Im Stil einer Spitzen-Mannschaft
Mit drei, vier Metern Anlauf zum Titel: Bad Endorf kehrt in die Bezirksliga zurück
Der TSV Bad Endorf ist zurück in der Bezirksliga. Am letzten Spieltag ließen die Kur-Kicker nichts anbrennen und besiegten Au mit 3:0. Dabei führte auch eine spezielle Taktik des Trainers zum Erfolg.
Bad Endorf – Wenn man von einem unsicheren Gefühl hätte sprechen können, dann waren diese Gedanken nach elf Minuten verschwunden. Denn da hatte Leonit Vokrri gerade am langen Pfosten eine Hereingabe von der rechten Seite über die Linie gedrückt und seinen TSV Bad Endorf im Heimspiel gegen den ASV Au mit 1:0 in Führung geschossen. Der Tabellenführer war auf Kurs in Richtung Meisterschaft! Von diesem ließ sich das Kurort-Ensemble auch nicht mehr abbringen und machte mit einem 3:0-Erfolg alles klar – die Titelparty konnte beginnen!
Kaiser: „Wir wollten nichts anbrennen lassen“
„Natürlich war dieses frühe Tor ein Dosenöffner“, meinte Endorfs Meistertrainer Nenad Grizelj, „das spielte uns in die Karten, zumal wir hinten auch sehr gut stehen“. Nicht nur bei diesem Tor war der Unterschied zwischen Titelanwärter und Abstiegskandidat auszumachen. Bad Endorf war wesentlich konsequenter in seinen Aktionen, in jedem Zweikampf und jedem Pass nach vorne war das Selbstbewusstsein einer Spitzenmannschaft zu spüren. „Wir wollten nichts anbrennen lassen, das haben wir vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt“, meinte Endorfs Kapitän Yannick Kaiser. Der zweite Treffer der Hausherren fiel übrigens nach ähnlichem Muster: Wieder hatte man beim Gegner für Lücken in der Defensive gesorgt, über die rechte Seite kam der Ball in die Mitte, wo Jakob Trebesius erfolgreich war. „Das war schon unser Thema, dass wir hinter die Auer Abwehrkette kommen“, erklärte Grizelj, der seine Außenspieler angewiesen hatte, „drei, vier Meter vor der Kette zu stehen, um dann mit Tempo dahinter zu kommen“. Insofern war das 1:0 als Paradebeispiel zu werten? „Eigentlich schon.“
Martin hadert mit der Leistung
Für den ASV Au waren sämtliche Hoffnungen auf einen direkten Klassenerhalt damit schon zur Pause weg – ein Sieg hätte allerdings eh nicht viel genutzt, weil die Konkurrenz mit Erfolgen davongeeilt war. Insofern „hält sich die Enttäuschung auch in Grenzen“, so ASV-Coach Christoph Martin. Er haderte eher damit, dass seine Truppe „in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gefunden“ hat. Die Gäste agierten viel zu zaghaft, die meist mit langen Bällen gefütterten Offensivspieler waren stets auf sich alleine gestellt. „Uns haben da viele Attribute gefehlt, die zum Fußball gehören. Wir waren nicht griffig genug, waren zu wenig im Positionsspiel, sind nicht nachgerückt oder haben nicht rechtzeitig herausgeschoben“, kritisierte Martin, dessen Team im Pech war, als der im Sechzehner getroffene Franz-Xaver Pelz keinen Elfmeterpfiff bekam – das wäre eine Möglichkeit zum 1:1 gewesen.
Das 3:0 zieht den Stecker
Es hätte den TSV Bad Endorf aber wohl nicht ins Wanken gebracht. Zu groß war bei den Hausherren das Selbstvertrauen in die eigene Stärke. Daran änderte auch der ordentliche Auer Auftritt nach dem Wechsel (Martin: „Das war das gewohnte Gesicht“) nichts. „Mit dem 3:0 haben wir ihnen den Stecker gezogen“, meinte Kaiser, der mit seiner Mannschaft eine richtig starke Frühjahrsrunde hingelegt hat. „Ab dem Aschau-Spiel auf dem Kunstrasen, das wir mit 1:0 gewonnen haben“, erklärt Kaiser, habe man an den Titel geglaubt. „Danach haben wir durchgezogen und die wichtigen und richtigen Spiele gewonnen.“ Bis zur Meisterschaft!
Das Steno zum Spiel
TSV Bad Endorf:Pappenberger, Alexander Brandl, Mies, Riepertinger, Ganserer, Vokrri, Sebastian Brandl, Salibasic, Kaiser, Trebesius, Tobias Müller – eingewechselt: Ass, Stephan, Aicher, Alexander Müller, Akdag.
ASV Au: Düsel, Siegmund, Mair, Bott, Grad, Drescher, Josef Rauscher, Pelz, Demirkiran, Müllauer, Kubik – eingewechselt: Weigl, Martin Rauscher, Nowakowski, Pfeilstetter, Will.
Schiedsrichter: Geithner (SV Wacker Burghausen).
Zuschauer: 300.
Tore: 1:0 Vokrri (11.), 2:0 Trebesius (41.), Vokrri (64.).


