Trotz vieler Torchancen
Abgerutscht auf Relegationsplatz: Burghausen unterliegt in Schweinfurt
Es ist wie verhext. Der SV Wacker Burghausen muss nach dem Pokal-Aus in Pipinsried auch in der Regionalliga Bayern den nächsten Rückschlag einstecken: Die Mannschaft von Trainer Hannes Sigurdsson unterlag am Freitagabend beim 1. FC Schweinfurt trotz einer 1:0-Pausenführung mit 1:2 und rutschte auf einen Relegationsrang ab.
Schweinfurt - „Wir haben alles reingeworfen, fußballerisch war alles in Ordnung, wir haben eine gute Partie gespielt, hatten mehr Chancen als der Gegner, haben diese aber wieder nicht genutzt“, allmählich fehlen Burghausens Trainer Hannes Sigurdsson die Worte, weil sich fast Woche für Woche ähnliche Szenen abspielen.
Bazdrigiannis trifft gegen Ex-Team
Hatte man im Lager der Salzachstädter gehofft, dass mit dem 4:0-Erfolg in Bamberg endlich die Blockade vor dem Tor gelöst worden sei, so wurde das Team um Kapitän Christoph Schulz in Schweinfurt erneut bitter enttäuscht. Wacker kam vor fast 1000 Zuschauern im Sachs-Stadion eigentlich ganz gut rein in die Partie und hatte durch Andrija Bosnjak und Thomas Winklbauer bereits in der Anfangsphase erste Gelegenheiten.
Auf der anderen Seite konnte sich auch Top-Torjäger Servero Sturm nicht entscheidend durchsetzen, ehe es in der 30. Minute tatsächlich mit der Wacker-Führung klappte: Felix Bachschmid setzte sich vor der Box durch, bediente Winklbauer, der in Bedrängnis den Ball noch zu Alexander Bazdrigiannis weiterleiten konnte: Der Last-Minute-Neuzugang, der letzte Saison noch das Trikot der Schnüdel getragen hat, blieb bei seinem ersten Einsatz eiskalt und schob die Kugel aus acht Metern in die Maschen – was für ein Einstand, was für eine Geschichte!
Jabiri sorgt für Ausgleich
Fünf Minuten später musste dann aber Bachschmid mit einem Cut am Auge vom Platz und wurde durch Dennis Schmutz ersetzt. „Ich hoffe, dass es bei ihm am Freitag gegen Türkgücü wieder geht“, sagt Sigurdsson, der sicher auf Winklbauer verzichten muss, der sich kurz vor der Pause die fünfte gelbe Karte eingehandelt hat, als er den Ball weiterspielte, obwohl abgepfiffen war. „Komplett unnötig, das war dumm“, so der Wacker-Coach, dessen Mannschaft weiter den Ton angab, mehr Ballbesitz hatte und in der 40. Minute durch Winklbauer hätte nachlegen können. Sigurdsson: „Wir schaffen es einfach nicht, den Sack zuzumachen.“
Nach Wiederanpfiff waren die Gastgeber deutlich präsenter und belohnten sich auch prompt in der 49. Minute, als Oldie Adam Jabiri nach einem Querschläger von Schulz aus 14 Metern mit dem Ausgleich zur Stelle war. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften schenkten sich nichts und hatten Chancen auf den Führungstreffer. Nach einer Stunde war es wieder Winklbauer, doch dem Torjäger verrutschte der Abschluss und der Ball ging am linken Pfosten vorbei.
„Irgendwann ist es dann nicht mehr nur Pech“
Einen Distanzschuss von Bazdrigiannis klärte Keeper Lukas Wenzel zur Ecke (67.), Edin Hyseni hatte in der 71. Minute alle Zeit der Welt, scheiterte aber am Schweinfurter Torhüter – das muss eigentlich das 2:1 sein! Das fiel dann aber auf der anderen Seite, als Sturm mit einem wenig druckvollen, aber platzierten Schuss aus kurzer Distanz seinen neunten Saisontreffer markierte (77.). Wenigstens einen Punkt hätte Wacker noch retten können, wenn Winklbauer in der 80. Minute eine weiter gute Möglichkeit genutzt hätte, doch das Glück war den Gästen auch in dieser Szene nicht hold. Sigurdsson: „Wir haben jetzt zehn Tage am Stück nur trainiert oder gespielt, haben alles gemacht, aber irgendwann es dann halt auch nicht mehr nur Pech.“
MB