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Nur ein Punkt in Selb

„Dann sollte man Tischtennis gucken“: Warum Jari Pasanen die Starbulls trotz Niederlage lobt

Die Führung in Überzahl: C.J. Stretch muss nur noch einschieben.
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Die Führung in Überzahl: C.J. Stretch muss nur noch einschieben.

Fünftes Derby, vierte Niederlage: Die Starbulls Rosenheim haben in Selb nur einen Punkt geholt. Dennoch lobte Trainer Jari Pasanen seine Mannschaft. Was ihm gefiel und was Tischtennis damit zu tun hat.

Selb – Der Fluch der bayerischen Mannschaften bleibt bestehen. Die Starbulls Rosenheim haben in Selb das vierte von fünf Derbys im ersten Viertel der DEL2-Saison verloren. Dabei waren Rosenheims Eishockeyspieler bis kurz vor dem Ende noch mit 1:0 in Führung, kassierten dann aber noch den Ausgleich und mussten sich im Penaltyschießen geschlagen geben.

Starbulls Rosenheim bekommen Lob trotz Niederlage bei Selber Wölfen

Der Spielfilm: Von Anfang an schaffte es kein Team, sich ein spielerisches Übergewicht zu erspielen. Viele einfache Fehler und Puckverluste ließen zudem keinen richtigen Spielfluss aufkommen. Auch die erste Überzahlsituation für beide Teams blieb jeweils ungenutzt. Rosenheim hatte zwar insgesamt mehr Abschlüsse, die größte Chance hatten aber die Gastgeber, als die Scheibe im hohen Bogen über Torwart Oskar Autio flog, aber vor der Linie landete und noch geklärt werden konnte.

Im zweiten Abschnitt plätscherte das Spiel erstmal vor sich hin. Erst nach circa der Hälfte der Spielzeit nahm die Partie Fahrt auf. Auf der einen Seite spielten die Starbulls eine Drei-auf-Eins-Situation nicht sauber aus, ehe Norman Hauner bei einem Alleingang den Pfosten traf. Auf der anderen Seite rettete Oskar Autio mit einem starken Fanghand-Save gegen Mark McNeill kurz vor der Pause das Unentschieden.

Glück für die Starbulls: Die Scheibe tänzelt vor der Linie.

Der erste Treffer fiel aber bereits kurz nach Wiederanpfiff. C.J. Stretch spielte in Überzahl einen Doppelpass mit Lukas Laub, hebelte damit die ganze Abwehr aus und musste vor dem Tor nur noch einschieben (42.). Doch danach ruhten sich die Starbulls zu sehr auf dieser Führung aus und wurden immer passiver. So etwas wird meistens bestraft – und dafür hat Selb den zweitbesten Scorer der Liga, Josh Winquist. Der wurde im Slot von McNeill angespielt, stand komplett frei und überwand Autio im Kreuzeck (57.). Zuvor hatte Laub noch einen Alleingang nicht zum 2:0 genutzt – und möglicherweise die Vorentscheidung verpasst.

Nachdem in der Verlängerung kein Treffer gefallen war, musste das Penaltyschießen entscheiden. Dort trafen die ersten zwei Schützen auf beiden Seiten. Maximilian Gläßl verwandelte dann auch den dritten Versuch für Selb, auf der anderen Seite scheiterte Hauner an Carr.

Die Schlüsselszene: Lukas Laub hätte in der 52. Spielminute wohl schon für die Vorentscheidung sorgen können. Er war auf dem Weg zum Tor, wurde aber noch von zwei Gegnern gestört und scheiterte an Kevin Carr. Der Selber Torwart rettete den Gastgebern damit zwei Punkte.

Das macht Spaß: Die Starbulls verinnerlichen das System von Trainer Jari Pasanen anscheinend immer besser. 57 Minuten – und spielübergreifend damit 117 Minuten – lang stand hinten die Null. Am Ende fehlt in der Offensive aber ein Spieler, der so ein Spiel auch entscheiden kann.

Lukas Laub überzeugt offensiv und defensiv

Das bereitet Sorgen: Die Starbulls sind momentan nicht in der Situation für überhebliche Spielereien auf dem Eis. Das hinderte Kapitän Stretch aber nicht daran, zehn Sekunden vor dem Ende der Verlängerung einen „Between the legs“- Schuss, also einen Schuss mit dem Schläger zwischen den Beinen, zu versuchen, statt frei vor Torwart Carr einen normalen Schuss abzufeuern. In so einer wichtigen Situation unverständlich.

Der Spieler des Spiels: Lukas Laub ist einer der schnellsten Spieler der Liga und dadurch brandgefährlich. In Selb fiel der flinke Stürmer aber nicht nur durch seine Vorlage in der Offensive auf, sondern arbeitete auch in der Verteidigung mit und eroberte einige Pucks für sein Team.

Das sagen die Trainer: Craig Streu, Selber Wölfe: „Es war ein hartes Stück Arbeit. Beide Mannschaften waren taktisch sehr gut, ich habe nicht anderes erwartet. Es war ein defensives Spiel, sehr ausgeglichen. Die Scheibe war nicht unser Freund. Es sind zwei der besten Torhüter der Liga und dann gehen fünf von sechs Penaltys rein, das war ein komisches Ende. Beide Mannschaften hatten Punkte verdient.“

Die Entscheidung: Norman Hauner scheitert im Penaltyschießen an Kevin Carr.

Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Es war ein richtig gutes Spiel. Beide Mannschaften hatten sich taktisch gut vorbereitet. Es war schön, zu sehen, wie die Spieler das auch umgesetzt haben. Das zweite Drittel war eines der besten in der bisherigen Saison. Da hätten wir zwei Tore schießen können. Nach dem Tor waren wir nervös, haben zu viele Icings gemacht und zu viel Raum gelassen. Ich habe selten gesehen, dass meine Mannschaft taktisch so gut gespielt hat. Aus Trainersicht ein Topspiel, ich verstehe aber schon, dass man Tore sehen will. Da war Tempo, Kampf, gutes Unterzahl, gute Torhüter – ich weiß nicht, was man sonst will. Vielleicht sollte man was anderes gucken, Tischtennis oder so. Für die DEL2 war es ein super Spiel.“

Spielstatistik: Selber Wölfe – Starbulls Rosenheim 2:1 n.P. (0:0,0:0,1:1,1:0). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Zerressen, Tiffels; Gnyp, Vollmayer – Laub, Stretch, Hauner; Järvelainen, Sarault, Reiter; Kuqi, Strodel, Handschuh; Zwickl, Ewanyk, Nirschl.

Tore: 0:1 (42.) Stretch/Laub – PP1; 1:1 (57.) Winquist/McNeill, Miglio; 2:1 (65.) Gläßl – SO.

Schiedsrichter: Kapzan/Becker; Strafminuten Selb 4, Rosenheim 4; Zuschauer: 2247.

Das nächste Spiel: Am Sonntag empfangen die Starbulls einen Meisterfavoriten, die Kassel Huskies, im Rofa-Stadion. Spielbeginn ist um 17 Uhr.

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