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Mit Video von unfassbarer Szene

„Er schlägt Laub voll in die Fresse, Blut überall“: Shakehands-Eklat nach Starbulls-Pleite in Kassel

Chance im Powerplay: Ville Järveläinen (links) zieht ab, kann aber den Torhüter der Gastgeber nicht bezwingen
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Chance im Powerplay: Ville Järveläinen (links) zieht ab, kann aber den Torhüter der Gastgeber nicht bezwingen

Die Starbulls Rosenheim haben die Überraschung verpasst. Gegen die Kassel Huskies musste sich Rosenheim knapp geschlagen geben. Überschattet wurde die Partie von einem Eklat nach Spielende.

Kassel – Es war gut, aber nicht gut genug: Die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim mussten sich in der DEL2 beim Spitzenteam in Kassel mit 1:3 geschlagen geben. Dabei präsentierten sich die Mannen von Trainer Jari Pasanen gegen die Nordhessen einmal mehr ordentlich, am Ende fehlte aber der entscheidende Tick, um Zählbares mitzunehmen. „Wir haben über 60 Minuten gut mitgehalten, im Endeffekt haben wir die Scheibe aber nicht reingedrückt“, bilanzierte Starbulls-Angreifer Stefan Reiter nach der Partie, die nach der Schlusssirene noch einen unrühmlichen Höhepunkt hatte, als Kassels Torhüter Brandon Maxwell dem Rosenheimer Stürmer Lukas Laub blutig schlug.

Gewalt-Eklat nach Niederlage der Starbulls Rosenheim in Kassel

Der Spielfilm: Die Rasanz dieser Partie zeigte sich gleich nach 60 Sekunden: Erst kam Kassels Jake Weidner frei vor dem Rosenheimer Tor an die Scheibe und wurde gerade noch entscheidend von Simon Gnyps Schläger gestört, im Gegenzug tauchte Stefan Reiter frei vor dem Gehäuse der Gastgeber auf, wurde dann aber auch noch im letzten Moment gestoppt. Es entwickelte sich eine flotte Begegnung, die ihren nächsten Höhepunkt in der fünften Minute hatte: Da mischte sich Darren Mieszkowski in den Zweikampf hinter dem Rosenheimer Tor zwischen Max Vollmayer und Dominic Turgeon ein, drehte mit der Scheibe ab und traf dann per Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis aus zur Führung für die Huskies. Die besseren Gelegenheiten im ersten Drittel hatten die Hausherren, unter anderem durch einen Stangenschuss von Turgeon. Aber die Starbulls hielten gut mit.

Die Vorgeschichte des Eklats: Lukas Laubs Solo wird in der 29. Minute ausgebremst, danach kollidiert er mit Kassel-Torwart Brandon Maxwell.

Das war im zweiten Abschnitt teilweise noch besser, denn diesmal gab es auch Gelegenheiten. Zweimal visierte Ville Järveläinen den Kasten an, scheiterte aber jeweils an Schlussmann Brandon Maxwell. Ebenso wie Lukas Laub, der im Huskies-Goalie seinen Meister fand. Auf der anderen Seite taten sich natürlich auch Gelegenheiten für die Nordhessen auf, die Beste: Bei einem Konter fuhren gleich drei Huskies-Akteure auf Oskar Autio zu, in letzter Konsequenz schoss Tristan Keck die Scheibe aber am Kasten vorbei.

Der letzte Abschnitt verlief nicht mehr so spektakulär, bis die Starbulls 214 Sekunden vor dem Ende ihren Goalie vom Eis nahmen. Danach gelang Kassel durch Maximilian Faber der dritte Treffer, ehe die Rosenheimer im Powerplay wenigstens das verdiente Ehrentor markierten: Charlie Sarault schoss, möglicherweise war Manuel Strodel noch mit dem Schläger dran.

Maxwell vereitelt Großchance von Ville Järvelainen

Die Schlüsselszene: Die Top-Chance von Ville Järveläinen in der 22. Minute, die den Ausgleich hätte bedeuten können. Järveläinen hatte bei seiner Direktabnahme das halbe Tor frei, schoss aber einmal mehr zu unplatziert, sodass Maxwell parieren konnte.

Das macht Spaß: Rosenheim ist topfit. Die Starbulls können mit jedem Gegner läuferisch mithalten.

Das bereitet Sorgen: Der Hauner-Schock wirkt nach! Ohne den verletzten Goalgetter erzielten die Starbulls drei Treffer in zwei Spielen gegen Selb (zehn sieglose Partien) und Kassel (acht Gegentore in den letzten beiden Spielen). Gerade Ville Järveläinen, der an Hauners Stelle trat, vergab einige gute Gelegenheiten. So ist er kein Ersatz!

Der Spieler des Spiels: Eigentlich Kassels Torhüter Brandon Maxwell, der etliche gute Rosenheimer Möglichkeiten vereitelte und nur knapp einen Shutout verpasste.

Und dann war da noch: Der Ausraster von Maxwell beim Handschlag nach Spielende. Kassels Torhüter zog Lukas Laub nach unten und verpasste ihm einen Schlag. Der Rosenheimer Angreifer fuhr daraufhin blutend vom Eis. „Maxwell war bester Mann – bis zum Shakehands“, meinte Starbulls-Coach Pasanen. Und weiter: „Er schlägt Laub voll in die Fresse, Blut überall. So etwas gehört sich nicht. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen ganz genau hinschauen und darauf reagieren“, sagt Rosenheims Trainer.

Gleich fließt Blut: Brandon Maxwell packt Lukas Laub am Schlafittchen

Das sagen die Trainer: Todd Woodcroft, Kassel: „Rosenheim ist eines der schnellsten Teams der DEL2. Wir hatten ein gutes Torwartspiel und ein super Unterzahlspiel. Am Ende wurde es hitzig. Ich freue mich schon auf das nächste Spiel gegen Rosenheim, das wird wieder eine spannende Sache.“

Jari Pasanen, Starbulls: „Das erste Drittel war eines der besten, das ich von Kassel jemals gesehen habe. Sie haben auch verdient gewonnen. Ich bin aber auch mit meiner Mannschaft zufrieden. Das erste Gegentor würden wir gerne wieder zurückhaben. Wir hätten auch ein zweites Tor schießen müssen, Ville Järveläinen hatte da auch zwei gute Chancen.“

Spielstatistik: Kassel Huskies – Starbulls Rosenheim 3:1 (1:0, 1:0, 1:1). Starbulls: Autio (Rose) – Hanna, Dybowski; Vollmayer, Gnyp; Zerressen, Tiffels – Laub, Stretch, Järveläinen; Strodel, Sarault, Reiter; Nirschl, Ewanyk, Kolb; Zwickl, Kuqi, Handschuh.

Tore: 1:0 (5.) Mieszkowski/Turgeon, 2:0 (31.) Detsch/Müller, 3:0 (59.) Faber/Thiel, Weidner – ENG, 3:1 (60.) Sarault/Reiter, Strodel – PP1.

Schiedsrichter: Ratz/Engelmann; Strafminuten: Kassel 12 plus 10 Minuten Disziplinarstrafe für Bodnarchuk plus Spieldauerstrafe für Trainer Woodcroft plus Matchstrafe für Maxwell, Rosenheim 4; Zuschauer: 4356.

Das nächste Spiel: Am kommenden Freitag sind die Starbulls vor heimischer Kulisse wieder gefragt: Um 19.30 Uhr erwarten sie dann den ESV Kaufbeuren.

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