„Normalerweise wird es dann auch schwer“
Wacker Burghausen verliert Regionalliga-Spitzenspiel – Coach Berg hadert mit dem Schicksal
Der SV Wacker Burghausen hat den Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga Bayern verpasst: Die Mannschaft von Robert Berg unterlag in einem packenden Spitzenspiel der zehnten Runde am Freitagabend bei Tabellenführer 1. FC Schweinfurt knapp mit 2:3.
Schweinfurt/Burghausen – „Ein Unentschieden wäre mit Sicherheit das gerechtere Ergebnis gewesen“, resümiert Berg, der mit dem Schicksal hadert, weil Schiedsrichter Christopher Knauer den Gästen kurz nach dem 2:2-Ausgleich bei einem Kopfball von Jasper Maljojoki nach Einwurf von Moritz Sommerauer einen Handelfmeter verweigerte, als Kevin Frisorger den Ball kurz vor der Linie wohl regelwidrig gestoppt hat: „Da wäre die Chance, dass wir wieder in Führung gehen, schon sehr groß gewesen.“
Wacker Burghausen: Regionalliga-Niederlage in Schweinfurt
Die ersten Minuten gehörten vor über 3000 Zuschauern im Sachs-Stadion den Hausherren, die auch in der zwölften Minute in Führung gingen, als der aufgerückte Innenverteidiger Luca Trslic eine Flanke von Kapitän Kevin Fery aus kurzer Distanz einköpfen konnte. Danach Wacker Burghausen in einem echten Spitzenspiel aber absolut ebenbürtig und durchaus mit einigen Möglichkeiten, ehe Daniel Bares eine Ecke von Niklas Doll blitzsauber zum 1:1 einköpfte (32.).
Nur Sekunden nach dem Seitenwechsel zischte ein Schuss von Sebastian Malinowski knapp am Pfosten vorbei, doch auch Schweinfurt drückte auf den Führungstreffer, den Keeper Markus Schöller in der 52. Minute verhindern konnte, als er einen Schuss von Joshua Endres gerade noch an den Pfosten lenkte. Zwei Minuten später durften dann aber die Oberbayern jubeln: Malinowski zog ein beherztes Solo an, Bares behielt im Zentrum die Nerven und netzte aus wenigen Metern zur Führung für Burghausen ein. „Bis zu diesem Zeitpunkt ist es nach der Pause perfekt für uns gelaufen und normalerweise wird es dann auch schwer gegen uns noch zwei Tore zu machen“, so Berg.
Wacker Burghausen: Coach Robert Berg hadert mit dem Schicksal
Doch just in dem Moment als Lukas Walchhütter verletzt am Spielfeldrand behandelt werden musste, fanden die Hausherren mit einem weiten Ball Michael Dellinger, der erst Endres bediente, den Ball vom Flügelstürmer aber noch mal perfekt serviert bekam, sodass Dellinger Schöller aus sieben Metern keine Chance ließ (62.). Nur fünf Minuten später die Entscheidung, als sich Sommerauer und Maljojoki uneins waren und Sebastian Müller die Kugel zum 3:2 über die Linie stocherte. Wacker gab sich aber noch nicht geschlagen, versuchte immer wieder offensive Akzente zu setzen und hatte dann aber in der 75. Minute Glück, dass Endres nur den Querbalken traf.
„Kompliment an meine Mannschaft. Mit diesem Auftritt haben wir Werbung für uns gemacht. Wir hätten einfach länger das 2:1 halten müssen, dann wäre es für Schweinfurt schwer geworden. Aber die Schweinfurter haben vorne eben diese brutale Qualität, da kann es schon mal passieren, dass man drei Tore kassiert, wenngleich es schon eher unglückliche Gegentreffer waren“, so Berg, der sein Team auf Augenhöhe gesehen hat: „Das war absolut in Ordnung. Am Montag gibt es noch die Videoanalyse, dann haken wir das Spiel ab und hoffen, dass wir bei den nächsten Auftritten wieder etwas mehr Spielglück haben.“
Wacker Burghausen: Die Details zum 1. FC Schweinfurt-Spiel
1. FC Schweinfurt 05: Schneller – Langhans, Trslic, Frisorger, Piwernetz – Fery, Angleberger (90. Feulner) – Thomann (90. Wehner), Müller (90. Einsiedler) Endres (90. Doktorczyk) – Dellinger (73. Bozesan). Trainer: Kleinhenz.
SV Wacker Burghausen: Schöller – Schulz (84. Gordok), Maljojoki, Mares, Sommerauer, Hofbauer (72. Andreichyk) – Bachschmid, Walchhütter (68. Ade) – Malinowski, Bares, Doll (72. Lema). Trainer: Berg.
Tore: 1:0 Trslic (12.), 1:1 Bares (32.), 1:2 Bares (54.), 2:2 Dellinger (62.), 3:2 Müller (67.)
Schiedsrichter: Knauer (SpVgg Isling)
Zuschauer: 3048.
Gelb: Müller, Schneller, Thomann, Einsiedler – Bares, Sommerauer (MB)