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So spart Ihr für Eure Rente

Geld und Altersvorsorge: So legt Ihr Euer Erspartes am besten an

Illustration mit Geld und Figuren und Buchstabensteinen
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Man sollte sich möglichst frühzeitig mit seiner privaten Altersvorsorge beschäftigen.

Wer heutzutage Geld anlegen will, hat unendlich viele Möglichkeiten: Aktien, Fonds, Immobilien oder Zinsprodukte wie das Sparbuch, Tages- oder Festgeld. Und wer sich selbst um seine Finanzen kümmert, kann teure Provisionen, Gebühren und Abschlusskosten sparen und sich die optimale Geldanlage für die eigene Situation aussuchen. Wir geben die wichtigsten Tipps für den Start.

Bevor Ihr mit der Geldanlage startet, solltet Ihr zwei grundlegende Fragen für Euch klären: Wie lange möchte ich das Geld anlegen? Und: Wie viel Sicherheit brauche ich? Wann Ihr das angelegte Geld wieder braucht, hat große Auswirkungen darauf, welche Anlageformen möglich und sinnvoll sind.

Wenn Ihr das Ersparte in wenigen Jahren benötigt, etwa für die Ausbildung Eurer Kinder oder für einen Immobilienkauf, kommen praktisch nur sichere Geldanlagen in Frage.

Wer dagegen mit Anfang 30 Geld für seinen Ruhestand zurücklegt, hat ganz andere Möglichkeiten, langfristige Verträge zu schließen bzw. auf Anlageformen zu setzen, die kurzfristig schwanken.

Fokus auf Sicherheit: Tages- und Festgeld sowie Sparpläne

Bei einem Tages­geld­konto han­delt es sich um ein verzins­tes Kon­to ohne feste Lauf­zeit. Ihr kön­nt jeder­zeit über Eure Geld­an­lage und Alters­vor­sorge ver­fü­gen, aber auch lange fürs Al­ter spa­ren. Gegenüber dem Sparbuch hat das Tagesgeld den Vorteil, dass Ihr auch mehr als 2000 Euro pro Monat abheben könnt. Beim Sparbuch gilt für größere Beträge ansonsten eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Die Verzin­sung ist in der Regel hö­her als beim Spar­buch, allerdings auch eher gering mittlerweile.

Bei Festgeld vereinbart Ihr mit der Bank eine festgelegte Laufzeit - sie be­trägt mindes­tens einen Monat und maximal zehn Jahre. Längere Laufzeiten bedeuten in der Regel höhere jährliche Zinsen. Vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit kommt Ihr aber in der Regel an Euer Erspartes dann nicht heran. Ihr könnt auch einen Teil Eurer Ersparnisse als einjähriges und einen Teil als fünfjähriges Festgeld anlegen, wenn Ihr nur einen Teil des Geldes schneller zur Verfügung haben möchtet.

Wenn Ihr höchstmögliche Sicherheit auch im Pleitefall einer Bank oder eines Staates wollt, legt Tages- und Festgeld bei Anbietern an, die der gesetzlichen deutschen Einlagensicherung unterliegen. Pro Bankverbindung sind 100.000 Euro pro Person abgesichert, soweit es sich um Einlagen handelt (Tages- und Festgeld, Sparbücher, Sparbriefe, Girokonten).

Die Stiftung Warentest empfiehlt für ausgewählte Länder, die nach ihrer Auffassung besonders sicher seien, auch Einlagen mit ausländischer Einlagensicherung.

Rente und Sparen

Sparpläne sind eine effektive Methode, um jeden Monat Geld zu sparen und über die Jahre ein Vermögen für Eure Altersvorsorge aufzubauen. Die Rendite kann je nach Art deutlich höher als bei einem Tages- oder Festgeld­konto ausfallen. Daher bieten Spar­pläne die Möglich­keit, auch mit geringem Ein­kom­men lang­fris­tig Vermö­gen aufzu­bauen. 

Jeden Monat zahlt Ihr eine defi­nierte Summe in Euren Spar­plan ein. Viele Spar­pläne starten bereits ab 25 Euro monat­lich. Dabei unter­schei­det man zwischen zwei Arten von Spar­plä­nen: geför­der­te Riester-Spar­pläne und Spar­pläne ohne staat­liche För­de­rung.

  • Der Riester-Spar­plan ist eine staat­lich geför­der­te Zusatz­rente. Ihr zah­lt monat­lich einen Be­trag in diesen speziel­len Bank­spar­plan ein und bekommt dazu eine Riester-Zu­lage. Aller­dings bie­ten dieses Modell auf­grund der Nied­rig­zin­sen nur noch weni­ge Ban­ken an. 
  • Spar­plä­ne ohne staat­liche Förde­rung sind deut­lich flexib­ler: Bank­spar­pläne etwa ähneln Fest­geld­konten, man zahlt aber regel­mäßig Geld als Geld­an­lage zur Alters­vor­sorge ein. Die Lauf­zeit liegt bei 3 bis 10 Jahren, manch­mal auch bis zu 20 Jahren.

Quelle: Gesellschaft für Verbraucherinformation mbH

Fokus auf Rendite bei der Geldanlage

Wenn Ihr über Geldbeträge verfügt, die Ihr innerhalb der nächsten zehn bis zwanzig Jahre sehr wahrscheinlich nicht benötigt, könnt Ihr darüber nachdenken, einen Teil davon in ertragreiche, aber auch schwankungsanfällige Anlagen zu stecken.

Aktien

In der der­zeiti­gen Niedrig­zins­phase sind Aktien für Ihre Geld­an­lage und Alters­vor­sorge bei­nahe unent­behr­lich. Untersuchungen haben gezeigt: Auf Sicht von 20 Jahren waren Aktien in 73 Prozent, auf Sicht von 30 Jahren sogar in 93 Prozent aller Zeiträume seit 1900 die ertragreichste Geldanlage – oft mit großem Abstand vor allen anderen Vermögensklassen wie Immobilien, Gold, kapitalbildenden Versicherungen oder Sparbuch.

Die wichtigsten Punkte dabei sind: Zum einen muss man Crashs und Krisen zwischendurch einfach gelassen aussitzen können. Verluste über Zeiträume von 20 Jahren sind bei weltweit gestreuten Aktien ziemlich unwahrscheinlich. Zum anderen sollte man, statt sein gan­zes Geld auf eine Kar­te zu set­zen, es über mehre­re Unter­neh­men bzw. Wert­papier­ar­ten streu­en. 

Das Beste: Ihr müsst kein Börsenprofi sein, um mit Aktien langfristig attraktive Erträge zu erzielen. Börsennachrichten müsst Ihr auch nicht verfolgen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Kaufen und Liegenlassen reicht und führt langfristig zu den besten Anlageergebnissen. Trotz aller Crashs und Krisen hat sich beispielsweise der Dax in den vergangenen 30 Jahren verzwölffacht.

ETFs und ETF-Sparpläne

Was aber tun, wenn man keinen blassen Schimmer von Aktien hat? Eine der Möglichkeiten, trotz Ahnungslosigkeit vom Aktienmarkt zu profitieren, sind sogenannte Indexfonds (Exchange Traded Fund, kurz ETF). Sie bieten ungeübten Anlegern einige Vorteile: Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind sie günstig und pflegeleicht. Bei ETFs sucht nicht ein Manager Aktien aus, sondern ein Aktienindex wird abgebildet. Wer also einen Dax-ETF kauft, investiert in die großen Dax-Unternehmen - ohne die Aktien einzeln kaufen zu müssen. Und weil kein Manager den Fonds verwaltet, sind die Gebühren günstig.

ETFs bie­ten also gute Rendite­chan­cen bei über­schau­baren Risi­ken und Kos­ten. Die Spar­rate lässt sich jeder­zeit an­pas­sen und Ihr könnt Geld ent­neh­men, wenn Ihr es brau­cht oder lie­ber ab­zie­hen möch­tet. Da ETFs - wie alle Wert­papiere - Kurs­schwan­kun­gen unter­liegen, müs­st Ihr allerdings in schlech­ten Zei­ten Ge­duld bewah­ren. Das heißt, dass Ihr min­des­tens 15 Jahre vor Renten­be­ginn mit Eurem ETF-Renten­spar­plan begin­nen soll­tet. 

Als klassischen Einstiegs-ETF empfiehlt „Stiftung Warentest“ den MSCI World, der weltweit wichtigste Aktienindex. Er investiert breit gestreut in Branchen und Länder und verteilt so auch das Risiko.

Crowdinvesting & Co: Immobilien-Invests

Lange waren Investitio­nen in Immo­bilien oder Bau­pro­jek­te mit einer ho­hen Anlage­sum­me ver­bun­den, da man als Inves­tor in der Re­gel allein ein komplet­tes Ob­jekt finan­ziert ha­t. Eine noch recht jun­ge Alter­na­tive ist das Crowd­inves­ting. Dabei su­chen Unter­neh­men viele einzel­ne Kapital­ge­ber, die sich auch mit klei­nen Beträ­gen ab 500 Euro betei­ligen kön­nen. Die Höchst­gren­ze liegt bei 10.000 Euro. Das einge­zahl­te Kapi­tal erhal­ten die Anleger nach einem über­schau­ba­ren Zeit­raum von eini­gen Mona­ten oder weni­gen Jah­ren ver­zinst zu­rück. Hier kann man Ren­di­ten zwischen drei und sieben Prozent erwar­ten. 

Neben dem Crowdfunding gibt es weitere Möglichkeiten, wie Ihr Eure Altersvorsorge mit Immobilien-Invests gestalten könnt. Beispiel Immobilienaktien: Mit Immobilienaktien erwerbt Ihr Anteile an Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden und in der Immobilienbranche tätig sind, wie Wohnungsbaugesellschaften, große Immobilienmakler, Hausverwaltungen oder Bauunternehmen. Einen Gewinn erwirtschaftet Ihr entweder durch die Ausschüttung einer Rendite am Ende des Geschäftsjahres oder wenn Ihr die Aktie teurer verkauft als Ihr sie gekauft habt. 

Immobilienfonds wiederum werden von professionellen Investoren zusammengestellt. Diese Fonds-Manager sammeln Geld von Privatanlegern und investieren es in Unternehmen der Immobilienbranche. Es gibt offene Immobilienfonds, deren Volumen unbegrenzt ist. Hier könnt Ihr jederzeit Eure Anteile am Fonds verkaufen. In geschlossenen Immobilienfonds ist die Geldmenge begrenzt und Ihr müsst Euren Anteil über eine festgelegte Laufzeit halten. 

Wie viel Risiko darf es sein?

Wenn Ihr Euer Erspartes langfristig anlegt, stellt sich die Frage, wie Ihr es am besten auf die verschiedenen Anlageformen aufteilt: Wie viel soll relativ sicher, dafür aber niedrig verzinst angelegt werden? Und welcher Teil kann in ertragsstärkere, aber damit auch kurz- und mittelfristig riskantere Geldanlagen investiert werden?

Je nachdem, welchen zwischenzeitlichen Verlust Eures Geldes Ihr maximal verkraften könnt und wollt, kann folgender Anteil in Aktien in Frage kommen:

Maximal verkraftbarer Verlust des angelegten GeldesAnteil, der max. in einen Aktien-Index angelegt werden könnte
10 Prozent20 Prozent
20 Prozent40 Prozent
30 Prozent60 Prozent
40 Prozent80 Prozent
50 Prozent und mehr100 Prozent

Quelle: Verbraucherzentrale

So investiert Ihr Eure Ersparnisse

Um einen ETF-Renten­spar­plan zu eröff­nen, benö­ti­gt Ihr ein De­pot, in dem Ihr Eure Wert­papiere ver­wah­ren könnt. Am güns­tig­sten sind in der Regel Direkt­ban­ken, weil sie ihren Service aus­schließ­lich digi­tal anbie­ten. Es fallen aber (meist überschaubare) Kosten beim Kauf von ETFs an, die je nach Bank unterschiedlich hoch sind. Eine Übersicht über die Konditionen bietet die Stiftung Warentest. Auch Listen mit geeigneten ETFs findet man stets aktuell bei der Stiftung Warentest. Formulare zur Depoteröffnung findet Ihr auf den Internetseiten der Direktbanken. 

Zusätz­lich braucht Ihr ein Giro­konto, von dem die Spar­raten abge­bucht und auf das die Er­trä­ge gut­geschrie­ben wer­den. Meis­tens gibt es eine bestimm­te Mindest­spar­summe, die bei eini­gen Online-Bro­kern bei nur 25 Euro pro Monat liegt. Ihr könnt auch andere Inter­valle wäh­len, wann die Ein­zahlun­gen ge­bucht wer­den sol­len, z. B. quartals­weise oder halbjährlich.

Beim Einmalkauf müsst Ihr festlegen, über welche Börse Ihr den ETF kaufen wollt. Der Direkthandel als Alternative zum Börsenhandel ist für Einsteiger am unkompliziertesten, aber eventuell geringfügig teurer. Eure Bank muss Euch vor Erteilung des Auftrags nach einem standardisierten Verfahren über die anfallenden Kosten informieren.

Ob Ihr eine Einmalanlage wählt oder einen Sparplan, hängt natürlich davon ab, ob Ihr eine größere Summe anlegen möchtet oder monatlich etwa mit dem Gehaltseingang Vermögen aufbauen wollt. Die Anschaffungskosten sind beim Sparplan tendenziell geringfügig höher, dafür muss man sich aber auch nicht ständig um neue Anlagen kümmern.

Wie viel sollte man monatlich für die Rente sparen?

Um zu wissen, wie viel Geld Ihr für die Rente anle­gen soll­tet, ver­schaf­ft Euch zunächst einen Über­blick über Eure späte­ren Finan­zen. Im Ruhe­stand werden einige Aus­ga­ben weg­fal­len, zum Beispiel Fahr­kos­ten für den Weg zur Ar­beit oder auch man­che Versicherun­gen, wie etwa Berufs­unfähig­keit. Besten­falls wer­det Ihr mit dem Renten­ein­tritt Eure Bau­finan­zierung abbe­zahlt ha­ben und somit nur noch Instand­hal­tungs- und Neben­kos­ten für Eure Immo­bilie zah­len. Auf der ande­ren Sei­te habt Ihr aber im Ruhe­stand mehr Zeit für Hobbys und Reisen, die Geld kos­ten.

Exper­ten ra­ten, etwa 60 Prozent des letzten Brutto­ein­kom­mens bzw. 80 Prozent des letzten Netto­ein­kom­mens als monat­lichen Be­darf im Al­ter einzu­pla­nen. In wel­chem Um­fang man monat­lich spa­ren muss, um diesem Ziel näher zu kom­men, hängt natür­lich auch von Fakto­ren wie der persön­lichen Lebens­er­wartung, der Rendi­te des jewei­li­gen Anlage­pro­dukts und der Infla­tion ab. 

as

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