer weiß, was in der Zukunft passiert – es könnte das letzte Mal für mich sein. Solche Momente muss man genießen“, erklärt der Schlussmann und verrät ein witziges Detail: „Es wurde 60 Minuten durchgesungen. Ich kenne das ja noch aus meiner Kinderzeit. Wenn ich nichts zu tun hatte, habe ich selbst mitgesungen. Ich kann das Gefühl eigentlich gar nicht beschreiben.“

Schrecksekunde vor dem eigenen Tor

In seinem ersten Spiel auf Rosenheimer Eis seit 2008 zeigte Grubauer, was er im Nachwuchs der Starbulls Rosenheim gelernt hat. Mit viel Ruhe und Abgeklärtheit hielt der Torwart der Seattle Kraken seinen Kasten sauber. Zweimal half dann auch noch das Gestänge mit, um „Grubi“ den Shutout nicht zu vermasseln: „Ein bisschen Glück gehört auch mal dazu“, so der Rosenheimer. Glück hatte Grubauer auch in einer Schrecksekunde im ersten Abschnitt: Ein abgefälschter Schuss rutschte ihm durch und tändelte auf der Linie, ehe Grubauer ihn unter seiner Fanghand begrub. „Wenn wir die Bully-Kreise weiß lassen könnten, wäre es ideal. Die Scheibe verschwindet im Roten und im Blauen, und wenn die dann abgefälscht wird, dann wird es für den Torhüter extrem schwierig. Der Puck ist komisch durch die Luft gesegelt und mir durchgerutscht“, erklärte Grubauer, konnte aber schon wieder darüber lachen: „Ich glaube, mein Arm ist in dieser Situation drei Meter länger geworden.“

Schrecksekunde für Philipp Grubauer: Der Puck liegt auf der Linie, doch der Schlussmann bekommt noch die Fanghand drauf

Lob bekam der Schlussmann auch vom eigenen Kapitän, Patrick Hager: „Er wollte für die Fans ein bisschen Action. Über Grubi brauchen wir nicht viel zu reden. Die Qualitäten, die er hinten hat, die Ruhe, die er ausstrahlt. Wenn wir ihn gebraucht haben, war er da und absolut ruhig und gelassen. Ich denke, das wird uns im weiteren Verlauf eine große Stütze sein.“

Patrick Hager: Besonderer Moment mit eigenem Sohn

Hager selbst war der zweite Spieler im Fokus. Der Angreifer, der in Flintsbach lebt, spielte im Nachwuchs ebenfalls für die Starbulls, für ihn war es das erste Spiel in Rosenheim seit 2016. „Da waren meine zwei Mädels noch kleiner. Heute war mein Sohn Leon mit dabei, was natürlich ein super Moment war. Wenn man das teilen kann und die ganze Familie auf der Tribüne mit dabei ist – das war ein schöner Spätnachmittag. Ich sage großen Dank an das Rosenheimer Publikum. Wenn man so herzlich begrüßt wird, dann tut das gut“, schwärmte Hager vom Publikum und fügte an: „ Ich denke, für alle war es ein schöner Eishockey-Nachmittag. Das ist auch für Rosenheim ein schöner Eishockey-Abschluss der Saison.“

Ein besonderer Moment: DEB-Kapitän Patrick Hager bekommt den Puck von seinem Sohn Leon übergeben

2016 unterlag das DEB-Team Schweden mit 1:3, Hager erzielte dabei den deutschen Treffer. Für ein Tor reichte es diesmal nicht, aber Hager verbuchte eine Vorlage – und das Team einen Sieg: „Gegen Schweden haben wir damals verloren, da hätte ich das Tor auch lieber eingetauscht. Heute war es ein absolut gelungener Abend.“ Ein Abend, der für den Spieler des EHC Red Bull München emotional begann. Sein Sohn Leon durfte vor dem Spiel als Puckkind auf das Eis und mit seinem Vater so einen besonderen Moment teilen: „Wir haben vorher gefragt, ob das möglich ist. Bei den Starbulls haben sie ja auch immer ein Puckkind, da hat es mit der Verlosung bisher noch nicht funktioniert. Das Bild, das wir davon jetzt haben, wird einen besonderen Platz bekommen“, so Hager.

Harold Kreis: „War für alle ein sehr schöner Länderspiel-Tag“

Rundum glücklich waren aber nicht nur die beiden Rosenheimer, auch Bundestrainer Harold Kreis war zufrieden – mit dem Spiel und den Fans. „Heute war ein zügiges Spiel. Ich fand auch, dass die Österreicher gut begonnen haben, vielleicht ein bisschen aggressiver als wir. Da waren wir ein bisschen mehr in der Rückwärts- als in der Vorwärtsbewegung. Zur Hälfte des ersten Drittels haben wir das geändert. Wir haben einen guten Job gemacht, auch gut zurückgearbeitet, Schüsse geblockt Das 5:0 ist ein Resultat der Arbeit, der Disziplin und der Spielweise“, resümierte Kreis.

Der 66-Jährige, dessen Mutter in Rosenheim aufgewachsen ist, lobte ebenfalls die Fans: „Als wir erfahren haben, dass es sehr früh ausverkauft war, haben wir uns natürlich gefreut. Ich fand das Ambiente und die Zuschauer sehr gut. Auf dem Eis hat die Mannschaft für Stimmung gesorgt, die Fans haben das dann mitgetragen und somit war es für alle ein sehr schöner Länderspiel-Tag.“

Rosenheim hat einen Eindruck hinterlassen, bei Grubauer, Hager, Kreis und Eishockey-Deutschland. Und auch deshalb verabschiedete sich Bundestrainer Kreis mit den Worten: „Ich habe noch einige Eishockey-Erinnerungen aus Rosenheim, die nicht so prickelnd sind. Der Eindruck, den ich heute von Rosenheim mit nach Hause nehme, ist viel besser.“

Kommentare