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„Ruhe in Frieden, Legende!“

Die „Hängesocke“ geht: Weltmeister Frank Mill im Alter von 67 Jahren gestorben

Frank Mill
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1990 gehörte Mill zum Weltmeister-Kader in Italien, auch wenn er in keinem Spiel eingesetzt wurde.

Die Fußballwelt trauert um eine prägende Figur der 1980er und 1990er Jahre: Frank Mill, Mitglied der deutschen Nationalmannschaft beim WM‑Triumph 1990, ist im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben.

Essen – Der gebürtige Essener erlitt den Infarkt Ende Mai während eines Aufenthalts in Mailand, wo er für Dreharbeiten zu einer Dokumentation über die 90er-WM unterwegs war. Im Taxi vom Flughafen wurde Frank Mill bewusstlos. Er lag mehrere Minuten reglos im Wagen, wurde schließlich reanimiert und per Helikopter nach Deutschland ausgeflogen. Letzten Berichten zufolge blieb sein Zustand kritisch, bis er am Dienstag (5. August) verstarb.

Frank Mill: Weltmeister von 1990 im Alter von 67 Jahren gestorben

Mill war ein echtes Ruhrpott-Original: Aufgewachsen bei Eintracht Altenessen, zum Profi bei Rot-Weiss Essen gemacht und später eine führende Sturmfigur bei Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund, und Fortuna Düsseldorf. Er absolvierte 387 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei 123 Tore. Sein Spitzname „Franky“ oder „Hängesocke“, weil er in den 80er-Jahren ohne Schienbeinschoner auflief, spricht für seinen unkonventionellen Stil.

Trotz seines Talents beim BVB blieb ein legendäres Tor aus: Sein Pfostenschuss im ersten Dortmunder Bundesliga-Spiel gegen Bayern München 1986/87 gilt bis heute als eines der spektakulärsten Missgeschicke im deutschen Fußball. International kam Mill auf 17 Einsätze für Deutschland. Zwar war er beim WM-Triumph 1990 im Team – Spielminuten bei der Endrunde blieben ihm verwehrt, aber der Titelträger-Titel zollt seinem Status einen besonderen Respekt.

Frank Mill gelang eines der spektakulärsten Missgeschicke im deutschen Fußball

Nach seiner aktiven Karriere engagierte sich Mill als Manager, Unternehmer und Förderer des Nachwuchsfußballs. Seine Frank Mill Fußballschule förderte über Jahre junge Talente im ganzen Bundesgebiet. Eng verbunden blieb er seinem Heimatverein Rot-Weiss Essen, der nun öffentlich auf den sozialen Netzwerken Abschied nimmt:

„Rot-Weiss Essen trauert um seinen ehemaligen Stürmer Frank Mill. Der gebürtige Essener ist in der Nacht von Montag auf Dienstag an den Folgen eines schweren Herzinfarktes verstorben. Er wurde nur 67 Jahre alt. Insgesamt absolvierte Frank Mill, der 1972 als 14-Jähriger von Eintracht Essen zu RWE gewechselt war, 165 Profispiele (90 Tore) für Rot-Weiss. Ruhe in Frieden, Legende!“ heißt es in einer Vereinsmitteilung

Seine unverwechselbare Persönlichkeit prägte den deutschen Fußball. Dortmunder Teamkamerad Norbert Dickel beschrieb Mill einst treffend: „Der Mill ist mit allen Abwässern gewaschen“ – ein hitziger Charakter, kantig und direkt, aber immer authentisch und voller Emotionen. Mit seinem Tod verliert der Fußball nicht nur einen Weltmeister, sondern eine Legende mit Hand und Herz. Die Erinnerung an Rush-Flug in die Offensive, Pfostenschüsse und Hauch von Ruhrpott-Flair wird bleiben – genau wie jene Charaktere, die Sport und Leben gern gleich stark gespielt haben. Ruhe in Frieden, Frank Mill. (mck)

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