Majer-Crew nun auf direktem Abstiegsplatz
Witz-Elfer versaut Bad Reichenhall das Osterfest – trotz Überzahl gegen Reischach
Trotz Überzahl und Heimvorteil kassiert der TSV Bad Reichenhall am Osterwochenende einen bitteren Rückschlag in der Fußball-Kreisliga 2 gegen den TSV Reischach – und hadert besonders mit einer Szene.
Bad Reichenhall – Der TSV Bad Reichenhall hat sich den guten Frühjahrsstart mittlerweile selbst zerstört: Drei Zu-Null-Siegen in der Fußball-Kreisliga 2 folgten nun drei Niederlagen – die jüngste am Ostermontag (21. April), 1:2 gegen TSV Reischach. Für den Aufreger des trocken gebliebenen Nachmittags sorgte ein Elfmeter in Minute 19: Bedrängt schoss sich Jakob Magg am Strafraumeck an der Torauslinie die Kugel im Fallen selbst an den – zweifelsfrei ausgestreckten – Arm.
Referee Mahdi Nabbizadeh ließ sich von seinem Strafstoßpfiff trotz heftiger und verständlicher Kurstadt-Proteste naturgemäß nicht mehr abbringen, Kapitän Michael Dinkelbach verwandelte sicher. Das war bereits das 0:2, denn bereits neun Minuten zuvor hatten sich die Gäste mit spielerischer Leichtigkeit in den Sechzehner kombiniert: Bastian Moser gelang der letzte Pass auf Fabian König, der freistehend ins lange Eck abgezogen hatte – 0:1 (10.). Alexander Wimbauer hätte Reischach sogar auf drei Treffer voranbringen können, verzog seinen guten Schuss aber um Haaresbreite am zweiten Pfosten vorbei (22.).
Bad Reichenhall: Witz-Elfer für Reischach versaut Kreisliga-Osterfest
Für Louis Senft, dem nichts aufgegangen war, brachte Reichenhall-Coach Mario Majer früh Luka Moric (28.). Mit dem Zwei-Tore-Rückstand nahm Reichenhall, das erneut „ohne Sechs“ (Anm.d.Red. kurzfristig fiel auch noch Mittelfeld-Ass Sascha Schimag aus) antreten musste, nach einer halben Stunde das Heft in die Hand. Eine erste gute Szene der Platzherren durch einen strammen Fabian Huber-Schuss klärte Dinkelbach für seinen geschlagenen Keeper Kilian Ritter auf der Linie (31.).
Bittere Pleite im Abstiegskampf: Bad Reichenhall verliert trotz Überzahl gegen Reischach




Die Druckphase mit drei Ecken in Folge wurde schließlich belohnt: Dani Haas, der zunächst übers Leder gedroschen hatte, schirmte es gleich drauf geschickt ab. Fabian Huber leitete das aufgelegte Leder wiederum flach auf Dennis Freudenriech weiter, und der Ex-Bayerisch Gmainer wuchtete die Kugel sofort per Drehschuss ins lange Eck – nur noch 1:2 (36.). Fünf Minuten vor der Pause erhielt Wimbauer, der 100 Sekunden davor Gelb gesehen hatte, nach einem erneuten Foul an Huber eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe (41.). Diese konnte Gelb-Schwarz halbzeitübergreifend nicht nützen.
Bad Reichenhall: Kein Feuer, keine Chancen, kein Zug zum Tor
Gäste-Coach Thomas Lange brachte Wimbauer wieder in die Partie, kurz drauf sah dieser – wieder nach einem Vergehen an Huber – Gelb-Rot (57.). Das Umstoßen von Reischach-Keeper Ritter gegen Magg erachtete Referee Nabbizadeh schließlich als nicht elfmeterwürdig (69.). Bezeichnend: Selbst mit einem Mann mehr entwickelte Reichenhall kein Feuer, optisch war die Überzahl nicht präsent und der zweite Durchgang eine höchst zähe Angelegenheit. Reischach verdichtete seine Hälfte mit zwei Vierer-Abwehrreihen und ließ nichts zu. Einige vielversprechende Einzelaktionen von Fabian Huber versandeten. Die beste Chance zu einem weiteren Treffer hatte Reischachs Teamleader Dinkelbach mit einem Schuss aus kurzer Entfernung, den Goalie Vincent Hahn exzellent entschärfte (84.).
Im Gegenzug eine Halbchance von Fabio Lehmann: Sein guter Kopfball nach einer Freudenreich-Flanke flog einen Meter rechts vorbei (85.). Ein erneut höchst umstrittener Elfmeter für Reischach, der eingewechselte Tobias Grabmeier war gefallen, nachdem er bei seinem Schussversuch Sebastian Mayer getroffen hatte, fiel in der Nachspielzeit nicht mehr ins Gewicht: Michi Dinkelbach verschoss vor gut 100 Zuschauern ohnehin drei Meter links vorbei (90.+2). Fazit: Trotz der gewichtigen Ausfälle von Spielern, die den Unterschied ausmachen können, muss von Reichenhall in einem Heimspiel weit mehr kommen, vor allem mit einem Mann mehr. Durch die zusätzliche Teisendorfer 1:3-Niederlage in Tacherting rutschte die Majer-Crew nun wieder auf einen direkten Abstiegsplatz ab. (bit)