„Grundsätzlich immer den Spaß behalten“
Bundesliga-Schiedsrichter Bacher im Interview: Das rät der Ameranger jungen Schiris
Zehn Jahre nach Beginn seiner Schiedsrichter-Karriere pfiff Michael Bacher vom SV Amerang sein erstes Drittliga-Spiel. Im Interview erklärt Bacher, was es braucht, um die Profis zu pfeifen, und welchen Rat er für junge Schiris hat.
Ostermünchen – Michael Bacher (32), geboren in Wasserburg am Inn ist DFB-Schiedsrichter in der 2. Bundesliga. Im Alter von 15 Jahren begann er bei seinem Heimatverein, dem SV Amerang mit dem Pfeifen und kletterte von dort aus die Schiedsrichter-Karriereleiter nach oben. Im Interview mit der OVB-Sportredaktion erzählt der Profi-Schiedsrichter was es braucht, um es auf die große Fußballbühne zu schaffen.
Herr Bacher, wie sieht der Weg zum Profi-Schiedsrichter aus?
Michael Bacher: Das fängt so an wie bei jedem. In der Jugend und in den unteren Ligen. Da geht es erst einmal darum, dabei zu bleiben und so viel mitzunehmen, wie es geht. Man kann viel von den erfahrenen Leuten in der Gruppe lernen, wenn man im Herrenbereich assistiert. Dann geht es irgendwann in die Leistungsklassen. Da wird man dann in jedem Spiel beobachtet und benotet und dann ist es letztendlich wie bei den Mannschaften auch. Da gibt es ein paar, die steigen auf und andere eben nicht. Wenn man dran bleibt und kontinuierlich an sich arbeitet, geht es Schritt für Schritt nach oben.
Welchen Rat können Sie jungen Schiris geben, die auch eine Karriere wie Ihre hinlegen wollen?
Bacher: Grundsätzlich immer den Spaß behalten und sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Immer dabei bleiben, auch wenn es vielleicht mal den ein oder anderen Rückschlag gibt. Ansonsten ist es sehr wichtig, dass man Leute um sich herum hat, die einen dabei unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.
In den letzten Jahren gab es immer wieder Momente, in denen Schiedsrichter von Personen auf und neben dem Platz angegangen wurden. Wie ist der Umgangston bei den Profis?
Bacher: Der Umgangston bei den Profis wirkt an der ein oder anderen Stelle bestimmt rauer als er letztendlich ist, und das führt vielleicht an der ein oder anderen Stelle mal zu schlechtem Vorbild. Da gibt es bestimmt mal Situationen, in denen man über das Ziel hinausschießt. Nichtsdestotrotz bewegt sich das alles in einem Rahmen, in dem man nach dem Spiel auch gemeinsam darüber sprechen kann. Das sind dann vielleicht die Sachen, die die Öffentlichkeit leider nicht mehr so mitbekommt. Die bekommt dann nur die Emotionen in dem Moment mit und das färbt sich dann leider auf die Amateurplätze ab.
Interview: Marko Aleksic