Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Ein Streifzug durch die Jahre

Bastian Schweinsteigers EM-Geschichte: Deutschlands Rekordspieler – aber ohne Titel

Der größte Traum: 2008 war nach dem Finale nur kurz mal streicheln angesagt.
+
Der große Traum: 2008 war nach dem Finale nur kurz mal streicheln angesagt.

Tore, Tränen und Triumphe: Vier heimische Fußballer haben es bis dato in die Auswahlkader bei Fußball-Europameisterschaften geschafft. Drei von ihnen sind zu EM-Einsätzen gekommen. Die OVB-Sportredaktion erzählt deren EM-Geschichte. Teil 3: Bastian Schweinsteiger.

Rosenheim – Er liegt vorne. Bastian Schweinsteiger ist Deutschlands Rekordspieler. Der Oberaudorfer hat die meisten Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft bei Europameisterschafts-Endrunden. Vier Teilnahmen stehen für den Weltmeister von 2014 zu Buche – mit 18 Partien liegt er vor Philipp Lahm (16). In der europaweiten Rangliste nimmt er gemeinsam mit dem Italiener Leonardo Bonucci den vierten Rang ein, davor stehen drei Portugiesen: Cristiano Ronaldo (25), Pepe und Joao Moutinho (je 19). Die beiden Letzteren hätte der gebürtige Kolbermoorer durchaus überrunden können, allerdings meinte es so manche EM-Endrunde bezüglich Verletzzungen nicht unbedingt gut mit Schweinsteiger. Seine beeindruckende Europameisterschafts-Historie war eine Achterbahnfahrt der Gefühle:

2004: Aus in der Vorrunde

Gerade noch mit der U21 in der EM-Vorrunde im eigenen Land ausgeschieden, ging es für Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski (beide 19) zur „großen“ Europameisterschaft nach Portugal. Der Oberaudorfer kam gleich zum Auftakt gegen die Niederlande zum Einsatz, er wurde für Bernd Schneider eingewechselt. Laut Spielerkritik im OVB trumpfte er „frech auf und sorgte für einigen Wirbel“. EM-Reporter Günter Klein schrieb: „Wie Bastian Schweinsteiger spielte, das hat gut ausgesehen.“ Doch dem guten Auftakt folgten zwei weniger gute Spiele: Deutschland war früh raus und Teamchef Rudi Völler nahm seinen Hut.

Das erste Mal: Die 19-jährigen Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger bei der EM 2004.

2008: Spanien lässt den Titeltraum platzen

Bastian Schweinsteiger hat deutlich Erfahrung gewonnen. Er geht mit über 50 Länderspielen ins Turnier, das in Österreich und der Schweiz ausgetragen wird, und ist eine Stammkraft in der DFB-Auswahl. Zum ersten Spiel gegen Polen nur eingewechselt, leistete er die Vorarbeit zum 2:0 für Kumpel Podolski. Auch im zweiten Spiel kommt er von der Bank und sorgt für Belebung. Die 1:2-Niederlage gegen Kroatien kann er aber nicht verhindern. Noch schlimmer: In der Nachspielzeit sieht er die rote Karte und wird für ein Spiel gesperrt. Im Viertelfinale war der Oberaudorfer dann wieder spielberechtigt, gegen Portugal entlud sich sein Frust in einer exzellenten Leistung: Ein Tor und zwei Vorlagen von Schweinsteiger waren die Glanzlichter beim 3:2-Erfolg über Portugal. Und auch im Halbfinale traf der Bayern-Spieler, sorgte für den wichtigen Ausgleich gegen die Türkei – und zwar erneut in bester Mittelstürmer-Manier.

Das wichtigste Tor: Schweinsteiger trifft in bester Mittelstürmer-Manier im Halbfinale 2008.

Im Endspiel war dann Spanien die Endstation, auch wenn sich Schweinsteiger nach allen Kräften mühte. „Neben Michael Ballack die treibende Kraft bei der glücklosen Aufholjagd“, stand im OVB in der Final-Einzelkritik.

2012: Starke Leistungen, aber kein Titel

Angeschlagen angereist, schaffte es der Oberaudorfer doch rechtzeitig fürs erste Turnierspiel bei den Bewerben in Polen und der Ukraine. Und lieferte beim 1:0 über Portugal gleich ab. „Er lieferte in der ersten Halbzeit das größte Laufpensum aller Spieler. Kämpferisch stark“, lautete das Urteil in der Einzelkritik. Auch am 2:1-Erfolg über die Niederlande war er maßgeblich beteiligt: „Sein millimetergenauer Pass vor dem 1:0 war schon eine Attraktion, sein Zuspiel auf Gomez vor dem 2:0 rundete die erste Halbzeit ab“, schrieb Günter Klein. Es folgten Siege über Dänemark und im Viertelfinale über Griechenland, ehe man sich im Halbfinale von Italien düpieren ließ. Der große Titeltraum mit der Nationalmannschaft musste noch warten.

Der liebste Gegner: Mit Portugal und Cristiano Ronaldo hat Schweinsteiger gute Erfahrungen.

2016: Der letzte Tanz als Spieler

Als Weltmeister reisten Schweinsteiger und die deutsche Auswahl zur EM-Endrunde nach Frankreich – der gebürtige Kolbermoorer aber wieder angeschlagen. Diesmal machte ihm das Knie zu schaffen. Dabei war Schweinsteiger der Kapitän, hatte aber erst einmal damit zu kämpfen, wieder in Form zu kommen. Beim ersten Spiel gegen die Ukraine wurde er in der 90. Minute eingewechselt – und traf zwei Minuten später zum 2:0-Endstand. Das OVB urteilte: „Sprint, Volleyschuss, Tor. Riesengeschichte.“

Das letzte Tor: Bastian Schweinsteiger trifft 2016 zum 2:0-Endstand gegen die Ukraine.

Im dritten Gruppenspiel gegen Nordirland waren es dann schon mehr Minuten Spielzeit, auch im Achtelfinale gegen die Slowakei. Im Viertelfinale gegen Italien war Schweinsteiger früh gefragt, nach einer guten Viertelstunde musste er für den verletzten Sami Khedira ran. Und diesmal sogar länger als 90 Minuten, denn die Partie ging in die Verlängerung und ins Elferschießen. Dort setzte der Profi von Manchester United die Kugel übers Kreuzeck, Deutschland kam aber dennoch weiter. Im Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich hatte Schweinsteiger seinen ersten Einsatz von Beginn an. Und er lieferte ein ordentliches Spiel ab, wie die gesamte deutsche Elf. Am Ende hieß es dennoch 0:2, und der Oberaudorfer war im Pech, dass sein Handspiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum Elfmeter für Frankreich und zum Führungstreffer führte. „Und wieder hat er es vollbracht, aus schwieriger Lage eine Rolle zu finden. Beachtliche Steigerung seit dem ersten Mannschaftstraining“, fand Günter Klein in seiner Turnierbeurteilung über den Kapitän in dessen letztem EM-Turnier. Es ist der einzige große Pokal im Weltfußball, den Bastian Schweinsteiger nicht gewonnen hat.

Das letzte Spiel: Kapitän Bastian Schweinsteiger gegen Frankreich und Antoine Griezmann.

Seine Rolle als deutscher EM-Rekordspieler könnte er übrigens bald los sein. Mit jeweils 15 Einsätzen sind ihm Thomas Müller und Manuel Neuer auf den Fersen und könnten nach der Vorrunde schon gleichgezogen haben. Toni Kroos weist aktuell 14 EM-Spiele auf, auch er könnte noch überholen. Bastian Schweinsteiger wird es hautnah miterleben, schließlich kann er als ARD-Experte eine weitere EM-Teilnahme für sich verbuchen.

Das ist Bastian Schweinsteiger

Zweifellos ist Bastian Schweinsteiger einer der erfolgreichsten deutschen Fußballspieler. Der heute 39-Jährige hat eine gewaltige Titelsammlung mit dem FC Bayern München mit acht deutschen Meisterschaften, sieben DFB-Pokal-Triumphen, dem Champions-League-Titel 2013 und der Klub-Weltmeisterschaft im gleichen Jahr. Auch mit Manchester United stehen drei Pokalsiege in seiner Vita. Der größte Erfolg war sicherlich der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 mit einer herausragenden Finalleistung. Im Nachwuchs spielte er für den FV Oberaudorf und 1860 Rosenheim, danach ging es zum FC Bayern, zu Manchester United und Chicago Fire. Schweinsteiger bestritt 121 Länderspiele, 342 Bundesliga-Partien, 18 Matches in der Premier League und 86 Begegnungen in der nordamerikanischen MLS. 2013 wurde er Deutschlands Fußballer des Jahres und seit diesem Jahr ist er in die deutsche „Hall of fame“ aufgenommen.

Bastian Schweinsteigers EM-Endrundenspiele

2004

GRUPPENSPIELE

15. Juni 2004 in Porto: Deutschland – Niederlande 1:1 (1:0). Deutschland: Kahn, Friedrich, Wörns, Nowotny, Lahm, Hamann, Baumann, Schneider (68. Schweinsteiger), Frings (79. Ernst), Ballack, Kuranyi (85. Bobic).

Tore: 1:0 Frings (30.), 1:1 van Nistelrooy (81.); Zuschauer: 48197.

19. Juni 2004 in Porto: Lettland – Deutschland 0:0. Deutschland: Kahn, Friedrich, Wörns, Baumann, Lahm, Schneider (46. Schweinsteiger), Hamann, Ballack, Frings, Kuranyi (78. Brdaric), Bobic (67. Klose).

Tore: Fehlanzeige; Zuschauer: 22344.

23. Juni 2004 in Lissabon: Deutschland – Tschechien 1:2 (1:1). Deutschland: Kahn, Friedrich, Wörns, Nowotny, Lahm, Frings (46. Podolski), Hamann (79. Klose), Schneider, Ballack, Schweinsteiger (86. Jeremies), Kuranyi.

Tore: 1:0 Ballack (21.), 1:1 Heinz (30.), 1:2 Baros (77.); Zuschauer: 46849.

2008

GRUPPENSPIELE

8. Juni 2008 in Klagenfurt: Deutschland – Polen 2:0 (1:0). Deutschland: Lehmann, Lahm, Metzelder, Mertesacker, Jansen, Fritz (56. Schweinsteiger), Frings, Ballack, Podolski, Gomez (75. Hitzlsperger), Klose (90. + 1 Kuranyi).

Tore: 1:0 Podolski (20.), 2:0 Podolski (72.); Zuschauer: 30461.

12. Juni 2008 in Klagenfurt: Kroatien – Deutschland 2:1 (1:0). Deutschland: Lehmann, Lahm, Metzelder, Mertesacker, Jansen (46. Odonkor), Fritz (82. Kuranyi), Frings, Ballack, Podolski, Gomez (66. Schweinsteiger), Klose.

Tore: 1:0 Srna (24.), 2:0 Olic (62.), 2:1 Podolski (79.); Besonderheit: Rote Karte für Schweinsteiger 90. + 2); Zuschauer: 30461.

VIERTELFINALE

19. Juni 2008 in Basel: Portugal – Deutschland 2:3 (1:2). Deutschland: Lehmann, Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Lahm, Rolfes, Ballack, Schweinsteiger (83. Fritz), Hitzlsperger (73. Borowski), Klose (89. Jansen), Podolski.

Tore: 0:1 Schweinsteiger (22.), 0:2 Klose (26.), 1:2 Metzelder (Eigentor, 40.), 1:3 Ballack (61.), 2:3 Helder Postiga (87.); Zuschauer: 39374.

HALBFINALE

25. Juni 2008 in Basel: Deutschland – Türkei 3:2 (1:1). Deutschland: Lehmann, Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Lahm, Hitzlsperger, Rolfes (46. Frings), Schweinsteiger, Ballack, Podolski, Klose (90. + 2 Jansen).

Tore: 0:1 Boral (22.), 1:1 Schweinsteiger (26.), 2:1 Klose (79.), 2:2 Sentürk (86.), 3:2 Lahm (90.); Zuschauer: 39374.

FINALE

29. Juni 2008 in Wien: Deutschland – Spanien 0:1 (0:1). Deutschland: Lehmann, Friedrich, Mertesacker, Metzelder, Lahm (46. Jansen), Frings, Hitzlsperger (58. Kuranyi), Schweinsteiger, Ballack, Podolski, Klose (79. Gomez).

Tor: 0:1 Torres (33.); Zuschauer: 51428.

2012

GRUPPENSPIELE

9. Juni 2012 in Lwiw: Deutschland – Portugal 1:0 (0:0). Deutschland: Neuer, Boateng, Hummels, Badstuber, Lahm, Khedira, Schweinsteiger, Müller (90. + 4 Lars Bender), Özil (87. Kroos), Podolski, Gomez (80. Klose).

Tor: 1:0 Gomez (72.); Zuschauer: 32990.

13. Juni 2012 in Charkiw: Niederlande – Deutschland 1:2 (0:2). Deutschland: Neuer, Boateng, Hummels, Badstuber, Lahm, Khedira, Schweinsteiger, Müller (90. + 2 Lars Bender), Özil (81. Kroos), Podolski, Gomez (72. Klose).

Tore: 0:1 Gomez (24.), 0:2 Gomez (38.), 1:2 van Persie (73.); Zuschauer: 37750.

17. Juni 2012 in Lwiw: Dänemark – Deutschland 1:2 (1:1). Deutschland: Neuer, Lars Bender, Hummels, Badstuber, Lahm, Khedira, Schweinsteiger, Müller (84. Kroos), Özil, Podolski (64. Schürrle), Gomez (74. Klose).

Tore: 0:1 Podolski (19.), 1:1 Krohn-Dehli (24.), 1:2 Lars Bender (80.); Zuschauer: 32990.

VIERTELFINALE

22. Juni 2012 in Danzig: Deutschland – Griechenland 4:2 (1:0). Deutschland: Neuer, Boateng, Hummels, Badstuber, Lahm, Khedira, Schweinsteiger, Reus (80. Götze), Özil, Schürrle (67. Müller), Klose (80. Gomez).

Tore: Lahm (39.), 1:1 Samaras (55.), 2:1 Khedira (61.), 3:1 Klose (68.), 4:1 Reus (74.), 4:2 Salpingidis (89. Handelfmeter); Zuschauer: 38751.

HALBFINALE

28. Juni 2012 in Warschau: Deutschland – Italien 1:2 (0:2). Deutschland: Neuer, Boateng (72. Müller), Hummels, Badstuber, Lahm, Schweinsteiger, Khedira, Kroos, Özil, Podolski (46. Reus), Gomez (46. Klose).

Tore: 0:1 Balotelli (20.), 0:2 Balotelli (36.), 1:2 Özil (90. + 2 Handelfmeter); Zuschauer: 55540.

2016

GRUPPENSPIELE

12. Juni 2016 in Lille: Deutschland – Ukraine 2:0 (1:0). Deutschland: Neuer, Höwedes, Boateng, Mustafi, Hector, Khedira, Kroos, Müller, Özil, Draxler (78. Schürrle), Götze (90. Schweinsteiger).

Tore: 1:0 Mustafi (19.), 2:0 Schweinsteiger (90. + 2); Zuschauer: 43035.

21. Juni 2016 in Paris: Nordirland – Deutschland 0:1 (0:1). Deutschland: Neuer, Kimmich, Boateng (76. Höwedes), Hummels, Hector, Khedira (69. Schweinsteiger), Kroos, Özil, Müller, Götze (55. Schürrle), Gomez.

Tor: 0:1 Gomez (30.); Zuschauer: 44125.

ACHTELFINALE

26. Juni 2016 in Lille: Deutschland – Slowakei 3:0 (2:0). Deutschland: Neuer, Kimmich, Boateng (71. Höwedes), Hummels, Hector, Kroos, Khedira (76. Schweinsteiger), Müller, Özil, Draxler (72. Podolski), Gomez.

Tore: 1:0 Boateng (8.), 2:0 Gomez (43.), 3:0 Draxler (63.); Zuschauer: 44312.

VIERTELFINALE

2. Juli 2016 in Bordeaux: Deutschland – Italien 7:6 n. E. (1:1, 0:0). Deutschland: Neuer, Höwedes, Boateng, Hummels, Hector, Kimmich, Khedira (16. Schweinsteiger), Kroos, Özil, Müller, Gomez (72.) Draxler.

Tore: 1:0 Özil (65.), 1:1 Bonucci (78., Handelfmeter); Elfmeterschießen: 1:2 Insigne, 2:2 Kroos, Zaza verschießt, Müller scheitert an Buffon, 2:3 Barzagli, Özil verschießt, Pelle verschießt, 3:3 Draxler, Bonucci scheitert an Neuer, Schweinsteiger verschießt, 3:4 Giaccherini, 4:4 Hummels, 4:5 Paolo, 5:5 Kimmich, 5:6 de Sciglio, 6:6 Boateng, Darmian scheitert an Neuer, 7:6 Hector; Zuschauer:38764.

HALBFINALE

7. Juli 2016 in Marseille: Deutschland – Frankreich 0:2 (0:1). Deutschland: Neuer, Kimmich, Boateng (61. Mustafi), Höwedes, Hector, Can (67. Götze), Schweinsteiger (79. Sane), Özil, Kroos, Draxler, Müller.

Tore: 0:1 Griezmann (45. + 2, Handelfmeter), 0:2 Griezmann (72.); Zuschauer: 64078.

Kommentare