Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Nach Absage von Erlbach und Co.

„Man nimmt denen alles“: Kritik an hohen Regionalliga-Auflagen werden laut

Frank Schmöller: Einstiger Interimstrainer von 1860 München und aktueller Coach der Junglöwen redet Klartext.
+
Frank Schmöller: Einstiger Interimstrainer von 1860 München und Noch-Coach der Junglöwen redet Klartext.

Für heftige Kritik sorgen derzeit die Regionalliga-Auflagen. Die betroffenen Bayernliga-Vereine wie unter anderem SV Erlbach klagen über die strengen Vorgaben, die sie vor große Herausforderungen stellen würden und verzichten deshalb auf den Aufstieg. Nun spricht Frank Schmöller, Coach vom TSV 1860 München II, Klartext.

von Michael Wengler

Bayern – Fünf Jahre trainierte Frank Schmöller, der selbst 1987 den DFB-Pokal mit dem Hamburger SV gewann, die Junglöwen des TSV 1860 München II. Im Winter übernahm er für einige Wochen das Profi-Team der Löwen. Schmöller war 21 Jahre „auf hohem Niveau“ als Trainer tätig, sagt er, davon 16 oder 17 Jahre in der Bayernliga. Die Zeit im Winter bei den Profis habe „sich gut angefühlt“. Schade, dass das in den zwei Spielen nicht so klappte „wie wir es gerne gehabt hätten.“ Wobei die Löwen „gar nicht so schlecht waren, wir haben die Tore einfach nicht gemacht.“

Die Wintervorbereitung oblag Schmöller komplett, „weil es ja keinen Trainer gab.“ Da hätten er und sein Team die Jungs „gut geschliffen, gut hinbekommen“, körperlich, „waren wir fit nach der Wintervorbereitung.“ Und bei der U21? Dort arbeiten zu dürfen, „hat einen gewissen Charme.“ Wenn er das Spiel vom Freitag bei Rot-Weiss Essen sehe, wo mehrere Kicker auf dem Feld waren „die wir hochgeschoben haben“, ob über die U19 oder U21 „da können wir schon stolz sein, was wir und ich hier geschafft haben.“

Regionalliga Bayern: Nach Absage von SV Erlbach – Kritik an hohen Auflagen

Natürlich hat Schmöller die Aufstiegs-Diskussionen und Rückzüge der Bayernligisten vergangene Woche verfolgt. Ihm selbst erging es mit dem SV Pullach ähnlich. „Das ist eher ein Drama“, so das Nordlicht, wenn man sich sportlich qualifiziere, aber nicht aufsteigen könne, „durch irgendwelche Verbands- und Lizenzthemen.“ Da ginge es manchmal mehr um den Leistungs- anstatt den Sportgedanken, das fände er ein Stück weit „dramatisch“.

Wenn er daran denke, wie gerne die Jungs von Deisenhofen oder Erlbach „Bayern München in der Regionalliga gehabt hätten“, Nürnberg II, Greuther Fürth oder wen auch immer, „das nimmt man denen alles, weil es so hohe Auflagen gibt“, die fristgerecht umgesetzt werden müssten. Für den einen oder anderen Verein zudem nur für ein Jahr, wenn sie nach dem Aufstieg wieder absteigen würden. In der Regionalliga sei es schwierig, die Klasse zu halten. Dafür bis zu 300.000 Euro investieren zu müssen, alles in sechs Wochen umzubauen, „das kann ich nicht nachvollziehen.“

Einmal im Thema legt Schmöller los: Dass Vereine mit 20 Punkten noch Relegation spielen dürften, nicht direkt absteigen „und am Ende sogar noch die Liga halten können“, da fehle ihm der Leistungsgedanke. „Weil sich Erfolg im Sport immer noch lohnen“ müsse und Misserfolg dementsprechend „geahndet oder bestraft werden“ müsste. Das ginge komplett verloren. Der „Supergau“ wäre, wenn in dieser Situation Vereine in der Regionalliga als Letzter oder Vorletzter nicht absteigen müssten, „dann hast du jeden Leistungsgedanken komplett über Bord gehauen.“

Was 1860-Coach Frank Schmöller bereut

Was Schmöller in all der Zeit als Trainer bereut? „Den einen oder anderen Platzverweis, wo ich mich selbst nicht gekannt habe“, sagt er lachend. Zudem bereue er, die Ausbildung zum Fußballlehrer nicht gemacht zu haben. Weil es bei der ersten Elf der Löwen schon Spaß gemacht habe. Was er nochmals gerne erleben würde? „Das weiß ich tatsächlich nicht.“ Jedes Erlebnis habe seine spezielle Geschichte und „Sechzig war die berühmte Kirsche auf der Sahne.“ Als toller Abschluss. Er mache jetzt ein halbes Jahr Pause, eigentlich möchte er alles nochmals erleben, „das war eine schöne Reise als Trainer, was ich in den verschiedenen Ligen erleben durfte.“

mw

Kommentare