Das A-Team von der Mangfall
„Eine besondere Aktion“: Helfer räumen den Schnee – und Bruckmühl hofft im Tabellenkeller
Acht Stunden lang haben freiwillige Helfer in Bruckmühl den Rasen vom Schnee befreit. Und das nur, damit der SVB gegen Garching antreten kann. Diese Aktion wurde auch belohnt: Bruckmühl gewann durch „zwei Geniestreiche“ und hofft im Keller.
Bruckmühl – Das A-Team war eine beliebte Fernsehserie aus den 80er-Jahren, in der vier ehemalige Militärangehörige in Robin-Hood-Manier Menschen in Notlagen halfen. Am Ende einer gelungenen Mission gönnte sich Anführer „Hannibal“ Smith eine dicke Zigarre und verkündete: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“
Das A-Team des SV Bruckmühl bestand aus vielen freiwilligen Helfern. Es galt nämlich, den Fußballplatz vom Schnee zu befreien, damit das Landesliga-Punktspiel des SVB gegen den VfR Garching durchgeführt werden konnte. Am Ende war der Platz im Mangfallstadion schneefrei und das Punktekonto der Bruckmühler nach dem 3:0-Erfolg mit drei Zählern mehr gefüllt.
Dementsprechend zufrieden war der Sportliche Leiter Stephan Keller nach der Partie. „Dieser Sieg hebt das Ganze noch einmal hervor“, meinte Keller, der selbst mitgeschaufelt hatte. „Das war schon eine besondere Aktion. Wir wollten unbedingt spielen und dazu haben viele Leute mitgeholfen.“ Auch Trainer Mike Probst hatte großen Respekt vor den Helfern: „Die haben acht Stunden lang mitgehofen, um den Schnee auf die Seiten zu räumen.“ Er habe das auch in der Kabine angesprochen: „Die haben sich zur Verfügung gestellt, jetzt müssen wir uns auf dem Platz zur Verfügung stellen“, verrät Probst, was er seinen Mannen mit auf dem Weg gegeben hat. Und er stellte zufrieden fest: „Die Jungs haben das verinnerlicht.“
Das A-Team des SV Bruckmühl: Helfer räumen den Schnee – und der SVB hofft im Tabellenkeller
Es war keine dicke Zigarre, die sich Probst nach dem Spiel angezündet hat, der Trainer lastert sich mit einer Zigarette durch die persönliche Spielanalyse. Und auch er merkte zurecht an: „Der Matchplan hat funktioniert.“ Ja, auch Übungsleiter vom alten Schlag haben einen Matchplan! Sie schaffen es aber, diesen nicht zu verkomplizieren. Klarheit im Spiel und Klarheit an der Seitenlinie sind genau das, was der taumelnde SV Bruckmühl benötigt hatte, um wieder ein gutes Gefühl zu bekommen. Mit zwei Siegen aus drei Partien ist dieses wieder ein gutes Stück zurückgekehrt. Und gibt den Mannen aus dem Mangfalltal wieder Hoffnung im Abstiegskampf.
Was denn der Plan war? Probst: „In der ersten Halbzeit hat man gesehen, worüber es hat gehen müssen: Zweikämpfe, Stabilität, Kompaktheit. Das haben wir wirklich sehr gut gemacht, auch wenn Garching einen Lattenschuss hatte.“ Der 61-Jährige sprach von einem „Abnutzungskampf im Mittelfeld. Das war unser Ziel!“ Allerdings musste er in der Halbzeitpause Korrekturen vornehmen: „Die letzten zehn Minuten vor der Pause haben mir nicht gefallen. Unsere Sechser standen zu tief, dazu hat uns der Mut nach vorne gefehlt.“
Der zweite Teil des Plans geht auf
Und dieser Mut war dann auch notwendig, um den zweiten Teil des Plans umzusetzen. „Wir haben gewusst, dass sie mit hohen Chipbällen Probleme haben“, erklärte Probst seine Gegnerstudien. „Wer sich das Traunstein-Spiel angeschaut hat, der hat gesehen, dass Traunstein damit dreimal alleine aufs Tor zugelaufen ist und sein Tor auch so erzielt hat.“ Eben so ein Chipball war der Ausgangspunkt zum Führungstreffer. „Der Ball von Genti kam genau da rein, wo es ihnen weh getan hat“, meinte Probst zufrieden. Weil die Bruckmühler dann mit Nachdruck dranblieben, hatten sie die Führung erzwungen – bemerkenswert, dass sie letztlich auch durch Ausgangspunkt Genti Krasniqi vollendet wurde, der den Ball aus 20 Metern satt ins Eck fetzte. Ein Tor als Brustlöser.
Fortan diktierten die Hausherren das Geschehen – und hatten in Maxi Gürtler einen glänzenden Veredler bei den weiteren Treffern, die von technisch perfekt bis traumhaft schön reichten. Tor Nummer zwei war ein Fallrückzieher aus rund 25 Metern, nachdem Garchings Keeper bei einem langen Ball raus musste – sicherlich eine Aktion mit „Tor des Jahres“-Charakter. Das 3:0 war ein sanfter Streichler, nach dem sich die Kugel herrlich ins lange Eck senkte. „Das waren zwei Geniestreiche. Hut ab“, lauteten Probsts Komplimente für diese Treffer. Alle drei Tore fielen übrigens innerhalb von zehn Minuten. Ein kurzes Vergnügen angesichts der langen Arbeitszeit im Vorfeld. Dafür dauerte der Genuss deutlich länger.
SV Bruckmühl: Stiglmeir, Kraxenberger, Wagener, Koller, Keller, Stannek (78. Jovanovic), Huber (90. Radzynski), Schweder, Cosentino (86. Folger), Krasniqi (83. Wechselberger), Gürtler (73. Egger).
VfR Garching: Bals, Oswald, Mitin, Bashota (83. Krampus), Tugbay, Ziljkic, Güllüoglu (58. Coulibaly), Stefanovic, Basta, Mijatovic (64. Kryezi), Nsimba.
Schiedsrichter: Schramm (ESV Augsburg).
Zuschauer: 205.
Tore: 1:0 Krasniqi (51.), 2:0 Gürtler (56.), 3:0 Gürtler (60.).


