„Wir brauchen jetzt sofort das Geld“
Paukenschlag: Ex-Bundesligisten fehlen 500.000 Euro - droht die nächste Insolvenz?
Der deutsche Fußball kommt aktuell einfach nicht so zur Ruhe. Nachdem vor wenigen Wochen publik gemacht wurde, dass der bayerische Regionalligist Türkgücü München erneut mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, steht nun auch noch ein ehemaliger Bundesligist vor der Insolvenz. Der Grund? Es fehlen 500.000 Euro.
Krefeld - Aktuell steht der deutsche Fußball still, da sich nahezu alle Mannschaften noch in der Winterpause befinden. Zwar gibt es vereinzelte Beispiele wie den kriselnden TSV 1860 München oder auch die Borussia aus Dortmund mit Neo-Co-Trainer Sven Bender, die zurück auf dem Platz sind, doch der Ligabetrieb ruht noch einige Tage.
500.000 Euro fehlen
Dies ist auch im gehobenen Amateurbereichen der Fall, wobei nun eine Nachricht aus der Oberliga einschlägt wie eine Bombe, denn einem ehemaligen Bundesligisten droht die (nächste) Insolvenz. Die Rede ist vom KFC Uerdingen, für den bereits der Ex-Burghauser Rene Vollath seine Fußballschuhe geschnürt hatte. Damals allerdings noch in der 3. Liga.
Doch was war genau passiert? Schon seit längerer Zeit kursierten die Gerüchte, dass die Uerdinger erneut finanziellen Problemen ausgesetzt seien. Im vereinseigenen Videoformat „BlauRot TV“ äußerte sich nun Finanzvorstand Bernd Limberg besorgniserregend über den Zustand des Vereins, denn dem KFC fehlen 500.000 Euro, um den Spielbetrieb bis Saisonende aufrecht erhalten zu können.
„Uns fehlen die monatlichen Raten von dasbob“
„Wir brauchen das Geld nicht am 30. Mai, sondern jetzt“, erklärte Limberg. Der Grund für das erhebliche finanzielle Loch ist der Ausfall des ehemaligen Hauptsponsors „dasbob“, mit dem erst im Frühjahr 2023 ein Sieben-Jahres-Vertrag (!) ausgehandelt worden war. Laut dem Verein sei das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen allerdings nie nachgekommen, weswegen im November der Vertrag fristlos gekündigt worden sei.
„Wir haben alles mobilisiert, was laufen kann. Uns fehlen die monatlichen Raten von dasbob", so der Finanzvorstand, der zudem erklärt, dass man mit dem Betrag eigentlich geplant habe, das Minus der Vorsaison abzubauen. Nun droht dem Traditionsverein das inzwischen fünfte Insolvenzverfahren, wobei sich Limberg kämpferisch und optimistisch zeigt.
Droht das nächste Insolvenzverfahren?
„Die Insolvenz ist immer ein Damoklesschwert.“ Limberg verweist auf diverse Aktionen und einen Maßnahmenkatalog, mit dem die Rettung gelingen soll. „Wir haben auch zusätzliche Sponsoren gewinnen können“, erklärt er und hofft nun - auch mit Hilfe der Anhänger - auf eine „Aufwärtsspirale“. In der Liga belegt man aktuell den vierten Tabellenplatz. Sollte man wirklich einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen, wäre ein Punktabzug die einzig logische Folge.
Auf der vereinseigenen Homepage wurde nun sogar ein sogenannter Fortschrittszähler aktiv, der jedem Fan anzeigen soll, wie viel Geld noch auf die halbe Millionen fehlt. Aktuell, Stand 03.01. 11:50 Uhr, steht das Barometer bei 85.000 Euro. Die Uerdinger haben also noch einen langen und beschwerlichen Weg vor sich. Man darf gespannt sein.
gz