Weildorf hat „einfach wieder geschlafen“
„Platzverhältnisse hier waren…“: Weinbuch ebnet Schönau-Sieg mit klaren Worten zum Rasen
Die SG Schönau nutzt die Chance und findet wieder zurück in die Spur: Dank Stefan Weinbuchs starker Leistung und klarer Worte über den Zustand des Rasens sichern sich die Gäste den Sieg – und hinterlassen Weildorf im Tiefschlaf.
Weildorf (Teisendorf) – Nach der überraschenden Pleite vergangene Woche beim ASV Piding (1:2) hat Kreisligaabsteiger SG Schönau am Sonntagnachmittag (27. Oktober) bei der DJK Weildorf in die Spur zurückgefunden und einen kaum gefährdeten 3:1-Sieg gefeiert. Bei sonnigem Herbstwetter war vor 140 Zuschauern Stefan Weinbuch mit zwei perfekten Flanken der Mann des Tages auf Seiten der Königssee-Kicker.
Von der Zeitumstellung war den beiden Teams von Spielbeginn an wenig anzumerken. Angesprochen darauf, warum es im Gegensatz zur Vorwoche deutlich besser lief, meinte Weinbuch am beinschuss.de-Mikrofon: „Die Platzverhältnisse hier waren deutlich besser als in Piding. Dort sind wir überhaupt nicht zurechtgekommen“, und fügt an, „dass wir uns heute nach vorne kombinieren konnten, während sich Weildorf anfangs auf die Defensive konzentrierte“.
Weinbuch war es auch, der die erste Torchance des Duells für sich verbuchen konnte. Sein Abschluss aus 18 Metern Torentfernung verfehlte in der neunten Spielminute jedoch knapp das linke Kreuzeck. Auch an der ersten Weildorfer Torchance war der Schönauer Offensivantreiber beteiligt. Beim Versuch, den Ball im Spielaufbau am Mittelkreis anzunehmen, rutschte er aus und landete auf dem Hosenboden. Die DJK schaltet schnell um. Nach einem Steilpass tauchte plötzlich DJK Stürmer Maxi Eigl vor Gästekeeper Franz Lenz auf, der zunächst klären konnte. Den Abpraller setzte Lucas Spiegelsberger einen halben Meter neben dem Pfosten ins Toraus (37.). Das Weildorfer Lattenkreuz brachte Sebastian Ebner kurz vor der Halbzeit mit einer „Rakete“ erfolglos ins Wanken, nachdem er sich zuvor von der Defensive unbehelligt an die Strafraumgrenze durchspielen konnte. Bis zum Pausenpfiff des tadellos leitenden Landesliga-Referees Michael Hagl (TSV Bergen) passierte nichts mehr.
DJK Weildorf gegen SG Schönau
Unmittelbar nach Wiederanpfiff ging es Schlag auf Schlag. Spiegelsberger drang über rechts in den Schönauer Strafraum ein. Seine maßgenaue Hereingabe landete bei Goalgetter Maxi Reindl, der jedoch fünf Meter vor dem Tor an der Glanzparade des heraus eilenden Lenz scheiterte. Die Schönauer Antwort folgte prompt. Ein langer Freistoß von Weinbuch aus halblinker Mittelfeldposition segelte durch den kompletten Weildorfer Strafraum an den langen Pfosten, wo Korbinian Kastner am höchsten stieg und gegen den Laufweg von DJK-Torwart Dominik Reiter einköpfte – 0:1 (47.). Zwei Minuten später konnten die Hausherren einen Einwurf in den Strafraum nur zur Seite klären, wo erneut Weinbuch unbedrängt an den Ball kam. Und wieder führte seine Flanke, diesmal über den Kopf von Simon Sanktjohanser, zum 0:2-Zwischenstand.
Die Hausherren gaben sich nicht geschlagen und kamen bereits acht Zeigerumdrehungen später ebenfalls nach einer Standardsituation und einem Kopfball zum Anschlusstreffer. Spiegelsberger hatte eine Ecke scharf von rechts in den Schönauer Strafraum getreten, wo Eigl perfekt einlief und die Kugel wuchtig in die Maschen köpfte. Mit dem Anschluss öffnete Weildorf mehr und mehr die Defensive, die sich bietende Räume nutzten die clever konternden Gäste.
Ein von Michael Hirtl-Stanggaßinger misslungener Weitschuss avancierte in 74. Minute zum maßgenauen Pass auf Rechtsaußen Ebner, der sich an der Torauslinie gegen Wolfgang Berger durchsetzte. Seine Vorlage verwertete der eingelaufene Lucas Laue am langen Pfosten zum 1:3-Endstand. Auch vier Wechsel von DJK Coach Hermann Hiebl brachten schließlich keine Wende mehr. Nach dem Schlusspfiff resümierte Schlüsselspieler Weinbuch am beinschuss.de-Mikrofon. „Der Sieg war nach dem Dämpfer in Piding enorm wichtig. Wir wollten in der Spitzengruppe bleiben und haben nächste Woche mit der SG Inzell/Weißbach (Anm. d. Red.: Mitabsteiger aus der Kreisliga) einen harten Brocken vor uns“, blickte der 34-Jährige schon nach vorne.
Und was sagen die unterlegenen Gastgeber? beinschuss.de wollte von DJK-Kapitän Florian Berger wissen, ob seiner Truppe gegen einen Kreisliga-Absteiger noch ein wenig die Cleverness fehle. „Ja und nein“, meint der 24-Jährige. „Wir müssen lernen, über 90 Minuten mit dem Kopf bei der Sache zu sein. Man sieht ja, dass es geht. Wir waren 0:2 hinten und kommen schnell zurück. Aber dann haben wir einfach wieder geschlafen“, fasste Berger unter dem Strich zusammen. Chance auf Wiedergutmachung besteht für die DJK bereits am kommenden Sonntag (3. November) zuhause gegen den SC Vachendorf. (mem)