Zahl der Referees seit Jahren rückläufig
Bedenkliche Umfrage: Schiedsrichter beklagen fehlenden Respekt - vor allem vom DFB
Der Deutsche-Fußball-Bund hat nun im Rahmen der Initiative „Jahr der Schiris“ die Ergebnisse seiner jüngst erhobenen Schiedsrichter-Umfrage veröffentlicht. Zahlen, die zu denken geben und das Problem klar aufzeigen: Der Mangel an Respekt. Kein Wunder also, dass die Zahl der Unparteiischen seit Jahren rückläufig ist, oder?
Deutschland - Immer häufiger kommt es im unterklassigen Fußball aufgrund von steigender Aggressivität gegenüber den Schiedsrichtern zu Spielabbrüchen. Das Hauptproblem dafür, dass die Zahl der Unparteiischen seit Jahren rückläufig ist? Geht es nach einer vom DFB erhobenen Schiedsrichter-Umfrage unter Referees im Amateurfußball, dann lässt sich sagen, dass der Frust darüber zwar groß, es aber kein zwingender Rückzugsgrund ist.
Umfrage des DFB: 85 Prozent beklagen den Umgang der Zuschauer mit den Schiedsrichtern
Am vergangenen Montag (20. März) veröffentlichte der Deutsche-Fußball-Bund nämlich die Ergebnisse. Und es sind bedenkliche Zahlen: Rund 85 Prozent beklagen darin den Umgang der Zuschauer mit ihnen, 78 Prozent den von Spielern und Trainern. Dabei geht es vor allem um den Mangel an Respekt, der den Unparteiischen entgegen kommt.
Jedoch gaben nur 22 Prozent der Unparteiischen, die ihre Pfeife an den Nagel gehängt haben, an, dass dies der Hauptgrund für ihr Ende als Schiedsrichter war. Vielmehr war es der hohe Zeitaufwand, der von 40 Prozent der Befragten als Problem angegeben wurde.
Fehlende Wertschätzung: Verband landet auf dem letzten Platz
Es gibt aber auch positive Ergebnisse, auf welchen sich aufbauen lässt. Der Spaß am Sport, das Gemeinschaftsgefühl sowie die eigene Persönlichkeitsentwicklung sind die hauptsächlichen Motivationsquellen der aktiven Schiedsrichter. Für rund ein Drittel spielen die Vergütungen eine zentrale Rolle, wobei diese, zumindest in Bayern, nun erhöht werden könnten.
Ein pikantes Detail in der Umfrage dürfte dem DFB aber so gar nicht schmecken. Während die Schiedsrichter angaben, dass sie sich von am meisten von Kollegen der pfeifenden Zunft wertgeschätzt fühlen, landet - noch hinter Spielern, Zuschauer und Trainer - ein Akteur auf dem letzten Platz: der Deutsche-Fußball-Bund. Ein klares Zeichen der Unparteiischen, dass dem Verband zu Schaffen machen sollte.
Initiative „Jahr der Schiris“ soll für Verbesserungen sorgen
Doch der DFB arbeitet nun intensiv daran, das Schiedsrichterwesen öffentlich in den Mittelpunkt zu rücken. Mit der Aktion „Jahr der Schiris“. Damit wird eine Phase eingeläutet, die bis Jahresende mit verschiedenen kleineren und größeren Maßnahmen Verbesserungen einleiten und wieder mehr Unparteiische für den Fußball gewinnen soll.
Im Rahmen dieser Aktion werden am kommenden Samstag (25. März) die beiden Bundesligaprofis Nils Petersen (SC Freiburg) und Anton Stach (1. FSV Mainz 05) in eine neue Rolle schlüpfen und als Referees das Spiel der Bezirksliga Rheinhessen zwischen dem VfR Nierstein und TSV Mommenheim leiten.
gz