Das weist auf hohe Qualität hin
So erkennt Ihr die besten Lebkuchen im Supermarkt
Spätestens ab Oktober findet man in den Supermarkt-Regalen zahlreiche Lebkuchen-Produkte. Doch welche Lebkuchen sind die besten? An diesen Merkmalen erkennt Ihr Qualität:
Lebkuchen haben in Deutschland eine lange Tradition: Entwickelt wurde das Gebäck zwar ursprünglich in Belgien, von Aachenern dann aber übernommen und abgewandelt, und schließlich in den fränkischen Klöstern nochmal verfeinert. Lange Zeit war das Backen von Lebkuchen zudem einer eigenen Handwerkszunft vorbehalten, nämlich den Lebküchler oder Pfefferküchler, in Süddeutschland auch manchmal Lebzelter genannt. Unter anderem in Nürnberg entwickelte sich im 14. Jahrhundert eine Lebkuchen-Tradition, die bis heute anhält. Der Grund: Für die Herstellung von Lebkuchen waren exotische Gewürze notwendig – diese konnten in Nürnberg leichter erworben werden, da Nürnberg eine bedeutende Handelsstadt war.
Mittlerweile sind Lebkuchen auf der ganzen Welt nicht mehr aus der Weihnachtszeit wegzudenken. Doch die Herstellung ist kompliziert, man benötigt viele verschiedene Zutaten und vor allem Zeit. Bequemer ist es da, Lebkuchen aus dem Supermarkt zu kaufen. Doch die Auswahl ist groß – wie erkennt man die hochwertigsten Lebkuchen? Auf diese Anhaltspunkte solltet Ihr achten:
Feine und feinste Oblatenlebkuchen – das ist der Unterschied
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Lebkuchen, braune Lebkuchen und Oblatenlebkuchen. Braune Lebkuchen werden aus Lebkuchenteigen hergestellt, ihre Hauptbestandteile sind Mehl und Honig oder Glukosesirup. Oblatenlebkuchen hingegen bestehen nur zu einem geringen Anteil aus Mehl, Nüsse dominieren den Lebkuchenteig. Sie werden auf Oblaten gespritzt, während braune Lebkuchen ohne Oblaten auskommen.
Bei Oblatenlebkuchen wird zwischen „feinen“ und „feinsten“ Oblatenlebkuchen unterschieden. Feine Oblatenlebkuchen müssen zu mindestens 12,5 Prozent aus Walnüssen, Mandeln und Haselnüssen bestehen, bei feinsten Oblatenlebkuchen muss der Nussanteil bei 25 Prozent liegen und der Mehlanteil darf zudem nicht mehr als 10 Prozent betragen. Wer also Wert auf hochwertige Lebkuchen legt, sollte im Supermarkt zu den feinsten Oblatenlebkuchen greifen.
Elisenlebkuchen sind übrigens lediglich ein Synonym für feinste Oblatenlebkuchen. Wenn sie den Zusatz Nürnberger Elisenlebkuchen tragen wollen, müssen sie im Stadtgebiet von Nürnberg hergestellt werden – seit 1995 ist dieser Begriff EU-weit geschützt. Neben den bekannten Nürnberger Lebkuchen gibt es noch zwei weitere geschützte Lebkuchensorten in Deutschland, die Aachener Printen und die Pulsnitzer Pfefferkuchen. So wie bei den Nürnberger Lebkuchen auch müssen so bezeichnete Produkte wirklich in Aachen beziehungsweise Pulsnitz produziert werden.
Auf diese Zutat solltet Ihr besonders achten
Eine weitere wichtige Zutat von Lebkuchen ist Zimt, das Hauptgewürz der Lebkuchen-Gewürzmischung. Günstigere Lebkuchen enthalten in der Regel Cassia-Zimt. Dieser stammt aus China und enthält viel Cumarin – nimmt man zu viel Cumarin zu sich, kann das Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall sogar Leberschäden verursachen. Besser ist es daher, Lebkuchen zu kaufen, die Ceylon-Zimt enthalten. Das indische Gewürz ist zwar teurer als Cassia-Zimt, enthält aber weniger Cumarin. Offiziell müssen Lebkuchenhersteller nicht deklarieren, welchen Zimt sie verwenden, oftmals weisen sie aber explizit aus, wenn es sich dabei um Ceylon-Zimt handelt.
Als Backtriebmittel wurde bei Lebkuchen lange Zeit Pottasche und Hirschhornsalz verwendet. Während Pottasche eher geschmacksneutral ist, gibt Hirschhornsalz Lebkuchen eine besondere Note. Allerdings solltet Ihr bei dem Kauf von Lebkuchen darauf achten, dass nicht zu viel Hirschhornsalz verwendet wird – Hirschhornsalz kann nämlich im fertigen Gebäck zu einem zu hohen Acrylamidgehalt führen. Gesünder ist daher die Verwendung von Backpulver.
Oblatenlebkuchen werden traditionellerweise mit Schoko-, Zuckerglasur oder gänzlich ohne Glasur verkauft. Welchen Überzug Ihr wählt, ist letztendlich Geschmackssache. Bei der Schokoglasur solltet Ihr aber auf einen hohen Kakaoanteil achten.
Das zeichnet hochwertige braune Lebkuchen aus
Wer eher Fan von braunen Lebkuchen ist, also Lebkuchen ohne Oblaten, sollte im besten Fall zu Produkten greifen, die Honig und nicht Invertzuckersirup als Süßungs- und Klebemittel verwenden – Honig ist gesünder als künstlich hergestellte Süßungsmittel. Außerdem sollte der Teig nicht ausschließlich aus Weizenmehl bestehen, sondern auch aus bis zu 50 Prozent Roggenmehl. Roggenmehl macht das Gebäck saftiger und sorgt dafür, dass die Lebkuchen nicht zu süß werden.
fso