Rückschlag kurz vor Saisonende
„Ich sage nix dazu“: Schiedsrichter stehen nach Starbulls-Niederlage gegen Ravensburg im Fokus
Die Starbulls Rosenheim haben im Kampf um den vierten Platz einen Rückschlag hinnehmen müssen. Gegen Ravensburg unterlag Rosenheim mit 0:3. Dabei standen vor allem die Schiedsrichter im Fokus.
Rosenheim – Rückschlag für die Starbulls Rosenheim im Kampf um den vierten Rang in der DEL2. Die Eishockeyspieler von der Mangfall mussten sich vor heimischer Kulisse dem direkten Konkurrenten Ravensburg Towerstars mit 0:3 geschlagen geben.
Starbulls verlieren gegen Ravensburg: Schiedsrichter stehen im Mittelpunkt
Der Spielfilm: Die Starbulls hatten vier Sturm- und drei Verteidigungsreihen aufgeboten. Michael Musin war wiedergenesen, Sebastian Zwickl von der U18-Nationalmannschaft zurück und im Tor feierte Oskar Autio sein Comeback, nachdem sich Cody Porter ja am Freitag in Bad Nauheim verletzt hatte. Zudem war Verteidiger Dominik Tiffels nach Verletzungspause wieder spielbereit. Die erste Chance gehörte Ravensburg, danach waren aber die Hausherren am Drücker. Bei zwei Strafzeiten für die Gäste gab es gute Gelegenheiten von Lukas Laub und Ville Järveläinen. Danach scheiterte Kapitän C.J. Stretch in aussichtsreicher Position. Als Pascal Zerressen die Strafbank drückte, hatten die Starbulls aber auch Glück und Goalie Autio, um nicht in Rückstand zu geraten.
Auch im zweiten Abschnitt wurde es vor allem gefährlich, wenn Spieler auf der Strafbank saßen. Charlie Sarault hatte da die beste Gelegenheit für die Starbulls. Dann aber wurde es bitter für Rosenheim: Lukas Laub musste nach einem Schlittschuhvergehen und anschließender Rauferei mit Matt Santos in die Kabine, kurz darauf marschierte Zack Dybowski auf die Strafbank. Die Gastgeber gingen in Unterzahl ins letzte Drittel und mussten dies teuer bezahlen: Erst traf Robbie Czarnik aus dem rechten Bullykreis heraus punktgenau zur Ravensburger Führung, dann verwertete Erik Jinesjö Karlsson per Direktabnahme zum 0:2. Die Starbulls waren dann zwar bemüht, der Faden war aber gerissen und die Gäste auch zu clever, um die Führung noch aus der Hand zu geben. Als Rosenheim dann Torhüter Autio durch einen zusätzlichen Feldspieler zog, markierten die Oberschwaben noch den dritten Treffer durch Santos.
Von der Intensität und auch vom Gehabe her war es schon ein Spiel, das einem Playoff-Charakter nahe war. Dazu gehören auch die Schiedsrichter, die mit Fortdauer alle Mühe hatten, das Spiel in den Griff zu bekommen – und dabei bei durchaus vielen richtigen Entscheidungen auch einige fragwürdige Momente hatten. Als Szenen seien da eine Schwalben-Strafe für Ville Järveläinen bei einer gleichzeitigen Strafzeit eines Ravensburgers oder ein ungeahndeter Griff eines Gäste-Spielers ins Gesicht des Deutsch-Finnen genannt. „Ich könnte zehn Minuten lang einen Monolog über die Unparteiischen führen – aber ich sage nix dazu“, meinte Starbulls-Coach Jari Pasanen hinterher.
Die Schlüsselszene: Das war die Strafe gegen Lukas Laub. Der fehlte als belebendes Element im Sturm, in Unterzahl gab‘s zudem den ersten Gegentreffer für die Starbulls. Es wäre interessant gewesen, wie sich das Spiel ohne diese Strafe entwickelt hätte.
Der Spieler des Spiels: Es ist mittlerweile schon eine besondere Leistung, als gegnerischer Torhüter in Rosenheim ohne Gegentreffer zu bleiben: Ravensburgs Ilya Sharipov ist ein Meister seines Fachs, wie auch sein Gegenüber Oskar Autio.
Das macht Spaß: Bis zu dem Moment, in dem das Spiel immer zerfahrener wurde, war die Partie schön anzuschauen. Rasant, intensiv, technisch stark – beide Mannschaften überzeugten fast zwei Drittel lang.
Das bereitet Sorgen: Unabhängig von den Schiedsrichterpfiffen waren es zu viele Minuten, die die Rosenheimer Spieler auf der Strafbank verbrachten. Und diesmal brachten sie trotz vieler Schüsse den Puck einfach nicht ins Tor.
Jari Pasanen: „Ich sage nix dazu“
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Ich kann der Mannschaft spielerisch keinen Vorwurf machen, das Herz war da, der Kampfgeist war da. Bei Fünf-gegen-Fünf war es 50:50, auch bei Fünf-gegen-Vier war kein großer Unterschied zu sehen. Mit zwei Mann weniger machen die guten Spieler dann irgendwann ein Tor. Vor dieser Situation war es ein sehr gutes Hockeyspiel. Dann war aber eine gewisse Müdigkeit da und danach war es nicht mehr ganz so bravourös.“
Bo Subr, Ravensburg Towerstars: „Es war ein gutes und interessantes Spiel zweier gut strukturierter Teams. Wir haben unseren Vorteil durch die Vier-gegen-Drei-Überzahl gezogen und Rosenheim danach nur wenig gelassen. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“
Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Ravensburg Towerstars 0:3 (0:0, 0:0, 0:3). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Dybowski, Hanna; Gnyp, Zerressen; Tiffels, Kühnhauser – Järveläinen, Stretch, Laub; Nirschl, Ewanyk, Stein; Strodel, Sarault, Musin; Achatz, Handschuh, Zwickl.
Tore: 0:1 (41.) Czarnik/Sezemsky – PP2, 0:2 (43.) Karlsson/Dietz, Czarnik, 0:3 (57.) Santos/Karlsson – EN.
Schiedsrichter: Voit/Palkövi; Strafminuten: Rosenheim 24 plus Spieldauerstrafe für Laub, Ravensburg 23; Zuschauer: 4024.
Das nächste Spiel: Die Starbulls müssen bereits am Dienstag (11. Februar) wieder ran. Dann steht das Gastspiel bei den Krefeld Pinguinen auf dem Plan.

