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Schellenberg-Elf bleibt in der Landesliga

TSV 1860 Rosenheim hält die Liga: „Die sterben für den Verein“

Matteo van de Wiel, der es hier mit zwei Geretsriedern aufnimmt, leistete die Vorarbeit zum 2:0.
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Matteo van de Wiel, der es hier mit zwei Geretsriedern aufnimmt, leistete die Vorarbeit zum 2:0.

Der TSV 1860 Rosenheim hat in der Fußball-Landesliga vorzeitig den Klassenerhalt fixiert. So sicherte die Schellenberg-Elf den Verbleib und das sind die Stimmen zum Spiel.

Rosenheim – Das hat schon was von Lehrbuch-Charakter mit Fortsetzungskapiteln: Wie baue ich eine fast unüberwindbare Defensivmauer auf? Und im Umkehrschluss: Wie schaffe ich es, diese als Mannschaft zu knacken? Die erste Frage hat der TSV 1860 Rosenheim im Heimspiel der 31. Runde in der Fußball-Landesliga Südost einmal mehr anschaulich demonstriert. Auf die zweite Frage hat der TuS Geretsried keine Antwort gewusst. Und weil sich die Gäste auch noch zwei Patzer erlaubten und die Sechziger diese erfolgreich nutzten, stand am Ende ein 2:0-Sieg und damit auch der endgültige Klassenerhalt für die Rosenheimer.

Doch erst einmal alle Taktik-Kniffe beiseite: Jedes Spiel hat auch sein Momentum, in der sich die Waage in die eine oder andere Richtung senkt. Geretsried hätte dieses Momentum bereits nach zwei Minuten für sich verbuchen können, als Angreifer Idrizevic seine Schrankfigur nicht gewinnbringend einsetzend konnte und beim Schuss noch so gestört wurde, dass der Ball in den Armen von 1860-Goalie Alin Goia landete. Und das Momentum hätte noch einmal zurückkehren können, als Fabian Pech in aussichtsreicher Position über den Kasten köpfte (8.). „In den ersten zehn Minuten waren wir nicht so stabil“, bekannte Rosenheims Coach Wolfgang Schellenberg.

„Das hat uns natürlich in die Karten gespielt“

Doch seine Mannschaft bekam das Momentum von den Gästen geschenkt. Und zwar, als Goia den Ball nach einem Geretsrieder Standard schnell und weit nach vorne brachte, wo Kenan Smajlovic von der TuS-Verteidigung nicht genügend abgedeckt wurde und dann den beim Zurücklaufen wegrutschenden Tormann Cedomir Radic überlistete (6.). „Wir machen aus unerklärlichen Gründen nach einer eigenen Ecke so einen kapitalen Bock“, haderte Gäste-Trainer Daniel Dittmann. „Das hat uns als Schlag getroffen und das Spiel verändert“, fügte er an. Schellenberg erwiderte: „Das hat uns natürlich in die Karten gespielt. Danach haben wir in unsere gewohnte Stabilität gefunden und konnten unser Spiel durchziehen.“

Chance für 1860: Der Kopfball von Maximilian Pichler (rechts) im Anschluss an einen Eckball landete am Außennetz.

Und zwar mit einer Fünferkette in der Abwehr und einer Viererkette davor. Das vergebliche Darauf-Anspielen der Geretsrieder wirkte wie eine Blaupause der Rosenheimer Heimspiele gegen Wasserburg oder Traunstein. Die Sechziger agierten laufintensiv und dichteten die Räume richtig gut ab. Somit waren die Passwege zu und der Geretsrieder Top-Sturm – wobei Goalgetter Srdan Ivkovic zunächst angeschlagen auf der Bank Platz nahm – bekam so gut wie keine Bälle mehr.

„Es war das A und O“

„Es war verdammt schwer, in der Halbzeit etwas zu tun. Wir haben versucht, die Dynamik mit drei Wechsel zu verändern“, erklärte Dittmann. Er hatte dann auch gesehen, „dass wir dynamisch gespielt haben“. Jedoch: „Wir sind eigentlich nie zu einer klaren Torchance gekommen.“ Das kam, weil sich die Räume in den Rosenheimer Ketten nie aufgetan haben. Die Sechziger konnten sich bei den vielen horizontalen Pässen immer wieder rechtzeitig formieren. Groß rausgehen mussten sie ja auch nicht mehr, nachdem es bei Halbzeit bereits 2:0 hieß, weil Radic den Ball beim Rausspielen eines Abstoßes direkt auf Matteo van de Wiel spielte und Smajlovic in der Folge noch einmal erfolgreich abschloss.

„Es stellt sich die Frage, ob der Sieg verdient ist, wenn der Gegner 70, 75 Prozent Ballbesitz hat“, philosophierte Schellenberg. Wenn aus dem Ballbesitz keine Torchance herausspringt, dann ist es allemal verdient. Und wenn nicht durch Ballbesitz, dann hatten sich die Rosenheimer die Zähler aufgrund ihrer großen Lauffreude und Opferbereitschaft verdient. Das erkannte auch Dittmann an. „Es war das A und O, dass sie mit einer Leidenschaft und Gier verteidigt haben, die für so eine junge Truppe bemerkenswert ist.“ Er habe das Gefühl, „die laufen für Wolfgang und sterben für den Verein“. Es hat ein knappes Jahr gedauert, um zu sagen: In Rosenheim hat sich etwas entwickelt!

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