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Psychische Ausnahmesituationen

Neuer Notruf 113? Wem diese Nummer helfen soll

Ein Mann ruft mit seinem Handy bei der Telefonseelsorge an
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Die Notrufnummer 113 soll in psychischen Ausnahmesituationen helfen.

Die Planungen waren schon konkret: In Deutschland sollte es bald eine Notrufnummer 113 geben, die in psychische Krisen und seelischen Notlagen schnelle Hilfe bietet. Was dahintersteckt:

Hinweis: Mit der Auflösung des Bundestages und den Neuwahlen, liegt die Planung, einer zentralen und kostenlosen Rufnummer 113 auf Eis. Ob es hier zeitnah zu konkreten Entscheidungen kommt, ist derzeit unklar.
Bayern ist neben Berlin das einzige Bundesland, in dem Menschen in Krisensituationen, Mitbetroffene und Angehörige unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 655 3000 qualifizierte Beratung und Unterstützung rund um die Uhr erhalten.

Erstmeldung: Die bekannten Notrufnummern 110 für die Polizei und 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst bekommen Verstärkung: Mit der 113 wird bis Sommer 2026 eine bundesweit einheitliche Nummer für psychische Krisen eingeführt. Eine Entwicklung, die dringend notwendig ist, denn seit der Corona-Pandemie steigt die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland deutlich an.

Neue Notfallnummer 113: Schnelle Hilfe ohne Warteschleife

Die neue Krisenhotline soll ein niederschwelliges Angebot schaffen, das Menschen in seelischen Notlagen und ihre Angehörigen sofort und unkompliziert erreichen können. Anders als bei vielen bestehenden Angeboten wird es keine nervigen Warteschleifen oder komplizierte Auswahlmenüs geben. Stattdessen erreicht man direkt qualifizierte Mitarbeiter, die mehrsprachig geschult sind und Personen in Krisensituationen zur Seite stehen.

Besonders innovativ: Die 113 bietet nicht nur klassische Telefongespräche an. Wer mag, kann auch per Chat oder Videogespräch Kontakt aufnehmen. Die Mitarbeiter sind darauf geschult, Krisensituationen zu entschärfen und können bei Bedarf auch mobile Notfallteams schicken.

Entlastung für Rettungsdienste und neue Chancen für Suizidprävention

Die neue Nummer ist Teil des Gesetzentwurfes zur Suizidprävention und soll gleich mehrere Probleme lösen. Zum einen werden dadurch die bestehenden Notrufdienste entlastet, die bisher oft auch bei psychischen Krisen gerufen werden, obwohl sie dafür nicht optimal ausgestattet sind. Zum anderen soll die 113 dabei helfen, Suizide zu verhindern. Erschreckende Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass jährlich etwa 10.000 Menschen in Deutschland durch Suizid sterben.

Die Initiative für die neue Notrufnummer ging ursprünglich von Bayern aus, wo der Landtag die Staatsregierung bereits 2022 aufforderte, eine solche Nummer einzurichten. Bis zur bundesweiten Einführung gibt es noch viel zu koordinieren zwischen Bund, Ländern und verschiedenen Organisationen. Ziel ist es, ein stabiles System aufzubauen, das Menschen in psychischen Krisen zuverlässig auffängt.

Bis dahin steht Menschen in seelischen Notlagen weiterhin die Telefonseelsorge unter den Nummern

  • Bayern: 0800 / 655 3000
  • 0800 1110111
  • 0800 1110222

zur Verfügung. Die neue 113 wird dieses Angebot nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen und durch ihre einfach zu merkende Nummer noch niederschwelliger gestalten.
Weiterhin gelten natürlich die bekannten Notrufnummern: Unter der 110 erreicht man die Polizei und unter der 112 die Feuerwehr. (si)

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