Kühle Ränge im heißen Kreisliga-Aufsteigerderby
„DAS sind die Gründe, warum man aufsteigt“: Auch TSV Waging schlägt SV Oberteisendorf eiskalt
Trotz des brütenden heißen Wetters lehrte der TSV Waging am See dem SV Oberteisendorf im Aufsteigerderby der Kreisliga 2, was es heißt, eiskalt zu sein. Doch die spannende Action auf dem grünen Rasen verfolgten überraschend wenige Zuschauer.
Oberteisendorf (Teisendorf) – Im Duell der beiden Aufsteiger hat der TSV Waging am See am Samstagnachmittag (31. August) beim SV Oberteisendorf wichtige Punkte geholt. Die ersatzgeschwächten Gastgeber, die mit zwei deutlichen Niederlagen in die Saison gestartet waren, hielten lange gut mit und waren nach der Halbzeit dem Führungstor näher. Doch auch diesmal stand die Schallinger-Truppe nur mit leeren Händen da, während sich der TSV Waging mit sieben Punkten aus drei Spielen im Spitzenfeld festsetzte. Offenbar hatten viele Fußballinteressierte den See oder das Freibad dem Aufsteigerderby vorgezogen, denn bei 35 Grad sengender Hitze hatten sich nur etwa 170 Zuschauer in den Sportpark an der Oberteisendorfer Jahnstraße verirrt.
SV Oberteisendorf: TSV Waging-Sieg im Aufsteigerduell in Kreisliga
Während „Seerosen“-Coach Michi Kantsperger im Großen und Ganzen auf seine Stammelf zählen konnte, musste Sebastian Schallinger mit Andi Seeböck und Tim Quentin (kurzfristig beide erkrankt) seine sonst gesetzten Außenverteidiger durch Michael Fürst und Rainer Hofmann ersetzen. Für den noch rot-gesperrten Markus Rechenauer stand erneut Stefan Helminger in der Startformation. In einer ereignisarmen und torlosen ersten Hälfte versuchten die Hausherren mit langen Bällen ihr Glück, während Waging spielerisch vors Tor des SV Oberteisendorf kombinieren wollte. Beide Taktiken brachten kaum nennenswerten Szenen hervor. Einem Kopfballtor von Wagings Niklas Maier verwehrte der souverän leitende Referee Christian Scholz in der 25. Minute die Gültigkeit, nachdem sich Maier zuvor irregulär bei seinem Gegenspieler aufgestützt hatte.
Die Gastgeber kamen deutlich schwungvoller aus der Kabine und übten fortan Druck auf die Waginger Defensive aus. Insbesondere Fürst und Hofmann auf den Außenpositionen rechtfertigten ihren Startelfeinsatz mit engagierten Aktionen nach vorne. Die größte Chance zur Führung vergab der SV Oberteisendorf nach 65 Minuten Spieldauer. Julian Greim tankte sich mit einem feinen Solo gegen zwei Gegenspieler an der Außenlinie durch und legte auf seinen Kapitän Daniel Aschauer ab. Dessen Abschluss aus sechs Metern Torentfernung kratzte Sebastian Schilling für den bereits geschlagenen Torwart Schmid von der Linie. Den Nachschuss konnten weder Stefan Helminger noch Christian Spiegelsberger verwerten.
„SV Oberteisendorf deutlich besser“
Und so trat die alte Fußballerweisheit „Wenn Du vorne keins machst…“, in Erscheinung. Ein eigentlich ungefährlicher Einwurf brachte Wagings Tobias Hillebrand in der 69. Minute auf halbrechts in Flankenposition, wobei zwei Spieler des SV Oberteisendorf nur unentschlossen zusahen. Am langen Pfosten war Oliver Schilling gegen den unmittelbar zuvor eingewechselten David Hiebl gedankenschneller und drückte den Ball zur Führung der Gäste über die Linie.
SV Oberteisendorf gegen TSV Waging am See




„In der ersten halben Stunde hatten wir ein leichtes Übergewicht, sind dann nach der Pause aber nicht mehr gut ins Spiel gekommen. Da war der SVO bis zu unserer Führung deutlich besser“, rekapitulierte Wagings Trainer Kantsperger nach dem Spiel im Interview mit beinschuss.de. „Danach waren wir wieder stärker. Unter dem Strich war es verdient und ein hartes Stück Arbeit“, ergänzte Kantsperger.
TSV Waging-Coach Kantsperger „kann überhaupt nicht meckern“
Und es kam noch dicker für die aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren. Der sonst abgemeldete Andi Kamml ließ vier Minuten nach dem Führungstreffer seinen Bewacher Bernd Prantler aussteigen. Florian Hofmann kam zu spät und Kamml setzte das Leder gegen SVO-Torwart Krammer ins lange Eck zum 2:0-Endstand. Kurz vor Schluss versäumte der eingewechselte Jurgen Dedja noch die Ergebniskorrektur für die Hausherren, als er völlig frei stehend am langen Pfosten an Schmid im Waginger Gehäuse scheiterte.
Während der SVO nach drei Spielen bei drei Niederlagen hält, haben die „Seerosen“ eine äußerst positive Bilanz vorzuweisen. Sieben Punkte aus drei Spielen und nur ein Gegentor. „Über unseren Start kann man überhaupt nicht meckern. Nach den beiden nächsten Spielen werden wir wissen, wo wir stehen“, blickt Michi Kantsperger erwartungsvoll auf die „zwei großen Aufgaben“ kommenden Freitag (6. August) zuhause gegen die Teisendorfer „Rothosen“ und eine Woche später beim SC Anger. „Das sind die Gründe, warum man aufsteigt, damit man sich gegen solche Gegner messen kann“ ergänzte der „Seerosen“-Coach abschließend. (mem)