So hält er besonders lange durch
Christbaumkauf: Wie man erkennt, ob er frisch ist und was ihn besonders lange frisch hält
Bald ist es so weit: Alle Jahre wieder kaufen sich die Deutschen einen Tannenbaum, um ihn festlich zu schmücken. Dabei holt man sich nicht selten ein paar unliebsame Gäste ins Wohnzimmer, denn natürlich ist ein frischer Baum auch Herberge für Insekten. Wie man das Ungeziefer los wird und der Baum lange frisch bleibt, verraten wir hier.
Schlappe Äste, schnelles Nadeln, Zecken - so ein Christbaum hat auch seine Schattenseiten. Wenn man aber vor dem Aufstellen und während er im Wohnzimmer steht, einige Ratschläge beherzigt, hat man länger Freude daran.
1. Frische erkennen und selbst schlagen
Hat der Baum frische, herb duftende Nadeln kann man davon ausgehen, dass er erst kürzlich geschlagen wurde. Trockene Nadeln, die schon abfallen und schlapp aussehende Äste, sollten gleich ein Ausschlusskriterium sein. Auch die Schnittstelle sollte frisch sein, am besten noch fast weiß aussehen und sich feucht anfühlen. So kann man davon ausgehen, dass der Baum noch viele Tage zuhause im Warmen durchhält. Wer seinen Tannenbaum selbst frisch schlägt - mancherorts wird dies angeboten - der kann auch sicher sein, dass er wirklich ganz frisch ist und nicht schon Wochen vorher gefällt wurde.
Kleine Baumkunde
- Nordmanntanne: Sie ist der mit Abstand gefragteste Baum an Weihnachten. Kein Wunder, denn ihr Wuchs ist gleichmäßig, die Nadeln sind weich und satt-grün. Rund 80% aller Deutschen entscheiden sich für die Nordmanntanne als Christbaum.
- Blaufichte: Sie ist - wenn auch mit großem Abstand - die Nummer 2 der beliebtesten Weihnachtsbäume. Die Blaufichte hat kräftige grüne bis stahlblaue Nadeln, einen schönen Wuchs und einen angenehmen Duft.
- Rotfichte: Sie ist wieder im Kommen und gilt als günstige Alternative zur Nordmanntanne, ihre Nadeln sind spitzig, generell nadeln Fichten schneller als Tannen.
- Auch als Christbäume verkauft werden verschiedene Arten von Kiefern, die auch wieder im Trend sind, Douglas-, Nobilis-, und Weiß-Tannen.
Quelle: Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger
2. Solange es geht, draußen zwischenlagern
Ist der Baum nach Hause transportiert, sollte er draußen gelagert werden und zwar im Transportnetz. Doch Achtung: Der Ort muss trocken und windgeschützt sein, Garage, Balkon oder überdachte Terrasse eignen sich hierfür gut. Den Baum dann in einen Eimer Wasser stellen und darauf achten, dass dieses Wasser nicht gefriert, sonst das Wasser lieber ganz weglassen.
3. Ans warme Wohnzimmer gewöhnen
Um einen Kälteschock beim Christbaum zu vermeiden, sollte man - wenn möglich - dem Baum 1-2 Tage zum akklimatisieren gönnen. Keller, Speicher oder sonst ein unbeheizter Raum eignen sich hierfür am besten. So kann der Nadelbaum sich langsam an die wärmeren Temperaturen gewöhnen. Kurz vor dem Aufstellen sollte man den Stamm noch einmal um 3-4 Zentimeter kürzen, also frisch anschneiden - nicht anspitzen! Das Wasser wird aufgenommen zwischen Stamm und Rinde, schneidet man die Rinde beim anspitzen weg, kann der Baum kein Wasser aufnehmen und trocknet schneller aus.
Vor dem Schmücken den zukünftigen Christbaum einen Tag ohne Netz stehen lassen, damit sich die Äste wieder aushängen können. Erst dann sollte man mit dem Schmücken beginnen.
4. Zecken müssen draußen bleiben
Sie sind schon im Sommer eine widerliche Plage, doch auch im Winter können Zecken ins Haus kommen. Und zwar über den Weihnachtsbaum. Die Spinnentiere - und übrigens auch andere Insekten und Artgenossen - fallen u.a. in Bäumen und Büschen in eine Art Winterruhe, bei ungefähr 8 Grad. Wird es wärmer, wie im Wohnzimmer, erwachen die Krabbeltiere wieder zum Leben und begeben sich auf Nahrungssuche. Wer sicher gehen möchte, dass er einen insekten- und vor allem zeckenfreien Baum aufstellt, sollte diesen zum Beispiel im Keller zwischenlagern. Nach 1-2 Tagen den Baum auf ein helles Laken stellen und mit dem Stamm kräftig mehrmals auf den Boden aufschlagen und gleichzeitig schütteln. Das Ungeziefer purzelt auf das Laken, kann nach draußen gebracht werden und das Wohnzimmer bleibt eine zeckenfreie Zone.
5. Luft und Wasser
Der Christbaum benötigt je nach Größe, rund einen bis zwei Liter frisches Wasser am Tag. Zusätze wie Salz, Frostschutzmittel oder ähnlichen Hausmittelchen, helfen gar nichts. Wer regelmäßig lüftet, bringt kühle und feuchte Luft in die Räume, die dem Baum gut tut. Der Christbaum sollte zudem möglichst nicht zu nahe an Öfen oder Heizungen stehen, da diese das Austrockenen schneller vorantreiben.
Das gilt für Bäume im Topf:
Als umweltfreundliche und nachhaltige Alternative besorgen sich immer mehr Menschen einen Nadelbaum im Topf, um diesen dann entweder im Frühling im Garten einzusetzen - oder um ihn einfach nur auszuleihen und ihn anschließend an den Händler zurückzugeben. Hierbei sollte man folgendes beachten:
- Am besten eignen sich Fichten, denn diese sind Flachwurzler. Tannen sind durstig und die Wurzeln im Topf bekommen oft nicht ausreichend Wasser.
- Der Baum sollte nicht länger als 10 Tage im Warmen stehen. Um einen Kälteschock zu vermeiden ist darauf zu achten, dass er sowohl beim rein-, als auch beim rausstellen jeweils 2-3 Tage in einem kühlen Raum, z.B. im Keller oder im Treppenhaus, zwischengelagert wird.
- Den Baum ausreichend gießen, so dass der Wurzelballen nie austrocknet. Die Zweige gelegentlich mit Wasser besprühen - den Baum nicht neben einer Heizung oder einem Ofen aufstellen.
si