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Lange Zeit sah es im Duell zwischen 1860 Rosenheim und dem SV Pullach nach einem Remis aus, dann überschlugen sich in der Schlussphase die Ereignisse. Die Rosenheimer bewiesen dabei erneut Moral, denn sie gerieten wie zuletzt in Rückstand.
Westerndorf – Im Sommer vom Balinger SC aus der Verbandsliga Südbaden gekommen, acht Spieltage lang gesetzt gewesen, in den letzten drei Partien aber nur 35 Minuten Spielzeit erhalten: Karlo Jolic hat turbulente Wochen hinter sich. Der Stürmer des TSV 1860 Rosenheim hat seinen Stammplatz im Team von Wolfgang Schellenberg verloren, auch beim 2:1-Sieg gegen den SV Pullach kam der 21-Jährige nur von der Bank. Lange Zeit sah es in diesem Duell der Fußball-Landesliga Südost nach einen torlosen Remis aus, erst in der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse – und Jolic war mittendrin.
1860 Rosenheim - Pullach in der Landesliga Südost am 22. September
Dass der TSV 1860 Rosenheim dieses Spiel noch gewinnt, das hätten wohl nur die wenigsten gedacht. Doch weder eine 35 minütige Drangphase der Gäste zu Beginn der Partie, noch ein Gegentreffer in der 84. Minute, als Darius Amados die Gäste in Führung köpfte, konnten die Rosenheimer am Freitagabend vom Siegen abhalten. Dass der SV Pullach zu den spielerisch besten Teams der Liga gehört, das haben die Gäste vor allem in den ersten 35 Minuten bewiesen. Wie beim Handball bewegten die Pullacher den Ball um den 1860-Strafraum herum, die Ballaktionen der Gastgeber in der gegnerischen Hälfte waren in diesem Zeitraum an einer Hand abzuzählen. „In den ersten 25 Minuten war Pullach richtig gut, da waren wir eigentlich chancenlos. Wir haben erst danach Zugriff in der Defensive bekommen und mussten froh sein, dass wir nicht in Rückstand waren“, musste auch 1860-Trainer Schellenberg zugeben. Richtig gefährlich wurde es aber auch vor Alin Goia nur selten, die beste Kopfballchance von Maximilian Stapf entschärft der große 1860-Torwart – die beste Offensive der Liga fand kaum Lösungen gegen tiefstehende Gastgeber. Die größte Chance auf den ersten Treffer war dann fast ein Eigentor von Maximilian Mayerl, er grätschte seinen Kopfball nach einer Uneinigkeit mit Goia aber selbst noch von der Linie.
Erst ein Fernschuss von Edis Muhameti nach 35 Minuten beendete die Dominanz der Gäste. Von diesem Moment an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, das aufgrund der schwierigen Bedingungen mit Dauerregen aber viel von Positionskämpfen im Mittelfeld geprägt war. Die beste Chance in dieser Phase hatte Raphael Lang – und er hätte die Partie noch vor der Pause komplett auf den Kopf stellen können. Nach einer Flanke stand der junge Angreifer der Rosenheimer komplett frei am zweiten Pfosten, köpfte die Kugel aber aus wenigen Metern deutlich am Tor vorbei. „In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel und hatten auch gute Möglichkeiten, da wollte ich dann schon gewinnen“, gab Schellenberg zu. Sein Wunsch sollte noch in Erfüllung gehen.
Rosenheim beweist Moral
Die Zuschauer auf der Anlage des SV Westerndorf mussten bis in die Schlussphase warten, ehe Amados den SV Pullach auf die Anzeigetafel brachte. „Es ist extrem ärgerlich, dass wir nach einem eigenen Ballbesitz das 0:1 kassieren“, so Schellenberg. Entschieden war die Partie dann allerdings nicht, denn die Rosenheimer bewiesen einmal mehr eine unglaubliche Moral. Nur drei Minuten nach dem Gegentreffer setzte sich Kenan Smajlovic vor dem Pullacher Strafraum durch und schlenzte die Kugel sehenswert unter die Latte. Doch auch beim 1:1 sollte es nicht bleiben, denn die Rosenheimer hatten noch ein Ass im Ärmel – oder besser gesagt einen Joker: Der zuvor eingewechselte Jolic überlupfte in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld den Pullacher Torwart und ließ bei den Sechzigern alle Dämme brechen. Besonders Malik Salkic dürfte sich über diesen Treffer gefreut haben, denn der scheiterte zwei Minuten zuvor noch freistehend aus wenigen Metern an einem Verteidiger auf der Linie – Glück für ihn, dass Jolic doch noch zum 2:1 traf. „Es ist dann Glück oder auch eine Mentalitätssache, dass man so ein Spiel noch dreht. Nach der Chance von Malik Salkic kann man auch nicht sagen, dass es komplett unverdient war“, analysierte ein glücklicher 1860-Trainer Schellenberg nach Schlusspfiff.
Die Statistik zum Spiel
TSV 1860 Rosenheim: Goia, Gratt (ab 86. Jolic), Smajlovic (ab 90. Avdullahi), Muhameti, Martens, Lang (ab 46. Van De Wiel), Pichler, Markulin (ab 77. Demolli), Salkic, Grundner, Mayerl (ab 24. Hetemi).