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Hannovers Trainer sieht sich „im falschen Film“

Beeindruckend, fantastisch, beste Unterhaltung: Starbulls fehlt noch ein Sieg für das Finale

Jubel über das 6:3: Doppeltorschütze Stefan Reiter und Lukas Laub.
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Jubel über das 6:3: Doppeltorschütze Stefan Reiter und Lukas Laub.

Beeindruckend, fantastisch, beste Unterhaltung – das alles beschreibt die Leistung der Starbulls in Spiel zwei der Halbfinalserie gegen die Hannover Scorpions. Rosenheim wuchs vor 5022 begeisterten Zuschauern über sich hinaus. Auch deshalb wähnte sich Hannovers Coach „im falschen Film“.

Rosenheim – Es war im Jahr 2012, als die Starbulls Rosenheim groß auf der Kinoleinwand auftauchten. „Kraft der Leidenschaft“ hieß der Streifen, der tief ins Innere der Rosenheimer Eishockeyspieler blicken ließ und die Kufencracks von der Mangfall auf ihrem Weg bis in die Finalserie der DEL2 begleitete. Einziger Haken: Es gab kein Happy-end, denn das letzte Saisonspiel ging damals verloren.

Die laufende Spielzeit in der Eishockey-Oberliga könnte sich in Rosenheim ebenfalls zum Kassenschlager entwickeln. Denn nach dem 6:3-Heimerfolg gegen die Hannover Scorpions vor erneut ausverkauftem Rofa-Stadion haben sich die Starbulls den ersten Matchpuck in der Play-off-Halbfinalserie erspielt und sind nur noch einen Sieg vom Finale entfernt. Den ersten Anlauf dazu nehmen die Starbulls am Mittwoch ab 20 Uhr beim Aufeinandertreffen in Mellendorf.

Das 4:1 für die Starbulls Rosenheim erzielte Tim-Lucca Krüger, der einen Querpass verwandelte und Brett Jaeger keine Chance ließ.

Hannover nur mit 15 Feldspielern

Scorpions-Trainer Kevin Gaudet fühlte sich nach dem Spiel in Rosenheim „wie im falschen Film“. Er äußerte sein Unverständnis, dass Verteidiger Thomas Supis eine Sperre aus dem ersten Match abbrummen musste, zudem fehlten der erkrankte Robin Just und Julian Airich, der Vater geworden war. So hatte er ganze 15 Feldspieler zur Verfügung. „Die Aufgabe war sowieso schwer“, befand er, während Starbulls-Coach Jari Pasanen meinte, das sei für sein Team kein Vorteil gewesen. Dafür war es sicher von Vorteil, dass Tyler McNeely wieder fit war. „Es war noch nicht das volle Benzin im Tank, aber wir sind froh, dass er in der Lage war, zu spielen“, erklärte Pasanen.

Frühe Gästeführung nach 26 Sekunden

Und dennoch musste seine Mannschaft gleich einen Schockmoment hinnehmen, denn bereits nach 26 Sekunden lagen die Gäste in Front. James Bettauer hatte von der blauen Linie getroffen. Es war das vierte Play-off-Heimspiel hintereinander, in dem die Rosenheimer den ersten Treffer kassierten – es scheint, als hätten sich die Starbulls bei ihrem Film für ein hochspannendes Drehbuch entschieden! Zumal die Gäste durchaus auch den zweiten Treffer auf dem Schläger hatten. Aber da hatten die Starbulls was dagegen, in erster Linie Goalie Christopher Kolarz. „Er war richtig gut, hat jetzt drei Top-Spiele gezeigt“, lobte der Rosenheimer Trainer seinen jüngsten Darsteller zwischen den Pfosten.

Auf der anderen Seite fanden die Hausherren dann besser ins Spiel und hatten auch ihre Möglichkeiten. Schüsse zischten vorbei, Abpraller landeten bei Gäste-Tormann Brett Jaeger und auch ein Penalty wurde von Norman Hauner vergeben. Was fehlte da noch? Richtig, ein Powerplay! Und weil gleich zwei Scorpions-Spieler auf der Strafbank saßen, klappte es auch: Marc Schmidpeter egalisierte.

Das waren die Schlüsselszenen

So ein Spiel hat – wie eben auch ein Film – seine Schlüsselszenen. Und von denen gab es gleich einige. Zum einen die erfolgreiche Fünf-gegen-Drei-Überzahl, die zum Ausgleich führte. Dann der Doppelpack binnen 59 Sekunden, als die Starbulls im zweiten Drittel erst durch Hauner und dann durch Stefan Reiter auf 3:1 davonzogen. Und schließlich der erfolgreiche Abschluss zum 5:2 von Hauner im letzten Drittel, gerade mal 35 Sekunden, nachdem Brandon Alderson das zweite Tor für Hannover markiert hatte. Zuvor hatte Tim Lucca Krüger im Mittelabschnitt bereits das zwischenzeitliche 4:1 erzielt.

„Hauner war war immer der Schlüssel“, sprach Gaudet anerkennend über einen der Hauptdarsteller, zudem habe „Rosenheim nach dem 3:1 gezeigt, warum sie so gut sind“. Sein Team hingegen habe „in den Play-offs Probleme, die Tore zu schießen“. Am Ende waren es immerhin drei, weil auch Patrick Klöpper noch traf. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Starbulls aber schon das sechste Tor markiert, denn auch Reiter mutierte zum „Doppelpacker“.

Hausherren wirkten frischer als die Scorpions

Nach der Führung wirkten die Hausherren auch frischer als Hannover, was vielleicht auch an den frenetisch anfeuernden Fans lag. „Die Kulisse hat die Jungs gepusht“, freute sich Pasanen. Er sagte aber auch, dass „das kein 6:3-Spiel war“. Seine Mannen müssten schon „alle Register ziehen, um Hannover zu schlagen“. Und so wird er auch vor dem dritten Duell am Mittwoch den Puck flach halten. „Es ist noch nichts passiert“, stellt der Finne klar. Er will mit seinem Team an einem neuen Kapitel schreiben. Und es liegt ganz allein an den Starbulls, ob es letztlich ein Drama oder ein Helden-Epos wird.

Der 2:1-Führungstreffer der Starbulls durch Norman Hauner.

Spielstatistik: Starbulls – Hannover Scorpions 6:3 (1:1, 3:0, 2:2). Starbulls: Kolarz (Mechel) – Tölzer, Vollmayer; Obu, Kolb; Krumpe, Reinig – McNeely, Oleksuk, Hauner; Laub, McGowan, Reiter; Knaub, Daxlberger, Edfelder; Krüger, Strodel, Schmidpeter.

Tore: 0:1 (1.) Bettauer/McPherson, Aquin, 1:1 (10.) Schmidpeter/McNeely – PP2, 2:1 (32.) Hauner/McNeely, 3:1 (33.) Reiter/McGowan, Vollmayer, 4:1 (40.) Krüger/McGowan, Reinig, 4:2 (44.) Alderson/McPherson, Maschmeyer, 5:2 (44.) Hauner/McNeely, Oleksuk, 6:2 (46.) Reiter/McGowan, 6:3 (57.) Klöpper/Heinrich, Trattner. – Schiedsrichter: Haupt/Kapzan;

Strafminuten: Starbulls 10, Hannover 8; Zuschauer: 5022 (ausverkauft).

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