Ein Thema sorgt für Bauchschmerzen
Grünes Licht für Kunstrasen-Traum? – Meilenstein für TSV Neumarkt-St. Veit
Seit Jahren träumt der TSV Neumarkt-St. Veit von einem Kunstrasenplatz. Jetzt sind die Kicker ihrem Traum einen großen Schritt näher gekommen. Denn plötzlich öffnen sich die Geldhähne, es gibt reichlich Zuschüsse. Trotzdem bleibt noch eine Sorge.
Neumarkt-St. Veit – Der TSV Neumarkt-St. Veit ist der Verwirklichung seines großen Traumes einen Schritt näher gekommen. Denn für die Errichtung des lang ersehnten Kunstrasenplatzes hat LEADER nun eine Finanzspritze in Aussicht gestellt. 90.000 Euro soll die Förderung für die rund 665.000 Euro teure Baumaßnahme betragen. Auch sonst sind die Geldhähne offen, wie bei der symbolischen Scheckübergabe bekannt wurde. Mit dem LEADER-Programm unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus ländliche Regionen auf ihrem Weg einer selbst bestimmten Entwicklung.
Mühldorfer Netz ist mit 90.000 Euro mit im Boot
Mühldorfs Landrat Max Heimerl, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mühldorfer Netz e. V., überreichte dem TSV Neumarkt-Sankt Veit einen symbolischen LEADER-Zuwendungsbescheid in Höhe von 90.860,88 Euro. Harald Eberl, erster Vorsitzender des TSV Neumarkt-St. Veit, und Abteilungsleiter Hanjo Hellfeuer nahmen den Bescheid sichtlich erfreut entgegen.
Gesamtkosten liegen bei 665.000 Euro
Der TSV Neumarkt-St. Veit steht damit vor einem bedeutenden Schritt in seiner Vereinsgeschichte: Mit der Umgestaltung des bestehenden Trainingsplatzes in einen modernen Kunstrasenplatz kann nun in den kommenden Monaten endlich begonnen werden.
Die Stadt Neumarkt-St. Veit unterstützt das Projekt mit 126.100 Euro. Das entspricht der üblichen Sportförderrichtlinie der Stadt, die sich an solchen Projekten mit einem Zuschuss in Höhe von 20 Prozent der Gesamtkosten beteiligt. Der BLSV hat eine Zuwendung von rund 338.000 Euro angekündigt. Darüber hinaus bringt sich der Verein mit Eigenmitteln ein, somit ist die Projektfinanzierung für das Vorhaben gesichert, wie beim Ortstermin betont wurde.
Spenden sind sehnlichst erwünscht
Auf Anfrage der OVB Heimatzeitungen nennt der Zweite Vorsitzende des TSV, Marco Loibl, Details zur Finanzierung. Nach dem zu erwartenden Abzug der Umsatzsteuer von 54.000 Euro, verblieben dem TSV beziehungsweise der Abteilung rund 71.000 Euro, die in Form von Arbeitsleistung, Kapital und Fremdmittel finanziert werden sollen. „Das entspricht dem Eigenanteil von zehn Prozent, den der Verein erbringen muss“, sagt Loibl.
Die Fußballer müssen demnach eine Arbeitsleistung in Höhe von 17.000 Euro erbringen und auch tief in die Abteilungskasse greifen. Der Rest soll durch Darlehen und Spenden generiert werden. Loibl nennt konkret einen Betrag von 6.000 Euro, den der TSV generieren sollte.
Laut Loibl sei es eine große Hürde, dass der TSV das Projekt vorfinanzieren müsse, „da haben wir etwas Bauchschmerzen“. Der Verein möchte das Projekt umsetzen, wobei der große Teil aus der Fußballabteilung kommen müsse. „Durch die Neuausrichtung der Abteilungsleitung sehen wir dem aber positiv entgegen. Wir sind da sehr zuversichtlich.“
Vergabe wohl erst 2025
Auf den zeitlichen Horizont für die Umsetzung angesprochen, sagt Loibl, dass man versuche, „in diesem Jahr die Planung und Ausschreibung hinzubekommen. Die Vergabe wird aber wohl erst Frühjahr nächsten Jahres erfolgen.“ Man führe schon lange viele Gespräche, den TSV treffe die Zuschusszusage also nicht ganz unvorbereitet.
Der Vorteil: Ganzjährig bespielbar
Warum überhaupt ein Kunstrasenplatz? Die Erklärung ist einfach: Er ist nahezu ganzjährig bespielbar und dadurch verlängert sich die Nutzungsdauer des Platzes erheblich. Das Verletzungsrisiko von Spielern ist auf einem Kunstrasenplatz geringer als auf einem klassischen Rasenplatz. Ein weiterer Vorteil sind die moderaten Wartungs-, Pflege- und Unterhaltskosten des Platzes.
Bei der Spendenübergabe war man sich einig: Mit Hilfe des Kunstrasenplatzes werden einerseits optimale Voraussetzungen, auch für eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Jugendarbeit für die aktuell 150 TSV-Kinder, geschaffen.
Das Ziel: Lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt
Andererseits soll der Platz ein lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt sein, der soziale Integration, Persönlichkeitsentwicklung und generationenübergreifendes Miteinander fördert, was den sportlichen Austausch und die Gemeinschaft stärkt. Der Platz soll demnach auch anderen Vereinen, wie etwa dem EC Schpana oder dem FC Egglkofen und weiteren Interessierten wie dem EHRKO Beschützendes Wohnzentrum in einem gewissen Rahmen zur Verfügung stehen.
