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Gründe für die Starbulls-Misere

Jari Pasanen im OVB-Exklusiv-Interview: „Shane Hanna fehlt an allen Ecken und Enden“

Jari Pasanen, Trainer der Starbulls Rosenheim, im OVB-Exklusiv-Interview: „Vielleicht sind wir am Limit“.
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Jari Pasanen, Trainer der Starbulls Rosenheim, im OVB-Exklusiv-Interview: „Vielleicht sind wir am Limit“.

Nach einem desaströsen Starbulls-Wochenende, das in einer 0:8-Niederlage im Heimspiel gegen Ravensburg gipfelte, stellt sich Trainer Jari Pasanen den Fragen der OVB-Sportredaktion. Er nennt mehrere Gründe für die zuletzt schwachen Leistungen.

Rosenheim – Starbulls-Coach Jari Pasanen ist davon überzeugt, dass er trotz der zuletzt schwachen Leistungen die Mannschaft immer noch erreicht: „Das ist nicht unser Problem.“ Nach Informationen der Sportredaktion aus Spielerkreisen ist das Verhältnis Trainer/Spieler nach wie vor intakt und auch mannschaftsintern gibt es keine Probleme.

Herr Pasanen, haben Sie so eine Situation schon einmal erlebt? 0:8 in einem Heimspiel, nur 12 von möglichen 48 Punkten aus den letzten 16 Spielen geholt?

Jari Pasanen: In der Form noch nicht, aber ich habe auch noch nie erlebt, dass wenn ein Mann ausfällt, wir komplett orientierungslos sind. Shane Hanna, unser wichtigster Spieler, war weg und seitdem sind wir stetig schlechter geworden. Ich hätte nicht gedacht, dass er so einen Einfluss hat, dass er die ganze Truppe um so viel besser macht. Er spielt knapp 30 Minuten pro Spiel, steht gefühlt jeden zweiten Wechsel auf dem Eis und wenn er auf dem Eis steht, wird es nicht gefährlich. Das sieht jeder. Dass er unserer Defensive in diesem Ausmaß Sicherheit gibt und so einen Einfluss auf die Mannschaft hat, hätte ich nie gedacht.

Gibt es noch andere Gründe für die Misere der letzten Wochen?

Pasanen: Natürlich. Wir sind in der Defensive zu wackelig, unsere Torhüter geben dem Team nicht die nötige Sicherheit. Sie haben nicht die Fangquote, die man braucht, um Spiele zu gewinnen, wenn man selbst nur zwei, drei Tore erzielt. Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass es am Anfang leichter wird Punkte zu machen. Jetzt ist die Intensität Woche für Woche gestiegen und ab den letzten 20 Spielen geht es für jede Mannschaft um etwas: Um die direkte Playoff-Teilnahme, um das mögliche Heimrecht, um die Pre-Playoffs. Jeder Spieler spielt für einen neuen Vertrag. Wahrscheinlich haben unsere Spieler schon am Anfang der Saison am Limit gespielt, um Spiele zu gewinnen. Jetzt haben wir keine Reserven mehr und können mit dieser Intensität nicht mehr mithalten. Wir haben einige Spieler im Team, von denen die Fans erwartet haben, dass sie besser performen, was aber in dieser starken Liga einfach nicht möglich ist. Das ist das Problem. Viele waren schon am Limit, als es noch nicht so intensiv war.

Stefan Reiter: „Es tut mit leid“ - Zwei Spiele gesperrt

„Es war nie meine Absicht den Spieler am Kopf zu treffen. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht dreckig spiele. Ja, ich wollte ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir uns nicht alles gefallen lassen. Dass ich ihn dabei am Helm getroffen habe tut mit leid und mir darf es auch nicht passieren, so die Nerven zu verlieren.“ Das sagte Starbulls-Stürmer Stefan Reiter am Montagnachmittag gegenüber der OVB-Sportredaktion. „Mir tut es auch für die Mannschaft leid, weil ich nicht mehr mithelfen konnte und wir in Unterzahl auch noch ein Tor kassiert haben.“ Er hoffte, dass er möglicherweise nur für ein Spiel gesperrt wird. Die Hoffnung erfüllte sich nicht, denn es wurden zwei Spiele.

Zu seiner Wutrede während des Landshut-Spiels sagte Reiter: „Ich bin eigentlich nicht der Typ, der große Reden schwingt. Auch nicht in der Kabine. Aber da musste einfach was raus. Trotzdem möchte ich betonen, dass wir als Team zusammenhalten und schon wissen, was die Stunde geschlagen hat. Wir können den Klassenerhalt aber nur zusammen schaffen und mit zusammen meine ich auch unsere Fans.“

Die Petition eines Starbulls-Fans mit dem Titel: „Jari Pasanen raus als Trainer der Starbulls Rosenheim“ haben innerhalb der ersten 20 Stunden 25 Leute unterschrieben. bz

Und die Rolle der Torhüter?

Pasanen: Das Allerwichtigste für uns ist natürlich, dass die Torhüter ihre Leistung bringen. Man sieht, wie das Selbstvertrauen bei den Spielern weniger wird, wenn einfache Tore fallen. So wie gegen Ravensburg, ohne jetzt Christopher Kolarz irgendwelche Schuld zu geben. Trotzdem haben sich die Spieler noch einmal aufgerappelt und Anfang des zweiten Drittels Gas gegeben. Ob die Leute das sehen oder nicht, aber das war einfach so. Und dann dieses 4:0 nach dem Scheibenverlust. Dann war die Luft raus.

Was machen Sie als Trainer in der aktuellen Situation? Draufhauen?

Pasanen: Du kannst nur auf das nächste Spiel schauen und versuchen, die Spieler aufzubauen, was jetzt natürlich schwierig ist. Teilweise kapieren sie selbst nicht, was passiert ist. Für uns Trainer ist es leicht, wir schauen Videos und wir sehen, was passiert, welche Fehler gemacht wurden. Wie bei den ersten beiden Toren.

Die Fans stellen natürlich die Frage: Erreicht der Trainer die Mannschaft noch? Was sagen Sie dazu?

Pasanen: Natürlich. Das ist hier nicht das Problem. Ich sehe, wie die Jungs im ersten Drittel oder in den Spielen wie gegen Freiburg, Bad Nauheim oder Crimmitschau Gas gegeben haben. Das sind klare Anzeichen, dass Leben in der Bude ist.

Lukas Laub hat im Interview in der Drittelpause gesagt: Wir brauchen irgendeinen Input. Es muss was passieren. So kann es nicht weitergehen. Was meint er damit?

Pasanen: Die Spieler wissen, dass wir mit Steffen Tölzer reden. Tölzer war im Aufstiegsjahr ein emotionaler Leader. Viele Spieler hoffen, dass er zurückkommt. Die Kabine ist die ganze Saison sehr leise gewesen und wir haben nicht die Führungspersönlichkeiten. Alle hoffen, dass jetzt Tölzer kommt, dass er das Wort ergreift. Und ich würde es begrüßen, wenn es mit Tölzer klappen würde. Die Spieler sehen auch, dass es mit der Torwart-Situation schwierig ist.

Was ist jetzt für die nächsten Wochen wichtig? Wäre es schon ein Erfolg, wenn man Elfter wird?

Pasanen: Du kannst jetzt nicht von irgendetwas träumen. Wir haben ja noch zehn Spiele. Es ist nur das nächste Spiel wichtig. Unsere Defensive muss wieder stabiler werden. Das ist das A und O. Die Torhüterleistung muss bei eine Fangquote von 93 oder 94 Prozent sein, aber das haben wir aktuell leider nicht. Das heißt, die komplette Mannschaft muss der Defensive und dem Torwart helfen und die Defensive muss besser stehen. Wenn das nicht so ist, dann verlieren wir. Eine starke Defensive und ein starker Torwart waren unsere Stärken in der ersten Saisonhälfte und jetzt ist es unsere Schwäche. Auch unser Spielaufbau ist problematisch und da sind wir auch wieder bei Shane Hanna. Das sind die wichtigsten Faktoren.

Jetzt spielt ihr am Dienstag schon wieder in Krefeld. Gibt es personelle Veränderungen?

Pasanen: Tomas Pöpperle wird wieder im Tor stehen. Stefan Reiter ist gesperrt. Für ihn rückt Norman Hauner in die Reihe mit Laub und Stretch. Niklas Länger ist verletzt, für ihn kommt Kilian Kühnhauser zum Einsatz und Denis Shevyrin ist wieder dabei.

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