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Rosenheimer mit 68 Jahren verstorben

„Motor fürs Schiedsrichterwesen“: Eishockey-Deutschland trauert um Gerhard Lichtnecker aus Rosenheim

Ein kommunikativer Spielleiter: Gerhard Lichtnecker als Schiedsrichter beim Topspiel zwischen Mannheim und den Eisbären Berlin
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Ein kommunikativer Spielleiter: Gerhard Lichtnecker als Schiedsrichter beim Topspiel zwischen Mannheim und den Eisbären Berlin.

Gerhard Lichtnecker ist tot. Der langjährige Eishockey-Schiedsrichter aus Rosenheim und spätere Schiedsrichter-Obmann des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ist im Alter von 68 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben, wie der DEB mitteilte.

Rosenheim – Lichtnecker, der noch bis vor wenigen Jahren in Bad Aibling wohnte, war lange als Flußmeister im Wasserwirtschaftsamt in Rosenheim tätig.

„Er war der Motor fürs Schiedsrichterwesen“: Eishockey-Deutschland trauert um Gerhard Lichtnecker

„Das ist ein Schlag fürs deutsche Eishockey, er war der Motor für das Schiedsrichterwesen. Sein Tod reißt eine große Lücke“, erklärte Franz Reindl, langjähriger DEB-Präsident und aktives Council-Mitglied des Eishockey-Weltverbandes IIHF, auf Nachfrage. Reindl hatte Lichtnecker zum Schiedsrichter-Obmann berufen. „Es war eine tolle Zusammenarbeit. Er war fordernd und auch gebend und hat das Schiedsrichterwesen in Deutschland vorangebracht“, sagt Reindl.

„Lichtnecker prägte das deutsche Schiedsrichterwesen über viele Jahre hinweg auf außergewöhnliche Weise“, wie der Verband schildert. Insgesamt hat er 1927 Spiele begleitet, darunter 221 internationale Einsätze als Unparteiischer. „Er hat viel mit den Spielern gesprochen und war dabei klar und deutlich. Das hat uns Spielern auch geholfen“, meinte Reindl.

Schiedsrichter als Hühnerdieb

Einen seiner berühmtesten Einsätze hatte Lichtnecker, auch immer für einen Spaß zu haben, am 3. Dezember 1995 beim Spiel zwischen Frankfurt und Riessersee. Bei den Hessen ist von verärgerten Fans zum Zeichen des Protests schon mal ein Gummihuhn aufs Eis geworfen worden. Lichtnecker klaubte es auf – und entfernte sich damit. In Hessen wurde derweil ein Fahndungsplakat angefertigt und der Referee als „Hühnerdieb“ bezichtigt. Einige Wochen später hatte Lichtnecker das „entführte“ Gummihuhn wieder dabei, als er das Spiel der Frankfurter in Krefeld leitete.

Am 1. April 2006 wurde er erstmals durch das damalige DEB-Präsidium zum Schiedsrichter-Obmann berufen. „Mit seiner großen Leidenschaft für das Eishockey und seinem unermüdlichen Einsatz trat er mehrfach dieses verantwortungsvolle Amt an und wurde zuletzt im April 2018 zum vierten Mal wiedergewählt. Seine Amtszeit dauerte bis 2022 und war geprägt von Innovation, Teamgeist und Weitblick“, teilte der DEB mit. Beim Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz im April 2022 in Rosenheim ist Lichtnecker offiziell vor großer Kulisse verabschiedet worden.

„Gerhard Lichtnecker war ein Teamplayer“

„Gerhard Lichtnecker war nicht nur ein zuverlässiger Organisator und Gestalter, sondern auch ein Teamplayer, der auch mit seiner humorvollen Art gepunktet hat. Er arbeitete eng mit den Schiedsrichter-Obleuten der Landesverbände, den Ligen und dem Präsidium des DEB zusammen. Dabei war es ihm stets ein Anliegen, das Ansehen der Schiedsrichter in der Öffentlichkeit zu stärken, neue Talente zu gewinnen und höchste Qualitätsstandards zu sichern“, ließ der Deutsche Eishockey-Bund wissen. „Gemeinsam mit seinem Ausschuss setzte er zahlreiche richtungsweisende Entwicklungen im deutschen Schiedsrichterwesen um, von denen viele auch international Anerkennung fanden. Besonders am Herzen lag ihm die Förderung des Nachwuchses – viele junge Talente, die unter seiner Leitung gefördert wurden, standen später bei internationalen Turnieren auf dem Eis, bis hin zu Goldmedaillenspielen.“

Er selbst war lange Jahre über seine Tätigkeit beim DEB hinaus als IIHF-Supervisor aktiv und Mitglied des IIHF Officials Committees. „Gerhard Lichtnecker hat das deutsche Eishockey auf besondere Weise mitgestaltet und wird als leidenschaftlicher Mitstreiter, kluger Impulsgeber und verlässlicher Mensch unvergessen bleiben“, erklärte der DEB in seiner Presseaussendung.

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