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„Intensiver“ auf der Zunge

Vegane Ersatzprodukte sollen mehr nach Fleisch schmecken – durch Mammut-DNA

Forscher kreieren einen veganen Fleischersatz: Das Produkt soll dank eines Urzeit-Tiers authentischen Geschmack haben. Und bald in Supermärkten landen.

Brüssel – Gute Nachrichten für Fleisch-Aficionados, die einzig aufgrund ihrer Tierliebe auf ihren geliebten Burger verzichten: Ein belgisches Start-up hat mithilfe von Mammut-DNA vegane Fleischprodukte entwickelt, die saftig wie echtes Fleisch schmecken sollen. Das Unternehmen hat für die Produktion von „Mammut-Burgern“ bereits Millionen gesammelt.

Vegane Ersatzprodukte sollen mehr nach Fleisch schmecken – durch DNA von ausgestorbenem Tier

Veganes Fleisch ist die ideale Wahl für Menschen, die beispielsweise aus ethischen Gründen vegan leben möchten, aber auf herzhaften Biss nicht verzichten wollen. Theoretisch zumindest. Denn trotz der zunehmenden Vielfalt und Verbesserung der Fleisch-Alternativen erreichen die Veggie-Varianten nicht immer das geschmackliche Niveau des „Originals“.

Ein Unternehmen möchte nun mithilfe von aus Urzeit-Tieren gewonnener DNA versuchen, vegetarischen Kunstfleischprodukten mehr Geschmack zu verleihen. Mammut-DNA soll nun pflanzlichen Ersatzprodukten zum authentischen Fleischerlebnis verhelfen.

Ein Mammut in Originalgröße steht mit seinem Jungen in der nachgebauten Steppenlandschaft im Neanderthal Museum in nordrhein-westfälischen Mettmann.

Veganer Fleischersatz soll dank Mammut-DNA authentisch schmecken

Das belgische Start-up Paleo verspricht sich von der Entwicklung die Eroberung eines neuen Marktes. Wie The Economist berichtet, hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Centre for Palaeogenetics in Schweden dazu DNA-Fragmente von Mammutzähnen, die im sibirischen Permafrostboden gefunden wurden und bis zu 1,2 Millionen Jahre alt sind, verarbeitet.

Da es sich um Fragmente des Wollhaarmammuts, eines der am besten erforschten, ausgestorbenen Tiere, handelt, kombinierten die Forscher von Paleo diese mit Elefanten-DNA. Denn Elefanten sind die nächsten noch lebenden Verwandten der Mammuts.

Veganes Fleisch mit Mammut-DNA: So ist es möglich

Herausgekommen sei dabei ein Gen, so heißt es von Paleo, das dem Ersatz-Fleisch vollen Geschmack und eine leuchtend rote Farbe verleihe. Dieses Gen wurde in die DNA von Hefe eingefügt, die daraufhin begann, Mammut-Myoglobin zu produzieren. Das Protein wurde mit Bindemitteln wie Kartoffelstärke, Öl, Salz und anderen Aromen vermischt, sodass es dem Geschmack und der Textur eines Burgers ähnelte.

Man kann es riechen, schmecken und sehen, denn unsere Zutaten sorgen für die leuchtend rote Farbe, die sich beim Grillen in ein karamellisiertes Braun verwandelt. 

Hermes Sanctorum, CEO und Gründer von Paleo

Die Paleo-Gründer behaupten, dass das Myoglobin eine Reihe chemischer Reaktionen zwischen den Zutaten im Burger auslöst, wodurch Geschmacksrichtungen entstehen, die auf keine andere Weise erzielt werden können. Geschäftsführer Hermes Sanctorum erklärt, dass Mammut-Burger darum sogar „intensiver“, saftiger und blutiger als Rindfleisch schmecken.

Belgisches Start-up sammelt für Produktion von „Mammut-Burgern“ Millionen

„Der Markt für Fleisch und Fisch auf pflanzlicher Basis ist bereit, weiterzuwachsen, vorausgesetzt, die Verbraucher sind vom Geschmack überzeugt. Mit künstlichen Farb- und Zusatzstoffen kann man nicht viel ausrichten. Die Zugabe unserer Zutaten zu pflanzlichen Fleischalternativen ist ein entscheidender Faktor, der das Erlebnis von ‚echtem‘ Fleisch ermöglicht“, erklärt Sanctorum: „Man kann es riechen, schmecken und sehen, denn unsere Zutaten sorgen für die leuchtend rote Farbe, die sich beim Grillen in ein karamellisiertes Braun verwandelt. Und es ist kein einziges Tier beteiligt, was unsere Zutaten als vegan definiert.

In seiner ersten Finanzierungsrunde im Februar hat das Unternehmen bereits 12 Mio. Euro gesammelt – und deutet an, dass seine Mammut-Produkte bald erhältlich sein könnten. Berichten zufolge sind mehrere Hersteller von veganen Burgern und ein Eiszeit-Themenpark interessiert.

Auch ein australisches Lebensmittelunternehmen stellte bereits Mammut-Fleischbällchen her

Das belgische Start-up ist nicht das einzige und auch nicht das erste Unternehmen, das sich mit Mammutfleisch beschäftigt. Das australische Unternehmen Vow präsentierte im Frühjahr bereits Mammut-Fleischbällchen, die jedoch zunächst nicht zum Essen gedacht sind.

Paleo hat da ehrgeizigere Pläne. Mitbegründer Andy de Jong: „Wir halten das Jahr 2025 für einen glaubwürdigen Termin, um pflanzliche Lebensmittel mit Paleo-Zutaten auf den Markt zu bringen.“

Rubriklistenbild: © Felix Heyder, Fredrik von Erichsen/dpa, Collage: RUHR24.de

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