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Vor Heimspiel gegen Memmingen

1860-Trainer Seidel kämpferisch: „Ich habe nicht vor, die Flinte ins Korn zu werfen“

Der Blick von 1860-Trainer Klaus Seidel ist verständlicherweise eher skeptisch.
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Der Blick von 1860-Trainer Klaus Seidel ist verständlicherweise eher skeptisch.

Für den TSV 1860 Rosenheim geht es in der Fußball-Bayernliga Süd wieder gegen einen Mitabsteiger. Und wieder sind die Sechziger gegen den FC Memmingen nur Außenseiter. Aktuell hilft den Rosenheimern nur noch das „Prinzip Hoffnung“

Rosenheim – Sieben Heimspiele in Folge haben die Fußballer des TSV 1860 Rosenheim verloren und dabei 26 Gegentore hinnehmen müssen. Dass die Sechziger it so einer Bilanz vor dem freien Fall von der Regional- bis in die Landesliga sind, steht damit außer Frage. Nach dem 1:5 vor heimischer Kulisse gegen Schalding-Heining steht nun ein weiteres Heimspiel gegen einen Mitabsteiger auf dem Plan. Um 14 Uhr erwartet die Truppe von Trainer Klaus Seidel den FC Memmingen zum Bayernliga-Kick im Jahnstadion. Und da regiert bei den Hausherren maximal eines: Das Prinzip Hoffnung.

Zuletzt zu viele taktische Fehler

„Das Prinzip Hoffnung“ ist eigentlich ein in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte geschriebenes Werk des Philosophen Ernst Bloch. „Viele fühlen sich als verwirrt. Der Boden wankt, sie wissen nicht warum und von was. Dieser ihr Zustand ist Angst“, schreibt er. So lässt sich wohl auch das Geschehen in der ersten halben Stunde beim Rosenheimer Heimspiel gegen Schalding-Heining beschreiben. Denn in dieser Zeit kassierten die Sechziger bereits vier Gegentreffer. „Wie ein Hühnerhaufen“, musste Trainer Klaus Seidel feststellen. Die Gründe sind für ihn klar: „Wir haben viele taktische Fehler gemacht.“ Da werde dann auch deutlich, warum das Team aktuell am Tabellenende stehe.

Gäste kommen mit Ex-Bundesliga-Spieler

Und so bleibt für Seidel nur das, was auch Bloch schon schrieb: „Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen.“ Seine Mannschaft müsse gegen Memmingen wesentlich kompakter stehen. Der Tabellenvierte, der aktuell seit sieben Begegnungen ungeschlagen ist, kommt mit breiter Brust – und natürlich mit Dominik Stroh-Engel. Der frühere Bundesliga-Angreifer wird wohl als Keilstürmer das Rosenheimer Abwehrzentrum beschäftigen. „Der wird die Bälle festmachen, damit seine Mitspieler nachrücken können“, weiß Seidel – und hofft, dass seine Mannen die Lehren aus dem letzten Spiel gezogen haben: „Schalding hatte zu viel Platz im Mittelfeld. Das müssen wir verhindern.“

Das hoffen auf „kleine Erfolgserlebnisse“

Dafür ist einiges notwendig: Höchste Konzentration, Frische im Kopf, viel Laufbereitschaft, ein gutes Zweikampfverhalten und ganz viel Kommunikation. Die Sechziger müssen eine Gier an den Tag legen, dem Gegner das Leben schwer zu machen und sich an den eigenen persönlichen Erfolgen zu ergötzen. Jeder gewonnene Zweikampf und gelungene Pass gehört dazu. „Wir müssen die kleinen Brötchen backen und uns mit jedem kleinen Erfolgserlebnis aufbauen“, sagt der Rosenheimer Coach. Oder, wie Bloch schreibt: „Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern.“

Auch Bojan Tanev fällt wieder aus

Der Kader, mit dem ein Erfolgserlebnis gelingen soll, ist jedenfalls kleiner geworden, nachdem Sascha Marinkovic nach seiner unrühmlichen Aktion rotgesperrt ist. Mit Luca Jesse, Markus Sattelberger und Bojan Tanev gibt es zudem verletzungsbedingte Ausfälle, sodass Seidel natürlich auch die Hände gebunden sind. Er gibt sich jedoch kämpferisch, wenn er sagt: „Ich habe nicht vor, die Flinte ins Korn zu werfen.“ Es ist offen, zu wie viel Prozent dabei Überzeugung und zu wie viel Hoffnung ist. Laut Bloch ist eines klar: „Wenn wir zu hoffen aufhören, kommt, was wir befürchten, bestimmt.“ Und wenn die Sechziger nicht möglichst bald die Wende schaffen, dann auch!

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