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Fußball-Profispielerin im Interview

„Natürlich ist es mein Traum“: Spielt eine Schonstetterin bald in der A-Nationalmannschaft? 

Im Herbst 2023 feierte Selina Ostermeier bei der U23 ihr Debüt im Nationaltrikot. Nun träumt sie von der A-Nationalmannschaft.
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Im Herbst 2023 feierte Selina Ostermeier bei der U23 ihr Debüt im Nationaltrikot. Nun träumt sie von der A-Nationalmannschaft.

Selina Ostermeier ist Stammspielerin bei Bayer Leverkusen und hat kürzlich ihr Debüt in der U23-Nationalmannschaft gegeben. Im OVB-Interview spricht die 26-Jährige über ihre sportliche Entwicklung und ihre Träume von der A-Nationalmannschaft.

Rosenheim/Leverkusen – Sportlich läuft es für Selina Ostermeier aktuell beinahe perfekt. Die Fußballerin aus Schonstett ist Stammspielerin bei den Bundesliga-Frauen von Bayer 04 Leverkusen und kämpft mit ihrer Mannschaft um zwei Titel. In der Bundesliga steht Leverkusen zum Start der Rückrunde auf dem vierten Tabellenplatz, drei Punkte hinter Tabellenführer Frankfurt.

Und auch im DFB-Pokal sind die Bayer-Frauen noch vertreten, im Viertelfinale geht es hier gegen Werder Bremen. Zudem hat die 26-Jährige im Herbst ihr Debüt im Nationaltrikot gegeben, für die U23-Nationalmannschaft absolvierte Ostermeier zwei Testspiele gegen Spanien und Belgien. Im OVB-Interview spricht die Innenverteidigerin nun über das Titelrennen in der Frauen-Bundesliga, ihre Zukunft in Leverkusen und Träume von der A-Nationalmannschaft.

Fußballprofi Selina Ostermeier im Interview: Über Titelrennen und Nationalmannschaft

Wie zufrieden waren Sie mit der Hinrunde?

Selina Ostermeier: Mit der bisherigen Saison bin ich sehr zufrieden. Natürlich gibt es immer Aspekte, die man verbessern kann und an denen man arbeiten möchte, aber insgesamt läuft es für mich persönlich wie auch für die Mannschaft sehr gut. Mein persönliches Highlight war die erstmalige Nominierung für die U23-Nationalmannschaft. Dieser Moment war für mich etwas ganz Besonderes und emotional sehr bewegend, da ich vor meiner ganz. Familie sowie Freunde in der Nähe meiner Heimat gegen Spanien gespielt habe.

Auch in der Liga lief es für Sie bisher sehr gut.

Ostermeier: Die Hinrunde hat so keiner von uns erwartet. Unser neuer Coach, Roberto Pätzold, hat es geschafft, eine klare Struktur in die Mannschaft zu bringen und uns als Team enger zusammenwachsen zu lassen. Er hat einige taktische Anpassungen vorgenommen, die uns vor allem in der Hinrunde sehr ausgemacht haben. Diese Spielweise mit unserem hohen Pressing hat viele Gegner überrascht und unser gemeinsames Auftreten haben uns in vielen Partien den entscheidenden Vorteil verschafft.

Sie bekommen in dieser Saison viel Vertrauen von Ihrem Trainer. War von Anfang an klar, dass er auf Sie setzen wird?

Ostermeier: In jedem Sport, aber ganz besonders im Fußball, spielt der Trainer eine zentrale Rolle für die Entwicklung der Spielerinnen. Zu Beginn kannte ich Roberto Pätzold noch nicht persönlich, aber wir hatten direkt sehr gute Gespräche, da mein Vertrag zu diesem Zeitpunkt auslief. Er hat mir in diesen Gesprächen klar vermittelt, dass er Bereitschaft und Leistung setzt. Das hat mich motiviert, ihn durch meinen Einsatz und meine Entwicklung von mir zu überzeugen. Seine Art zu arbeiten, die klare Struktur und die hohe Professionalität, mit der er an die Sache herangeht, beeindrucken mich sehr. Er hat es geschafft, seine Philosophie und Mentalität in die Mannschaft zu tragen, was uns als Team enorm weitergebracht hat.

In Leverkusen ist Selina Ostermeier in der Innenverteidigung gesetzt. Hier ist sie im Zweikampf mit Wolfsburgs Sveindis Jonsdottir.

Was macht ihn noch aus?

Ostermeier: Ein Aspekt, der mir an ihm besonders gefällt, ist, dass er es schafft, jeder Spielerin das Gefühl zu vermitteln, ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft zu sein. Jede Spielerin hat ihren individuellen Wert für das Team, und das macht er deutlich. Diese Wertschätzung schafft eine positive Dynamik und fördert den Teamgeist. Es sind genau diese Faktoren, die eine funktionierende und erfolgreiche Mannschaft ausmachen.

Ostermeier: „Im Fußball zählt das Tagesgeschäft“

Wie lautet das Ziel für die restliche Saison? Geht der Blick in Richtung Titel?

Ostermeier: Wir sind keine Mannschaft, die sich von Beginn an hohe Ziele setzt. Unser Fokus liegt darauf, jede Partie mit der bestmöglichen Leistung anzugehen und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Natürlich träumen wir davon, uns für die Champions League zu qualifizieren, aber der Weg dorthin ist noch lang und erfordert viel harte Arbeit. Wir bleiben also konzentriert und versuchen, von Spiel zu Spiel zu denken. Im Fußball zählt das Tagesgeschäft, und genau darauf liegt unser Fokus.

Was ist Ihr Trumpf im Titelrennen?

Ostermeier: Unsere mentale Stärke hat uns in dieser Hinrunde wirklich ausgezeichnet. Es gab zahlreiche Spiele, in denen wir in den letzten Minuten die entscheidenden Tore erzielen konnten und damit die Partien für uns entschieden haben. Das zeigt, wie stark wir als Team sind und wie sehr wir an uns glauben. Darüber hinaus haben wir auch gegen die Top-Teams der Liga gute Leistungen gezeigt und bewiesen, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Wir wissen, was wir können, und wollen weiterhin unser Spiel auf den Platz bringen, um oben mitzuspielen.

Welche Aspekte in Ihrem Spiel haben Sie seit Sommer verbessert?

Ostermeier: Ein großer Fokus meiner Arbeit lag darauf, mein Spiel ohne Ball zu verbessern. Unser Trainer legt großen Wert auf Laufwege, das ständige Anbieten und Absetzen sowie auf das Einbinden in die Offensive, wenn sich die Gelegenheit bietet. Diese Aspekte habe ich intensiv trainiert und versucht, sie in meinen Spielen umzusetzen. Das bleibt weiterhin ein Ziel, an dem ich kontinuierlich arbeite.

Dankbar für die Unterstützung vom Verein

Sie haben zuletzt Ihren Vertrag in Leverkusen verlängert. Welche Aspekte haben Sie dazu bewegt?

Ostermeier: Ich bin jetzt in meiner dritten Saison bei Bayer Leverkusen und fühle mich hier sowohl sportlich als auch persönlich sehr wohl. Neben dem Fußball habe ich hier auch meine Ausbildung in der Content-Abteilung des Vereins absolviert. Diese Doppelbelastung war nicht immer einfach, aber ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich vom Verein erhalten habe. Diese Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen sind nicht selbstverständlich, und genau das wollte ich mit meiner Vertragsverlängerung zurückgeben. Leverkusen ist ein Ort, an dem ich mich weiterentwickeln kann, und ich möchte mit dem Verein gemeinsam ambitionierte Ziele erreichen. Die Liga wird immer spannender, und es macht mich stolz, Teil dieser Entwicklung zu sein.

Lohn für starke Leistungen: Selina Ostermeier verlängerte ihren Vertrag in Leverkusen bis 2027

Sie haben Ihre Ausbildung angesprochen. Haben Sie diese inzwischen abgeschlossen? Liegt Ihr Fokus nun also ganz auf Fußball?

Ostermeier: Ja, ich habe meine Ausbildung im Sommer erfolgreich abgeschlossen, was mir sehr wichtig war, um auch für die Zeit nach meiner Fußballkarriere gut vorbereitet zu sein. Nun liegt mein Fokus erstmals ausschließlich auf dem Fußball. Es ist eine neue Erfahrung für mich, mich komplett auf den Profisport zu konzentrieren, und das macht einen großen Unterschied. Ich kann mich besser regenerieren, mich optimal auf Trainingseinheiten vorbereiten und meine Leistungen gezielt steigern.

Die Herren-Mannschaft hat im Sommer die Meisterschaft gefeiert. Wie sehr hat man diesen Erfolg im Verein gespürt?

Ostermeier: Der Titelgewinn der Herren-Mannschaft war ein riesiger Erfolg, der im gesamten Verein spürbar war. Es war ein besonderes Jahr für Bayer Leverkusen, und dieser Hype hat sich auf die gesamte Atmosphäre ausgewirkt. Auch im Frauen-Bereich spürt man die Euphorie und die positive Stimmung, die sich daraus entwickelt hat. Solche Erfolge beflügeln den gesamten Verein und machen die gemeinsame Arbeit noch motivierender.

Fokus auf das Hier und Jetzt

Sie sind Teil eines sehr jungen Kaders. Sehen Sie sich selbst in einer Vorbildfunktion?

Ostermeier: Ja, das sehe ich durchaus so. Es ist bemerkenswert, wie jung unser Kader ist, und es zeigt, wie viele Talente in den letzten Jahren nachgekommen sind. Wenn wir im Training ‚Alt gegen Jung‘ spielen, gehören Spielerinnen mit Anfang 20 schon zu den älteren Jahrgängen – das wäre früher undenkbar gewesen. Ich versuche mit meinem Wissen und meiner Erfahrung die Jüngeren mitzuziehen und ihnen auf ihrem Weg zu helfen.

Blicken wir in die Zukunft: Sie haben im Herbst Ihr Debüt in der U23-Nationalmannschaft gegeben. Geht Ihr Blick nun auch in Richtung A-Nationalmannschaft?

Ostermeier: Natürlich ist es mein Traum, eines Tages in der A-Nationalmannschaft zu spielen. Die Nominierung für die U23 war ein großer Schritt, der mich sehr stolz gemacht hat. Dennoch steht meine Weiterentwicklung im Verein im Vordergrund. Es ist wichtig, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, aber ich werde weiterhin hart arbeiten, um meinen Traum zu verwirklichen.

Wenn Sie einen Wunsch für die restliche Saison hätten: Was würden Sie sich wünschen?

Ostermeier: Mein größter Wunsch wäre es, mit Bayer Leverkusen die Qualifikation für die Champions League zu erreichen. Das war schon ein persönlicher Traum, als ich nach Leverkusen gewechselt bin.

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