Beim Rosenheimer 5:2-Sieg in Krefeld
Mit Schmerzen in die Kabine: Müssen sich die Starbulls Sorgen um ihren Kapitän machen?
Dreimal Norman Hauner, zweimal Stefan Reiter – beide Starbulls-Stürmer waren beim 5:2-Sieg in Krefeld „on fire“. Doch eine Szene um C.J. Stretch trübt die Freude ein bisschen. Müssen sich die Starbulls Sorgen um ihren Kapitän machen?
Krefeld – Was ein starkes Spiel der Starbulls Rosenheim in Krefeld! Die Eishockeyspieler von der Mangfall zeigen ihre bisher beste Saison-Leistung, gewinnen in Krefeld mit 5:2-Toren und klettern in der Tabelle damit auf den siebten Rang. Die entscheidenden Akteure auf Rosenheimer Seite waren Norman Hauner und Stefan Reiter, die für alle fünf Treffer verantwortlich waren.
Beim Sieg in Krefeld verletzt: Müssen sich die Starbulls Sorgen um ihren Kapitän machen?
Der Spielfilm: Es entwickelte sich von Anfang an ein ausgeglichenes Spiel. Krefeld versuchte, den Ton anzugeben, doch auch Rosenheim versteckte sich nicht. Nach ersten Annäherungen brachte Max Newton die Gastgeber dann in Führung. Der Goldhelm fälschte einen Schuss ab, zuvor hatte Zack Dybowski die Scheibe im eigenen Drittel zum Gegner gepasst. Rosenheim fand aber eine schnelle Antwort, Reiter wurde von Simon Gnyp in Szene gesetzt und blieb vor Felix Bick eiskalt.
Im zweiten Abschnitt waren vor allem die Special Teams im Fokus. Erst trafen die Starbulls in Person von Norman Hauner zweimal mit einem Mann mehr auf dem Eis, dann verkürzte Davis Vandane ebenfalls im Powerplay auf 2:3.
Das letzte Drittel spielte sich dann vor allem in der Zone der Starbulls ab. Krefeld drückte, fand aber kaum ein Durchkommen gegen stabil stehende Gäste mit einem stark aufgelegten Oskar Autio im Tor. Die Starbulls sorgten dafür schnell für eine kleine Vorentscheidung. Lukas Laub und C.J. Stretch machten den Weg frei für Hauner, der seinen dritten Treffer markierte. Den Deckel drauf machte dann Reiter, zum 5:2 ins leere Tor traf. Zuvor hatte Pascal Zerressen in Torwart-Manier auf der Linie den Anschlusstreffer verhindert.
Die Schlüsselszene: Da gibt es dieses Mal gleich zwei Szenen. Einerseits der 1:1-Ausgleich von Stefan Reiter, der damit eine schnelle Antwort auf die Führung der Gastgeber findet. Andererseits die wohl spielentscheidende Rettungstat von Pascal Zerressen, der knapp fünfeinhalb Minuten vor dem Ende auf der Linie für den geschlagenen Oskar Autio den 3:4-Anschluss verhindert.
Das macht Spaß: Plötzlich funktioniert sogar das Powerplay. Rosenheim trifft bei vier Möglichkeiten zweimal und schraubt die Erfolgsquote damit nach oben. Beide Male zeigt Hauner seine Präzision im Abschluss.
Das bereitet Sorgen: Die Sache mit den Strafen. Die Starbulls ziehen zu viele, teils auch unnötige Strafzeiten und werden dafür auch einmal bestraft. In Unterzahl wurden auch schon Spiele verloren.
Der Spieler des Spiels: Norman Hauner spielte einst in der DEL für Krefeld. Im Trikot der Starbulls läuft der Torjäger gegen seine alte Liebe nun oftmals zu Höchstleistungen auf. Schon letzte Saison war Hauner entscheidend am Sieg in Krefeld beteiligt, dieses Mal trifft der 32-Jährige im ersten Duell mit den Pinguinen dreifach.
Das war los mit: C.J. Stretch. Der Starbulls-Kapitän ging kurz vor Ende des ersten Drittels mit Schmerzen in die Kabine. Zwar kam Stretch zurück und spielte bis zum Ende durch, laut den Kommentatoren erlitt er aber eine Rippenprellung. Ob und wie stark Stretch wirklich verletzt ist, wird man wohl erst erfahren, wenn am Sonntag die Aufstellung für das Heimspiel gegen Dresden veröffentlicht wird.
Lob für Hauner und die Starbulls
Das sagen die Trainer: Thomas Popiesch, Krefeld Pinguine: „Es ist nicht so einfach, direkt die komplette Analyse zu machen. Wir haben Rosenheim, gerade im ersten Drittel, ein bisschen passiver erwartet. Wir wollten viel Druck machen, Scheiben hinter ihre Verteidiger bringen. Ich glaube, wir haben eigentlich viele Sachen auch gut gemacht, waren aber nicht konsequent genug im Abschluss. Dann bekommen wir zwei Strafzeiten, schon wieder in der offensiven Zone, die dann das Momentum, den Rhythmus auseinanderbringen. Da startete Rosenheim schon dieses gute Gefühl. Sie haben ein gutes Powerplay gespielt, aber wir nicht so gut defensiv. Dann liegst du hinten und auf einmal hast du gemerkt, wie die Mannschaft wieder in diesen Unruhezustand kommt, nicht sauber spielt, nicht dieses Vertrauen hat und dann Sachen macht, die wir dachten, sind schon weg. Dann hatten wir keinen Spielrhythmus und es ist schwierig. Trotzdem will ich der Mannschaft nicht absprechen, dass sie wollte. Es war natürlich auch eine sehr gut eingestellte Rosenheimer Mannschaft, die sehr gut defensiv gespielt hat und immer wieder durch ihre Konter-Taktik Nadelstiche gesetzt hat.“
Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Ich hatte ein bisschen Angst im ersten Drittel, wegen der langen Busreise. Aber das haben wir gut überstanden. Überzahl ist dieses Jahr bisher nicht unser bester Freund gewesen, aber das haben wir intensiv trainiert und Gott sei Dank heute zwei Tore in Überzahl geschossen. Das war sicherlich der Schlüssel zum Erfolg, zusammen mit der defensiven Leistung und der Torhüterleistung. Sicherlich war Hauner mit drei Toren der Game-Winner für uns, aber nicht nur der Torschütze, sondern auch die Leute, die vor dem Tor die Sicht verdeckt haben, sind wichtig. Insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung, gut verteidigt. Sicherlich nicht schön anzuschauen, aber als wir die Führung hatten, war es die Devise, einfach zu verteidigen – und das haben die Jungs top gemacht. Unser Torwart hat den Rest gemacht.“
Spielstatistik: Krefeld Pinguine – Starbulls Rosenheim 2:5 (1:1,1:2,0:2). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Zerressen, Tiffels; Gnyp, Vollmayer – Laub, Stretch, Hauner; Nirschl, Sarault, Reiter; Kuqi, Strodel, Handschuh; Kühnhauser, Ewanyk, Järvelainen.
Tore: 1:0 (13.) Vandane; 1:1 (15.) Reiter/Gnyp, Sarault; 1:2 (25.) Hauner/Strodel, Stretch – PP1; 1:3 (35.) Hauner(Laub, Stretch – PP1; 2:3 (38.) Vandane/Adam, Lessio – PP1; 2:4 (47.) Hauner/Laub, Stretch; 2:5 (59.) Reiter/Dybowski.
Schiedsrichter: Neutzer/Singaitis; Strafminuten: Krefeld 8, Rosenheim 8; Zuschauer: 5059.
Das nächste Spiel: Am Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr empfangen die Starbulls die Dresdner Eislöwen.

