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Viel Prominenz beim Benefizspiel in Brannenburg

Meister, Nationalspieler, Olympiasieger: Bender-Zwillinge rufen die Stars

Sven und Lars Bender haben jede Menge Mitspieler aus ihrer Leverkusen-Zeit akquiriert.
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Sven und Lars Bender haben jede Menge Mitspieler aus ihrer Leverkusen-Zeit akquiriert.

Am 15. Juli treffen Prominente aus Sport und TV bei einem Fußball-Benefizspiel in Brannenburg aufeinander. Die Mit-Organisatoren Lars und Sven Bender verraten nun im Interview, wie es zu diesem Event kam. Derweil formen sich die Kader der Teams.

Brannenburg – Schön langsam beginnt das Kribbeln, denn der große Termin rückt näher. Es sind keine zwei Wochen mehr, ehe sich jede Menge Stars aus Sport und Fernsehen ein Stelldichein im Sportpark Brannenburg geben. Am 15. Juli trifft eine Auswahl der Peak Performer Stiftung, angeführt von Lars und Sven Bender, auf das Team der Bananenflanker, das von Benny Lauth zusammengestellt wird.

Auf dem Platz stehen sich dann Deutsche Meister, Pokalgewinner, Nationalspieler und sogar Olympiasieger gegenüber – und alles für einen guten Zweck. Der neueste Zugang im Team ist Gewichtheber Matthias Steiner, Olympiasieger von 2008.

Zu den Hauptorganisatoren gehören die beiden Brannenburger Ex-Profis. Im Exklusiv-Interview mit der OVB-Sportredaktion sprechen die Bender-Zwillinge über ihre Intention, das Wow-Erlebnis und die Vorfreude auf den großen Tag.

Der Termin rückt näher. Wie groß ist die Euphorie?

Sven Bender: Extrem groß. Wir haben vor vier Monaten angefangen und die Zeit ist extrem schnell vergangen. Wir waren vor kurzem erst beim Spiel am Tegernsee und haben das dort wieder hautnah miterleben können. Man freut sich aber auch, weil das eine einmalige Sache für den Sport und den guten Zweck hier im Inntal ist. Mit Sport etwas zu verbinden, Gutes zu tun und ein Event auf die Beine zu stellen – das macht mir persönlich sehr viel Spaß.

Lars Bender: Wenn der Ursprungsgedanke keimt, dann weiß man noch gar nicht, was das alles dranhängt und wie groß der Apparat ist, der da ins Rollen kommt. Das Ergebnis sehen wir dann am Veranstaltungstag. Ohne die ganzen Leute hier im Verein, ohne die ganzen Sponsoren, die schnell sehr offen und aktiv waren, könnte man das Ding gar nicht umsetzen.

Ein prägendes Erlebnis am Tegernsee

Eine Veranstaltung am Tegernsee war für Sie der Ausgangspunkt für das anstehende Event, oder?

Sven Bender: Für uns war es nach der Karriere das erste Benefizspiel, das wir als Profifußballer gemacht haben. Was damals an dem Tag stattgefunden hat, war einfach inspirierend. Wir hatten zum Glück auch einige Leute vom TSV Brannenburg dabei, die danach auch gesagt haben: „So ein Spiel bei uns wäre total schön.“ Ja, dann lass uns das doch machen! Denn an diesem Tag waren Gefühle hochgekommen, die ich nicht so oft hatte. Wenn man übers gesamte Fußballerleben nachdenkt, war das einer der schönsten Momente.

Lars Bender: Vor allem die Freude vor Ort zu erleben, auf dem Platz und rundherum, das war schon echt cool. Wir waren da noch relativ neu als ,Fußball-Rentner’ und vielleicht noch bekannt bei den Leuten. Aber es waren ja auch ältere Spieler mit dabei. Und die einmal hautnah zu erleben, ist für den ein oder anderen auch recht cool gewesen. Gepaart mit dem Thema, auf das wir mit den Bananenflankern aufmerksam machen wollten. Da konnte man nur ein positives Fazit ziehen, das war erstklassig.

Warum war es ein so besonderes Erlebnis? Weil es das Herz berührt hat?

Sven Bender: Total! Du hast ja einiges erlebt in deinem Profileben, hast viel gesehen und es war alles dabei an Emotionen, viel Freude, viel Trauer. Und dann stehst du am Tegernsee, läufst mit Kindern ein, von denen die Bananenflanker sagen, dass ihr Leben nicht gerade, sondern ein bisschen krumm verläuft, und empfindest sofort eine unfassbare Freude. Weil du siehst, wie die Kinder diesen Tag leben. Und dann siehst du das Halbzeitspiel – und das steckt halt total an. Die hatten eine Leidenschaft, einen Ehrgeiz, ein Herzblut, eine Hingabe, die ich so selten gesehen habe. Insofern war die Viertelstunde in der Halbzeit mit das Schönste, das ich mit dem Fußball mitgemacht habe. Da kam bei mir extrem viel rüber und ich hoffe, dass wir das bei uns auch so rüberbringen können. Wobei es bei uns nicht nur um Kinder geht, die an diesem Tag vor Ort sind, sondern auch um Kinder, die nicht hier sein können.

War das letztlich auch der Gedanke, wo die Gelder hinkommen sollen?

Lars Bender: Das ist aus dem Kollektiv entstanden und damit sind auch alle sehr glücklich und einverstanden. Wahrscheinlich müssten wir bei den Missständen in dem Land jede Woche ein Benefizspiel machen. Es gibt so viele Quellen, wo man was tun müsste. Wir setzen jetzt hier erst einmal an und versuchen, Wirkung zu erzielen, aufmerksam zu machen und ein bisschen Geld zu sammeln. Das ist natürlich nur ein kleiner Schritt, aber es ist mal einer vorwärts, anstatt sich aufzuregen und nichts zu tun. Wenn das dann so ein Tag wird, den wir auch am Tegernsee erleben durften, wo man einfach glückliche Menschen empfängt, glückliche Kinder sieht und die Wirkung ein bisschen nachhallt, dann ist es für uns ein absolut gelungenes Event.

Sven Bender: Du musst ja Botschaften senden. Und das geht über solche Wege. Dass es den einen oder anderen auch zum Nachdenken anregt, dass viele Sachen unwichtig sind, über die man sich immer aufregt. Noch einmal zum Kinderhospiz: Es geht nicht nur um Gelder an diesem Tag. Es ist schön, wenn man damit helfen kann. Aber es geht auch darum, ein bisschen was ins Gedächtnis zu rufen. Daran zu erinnern, dass es so etwas wie ein Kinderhospiz auch gibt. Das sind Einrichtungen, wo man mit der kompletten Härte des Lebens konfrontiert wird. Dort arbeiten Menschen, vor denen man nur den Hut ziehen kann. Kriegen sie denn auch die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben? Eher selten. Wir sind sehr dankbar, dass es diese Menschen gibt. Ich könnte das so nicht machen. Deswegen tragen wir auf diese Art und Weise unseren Teil dazu bei.

Lars Bender: Man muss ja wissen: Hospiz ist ja nicht nur ein Ort von Leid, Schmerz und Trauer, sondern auch ein Ort der Freude. Das ist für Familien auch ein Auffangbecken, wo sie gehalten und gestützt und viele Momente geteilt werden, die vom eigentlichen Schmerz abhalten. Das Thema Hospiz soll nicht immer nur mit Regen und Gewitter verglichen werden. Da finden Leute ihren Halt sowie neuen Mut und neue Energie.

„Lars, wenn du rufst, dann sind wir natürlich da“

Wie schwer oder wie einfach war es denn, die alten Kollegen für diesen Tag zu generieren?

Lars Bender: Einige haben gleich gesagt: „Lars, wenn du rufst, dann sind wir natürlich da.“ Ich war selbst überrascht, wie schnell die klare Zusage kam, da war überhaupt keine Überzeugungsarbeit notwendig. Das bestätigt dann auch das Gefühl, dass das in meiner Zeit in Leverkusen keine reine Zweckgemeinschaft war, sondern man sich irgendwie doch verbunden gefühlt hat und zusammengewachsen ist. Ich hoffe, dass der eine oder andere von denen auch so etwas startet, dann bin ich natürlich auch gerne bereit, dort mitzuspielen. Wir haben das am Tegernsee gemerkt: Man kommt mit ganz vielen Spielern zusammen, die man früher nur als Gegner wahrgenommen hat. Da gab es dann immer die Kämpfe auf dem Platz, es wurde dir in den Kopf reingehämmert, dass es um viel Geld geht und dass man keinen Fehler machen darf – und am Ende sind das alles liebe, weiche Kerle, die einfach auch ihren Traum gelebt haben.

Sven Bender: Bei meinen Kollegen in Dortmund war es ein bisschen schwieriger, weil einige ja noch im Fußballgeschäft tätig und die im Juli in der Saisonvorbereitung oder als Markenbotschafter im Einsatz sind. Zwei, drei Dortmunder sind ja da. Es sind viele Wegbegleiter dabei und wir freuen uns über jeden einzelnen.

Auf wen freuen Sie sich besonders?

Sven Bender: Ich freue mich auf die gesamte Band, die kommt. Vor allem freut es mich, dass Marcel Schmelzer kommt, mit dem ich über die Fußballzeit doch sehr eng zusammengewachsen bin.

Lars Bender: Ich freue mich auf den Kies (Stefan Kießling, d. Red.), weil wir eine gute und enge Verbindung haben. Das ist ein guter Junge. Er hatte ja am Ende seiner Karriere mit der Hüfte Probleme und hat die dann machen lassen. Ich bin gespannt, wie gut die geworden ist...

Die alten Löwen-Weggefährten spielen auf der anderen Seite!

Sven Bender: Das war uns ja auch klar. Außer, dass wir den Timo Gebhart attackiert haben. Einmal noch mit dem Timo in einem Team stehen, das mussten wir fast machen, um die Dreierachse wieder aufleben zu lassen.

Lars Bender: Das waren ja auch verrückte Zeiten!

In Ihrem Team sind nun auch Wintersportler mit dabei. Aber die haben früher auch alle schon mal Fußball gespielt.

Lars Bender: Nicht zwingend. Aber klar können die alle ein bisschen kicken. Genauso wie wir Wintersport und Biathlon schauen, haben die wahrscheinlich Fußball geschaut. Umso schöner, dass man die Dinge jetzt vermischen kann. Das sind alles Spitzensportler gewesen, die haben geleistet und Erfolge gefeiert. Jeder hat seine Geschichte geschrieben und es ist cool, dass wir so eine Truppe zusammenstellen konnten. Wir hätten auch gerne die ein oder andere Dame dabeigehabt, das war aber wegen der Tätigkeiten rund um die WM schwierig.

Gewinnen? „ Darum geht es an diesem Tag nicht“

Wie schaut es denn mit dem sportlichen Ehrgeiz bei so einem Event aus?

Sven Bender: Das war selbst am Tegernsee schön zu sehen: Als wir am Ende mit den Bananenflankern wieder näher herangekommen sind, haben die auf der anderen Seite alles reingeschmissen, was da war. Klar ist es schön, zu gewinnen, darum geht es an diesem Tag allerdings nicht. Wir haben aber schon gesagt, dass wir ein gewisses Niveau bieten wollen und es kein Schaulaufen wird. Dem ein oder anderen muss man aber auch zugestehen, dass er schon schwerere Blessuren hatte und nicht mehr so flink auf den Beinen ist. Keiner sollte erwarten, dass hier ein Bundesliga-Tempo stattfindet. Aber alle wollen diesem Tag gerecht werden und werden alles geben, auch wenn der sportliche Ehrgeiz nicht ganz oben stehen wird.

Lars Bender: Aber natürlich wollen wir das Ding gewinnen, keine Frage. Manchmal tue ich mich noch schwer, vom Feld zu gehen, wenn man hinten ist. Wenn du aufs Grün gehst, dann willst du natürlich auch gewinnen.

Nur mal so gefragt: 89. Minute, Spielstand 3:3 und Lars Bender verfolgt Benny Lauth, der alleine aufs Tor zuläuft. Was passiert dann?

Lars Bender: ...dann wird sich zeigen, ob der Lars Bender noch schneller ist als der Benny Lauth.

Sven Bender: ...dann wird sich zeigen, ob der Schiedsrichter die rote Karte dabei hat.

Lars Bender: ...dann wird sich vor allem zeigen, ob der Benny Lauth noch die Luft für 90 Minuten hat. Ich hab sie nämlich noch! Das wird dann natürlich ganz fair ablaufen. Der wird von den Beinen geholt und dann wird ihm natürlich eine Schwalbe unterstellt. Wir haben ja ein Heimspiel, eintausend Leute werden das ähnlich sehen und dem Schiri wird keine andere Wahl bleiben, als Freistoß für uns zu geben.

Benny Lauth kann sich auf etwas gefasst machen, sollte er alleine aufs Tor zulaufen.

Nachdem das Spiel auch live auf Sky übertragen wird ist diese Veranstaltung auch eine Riesenwerbung für ihren Heimatort Brannenburg und das gesamte Inntal.

Lars Bender: Wir leben hier an einem der schönsten Plätze auf diesem Planeten, da bin ich mir sicher. Während unserer Karriere konnten wir das nicht ganz so intensiv leben, aber wenn wir mal frei hatten, dann waren wir sofort hier. Es gibt dir einfach ein anderes Gefühl, es entschleunigt und trifft dich im Herzen. Man genießt es, wenn der Himmel blau ist und man hier sitzt. Die Leute, die sich damals einfallen haben lassen, hier ein Sportgelände zu bauen, die haben verstanden, um was es geht.

Das Highlight in der Pause

Was wird außer dem Stelldichein der Stars rundherum geboten?

Sven Bender: Es wird fürs leibliche Wohl gesorgt, was ja nicht unwichtig ist. Wir haben blau angehauchte Stadionsprecher von den Löwen, die Interviews führen und lebhaft durch den Tag begleiten. Die Sponsoren haben ihre Informations-Stände aufgebaut. Für Kinder wird einiges aufgebaut, es gibt eine Abendveranstaltung mit Spendengala und Versteigerung. Die ein oder anderen Stars sind da, und zwar für jede Altersgruppe. Es gibt Leute, die vor einem Jahr ihre Karriere beendet haben, es gibt auch Leute, die vor 20 Jahren aufgehört haben. Das eigentliche Highlight findet aber in der Halbzeitpause statt. Da gibt es ein Spiel zwischen Inklusionsteams, die von den Bananenflankern zusammengestellt wurden. Und da geht einem das Herz auf!

Gibt es denn so eine Marke, die Sie sich als Ziel gesetzt haben?

Lars Bender: Von den Einnahmen her nicht. Jeder Euro hilft, dafür müssen wir dankbar sein. Mit 1500 Zuschauern haben wir mal geplant, das wäre okay. Das Wichtigste ist aber, dass der Tag reibungslos abläuft.

Stelldichein der Spitzensportler: Auch Matthias Steiner kommt

Mittlerweile formieren sich die beiden Mannschaften für das Benefizspiel am Samstag, 15. Juli, ab 16 Uhr im Sportpark Brannenburg. Beim Aufeinandertreffen einer Auswahl der Peak Performer Stiftung und dem Team der Bananenflanker werden Stars aus dem Sport und dem Fernsehen auf dem Platz stehen. Diese Personen haben bereits ihre Zusage gegeben:

Team Peak Performer Stiftung: Ramazan Özcan, Marcel Schmelzer, Stefan Kießling, Lars Bender, Sven Bender, Jens Nowotny, Hannes Wolf, Timo Gebhart, Roberto Hilbert, Sebastian Boenisch, Gonzalo Castro, Sidney Sam, Hanno Balitsch, Heiko Herrlich (alle Fußball), Andi Birnbacher, Kristian Mehringer, Andi Stitzl (alle Biathlon), Matthias Steiner (Gewichtheben), Manuel Strodel (Eishockey), Luke Mockridge (Entertainer); Trainer: Marco Kurz (Fußball).

Team Bananenflanker: Philipp Tschauner, Benny Lauth, Harald Cerny, Michel Dinzey, Torben Hoffmann, Zvjezdan Misimovic, Peter Peschel, Patrick Mölzl, Christian Träsch, Maximilian Nicu, Philipp Bönig, Carmen Höfflin (alle Fußball), Markus Othmer, Uli Hebel (TV), Veit Habersetzer (Organisator); Co-Trainer: Jo Hebel (TV).

Stadionsprecher: Stephan Schneider und Sebastian Schäch.

Der Weg zum Ticket: Aktuell gibt es die Karten fürs Benefizspiel nur online zu kaufen. Den QR-Code scannen und Gutes tun.

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