Paralleles Jugendspiel wurde sofort abgebrochen
Böllerschüsse und Schiedsrichter unter Polizei-Schutz: A-Klassen-Partie eskaliert
Schockierende Szenen ereigneten sich am vergangenen Wochenende in der niederbayerischen A-Klasse Landau bei der Partie des TV Reisbach gegen den FC Fortuna Dingolfing. „Fans“ der gegnerischen Mannschaft sollen nach einem Last-Minute-Gegentor Böller gezündet und dem Schiedsrichter gedroht haben. Dieser musste daraufhin unter Polizei-Schutz vom Platz gebracht werden.
Reisbach - Am 16. Spieltag der A-Klasse Landau gastierte der FC Fortuna Dingolfing beim TV Reisbach zum absoluten Top-Spiel. Dabei nahm die Begegnung einen dramatischen Lauf und ein unschönes Ende. Die Hausherren gingen nach einer knappen halben Stunde mit 1:0 in Führung.
Gegentreffer in der Nachspielzeit brachte das Fass zum Überlaufen
Noch vor der Halbzeitpause kassierten die Gäste aus Dingolfing für eine Tätlichkeit die rote Karte und waren fortan nur noch zu zehnt auf dem Platz. Zwar mussten sie noch ein zweites Gegentor schlucken, doch die Fortuna gab sich nie auf und egalisierte nach 83 Spielminuten den 0:2-Rückstand.
Doch dann kam der Schock. In der zweiten Minute der Nachspielzeit gelang den Reisbachern der Lucky-Punch zum 3:2 und damit der Sprung auf den Relegtionsplatz zwei, den bis dahin die Gäste inne hatten. Unmittelbar nach diesem Treffer nahm das Unheil seinen Lauf.
Polizei musste Schiedsrichter in die Kabine und zum Auto begleiten
Laut heimatsport.de sollen die Spieler des FC Fortuna Dingolfing den Platz unter Protest verlassen, ihre Fans Böller gezündet und dem Schiedsrichter gedroht haben. Die Partie wurde daraufhin abgebrochen. Unter diesen Eindrücken sei beim TV Reisbach dann die Entscheidung gefallen, die Polizei zu rufen. Der Unparteiische wurde von den Beamten erst in die Kabine und dann auch noch zu seinem Auto begleitet.
Doch nicht nur das. Parallel fand auf einem Nebenplatz ein Spiel der C-Junioren zwischen der SG TV Reisbach/Vils und dem SV Malgersdorf statt. Die dortige Schiedsrichterin brach die Begegnung aber ebenfalls frühzeitig ab, da die „Gäste-Fans“ mit ihren Eskapaden für viel Angst und Schrecken bei den Jugendlichen und deren Eltern gesorgt haben sollen.
Böllerschläge „wie Bomben“
„Sie hat die Situation als so gefährlich eingeschätzt, dass sie die Sicherheit der Kinder nicht mehr gewährleistet sah“, sagte Spielleiter Alfred Brumbauer. Der Abteilungsleiter der Gastgeber, Thomas Attenberger, sprach von Böllerschlägen „wie Bomben“, Brumbauer von „beklemmenden Szenen“.
Über die Spielwertung und das Strafmaß entscheidet nun das Sportgericht. Aber eines ist schon jetzt sicher. So schnell werden alle Beteiligten diese Partie nicht mehr vergessen.
gz