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Wandel im Rentensystem

Deutschland-Daten zeigen: Aus diesen Ländern kommen die meisten ausländischen Renten-Beitragszahler

Rund jeder fünfte aktive Rentenversicherte hat einen ausländischen Pass. Unter den Ländern mit den meisten Beitragszahlern stechen drei hervor.

München – Im deutschen Rentensystem zeichnet sich ein bemerkenswerter demografischer Wandel ab. Zum Ende des Jahres 2023 waren etwa 8,5 Millionen Menschen ohne deutschen Pass in der gesetzlichen Rentenversicherung aktiv versichert, wie aktuelle Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zeigen. Die Anzahl der aktiv Versicherten ohne deutschen Pass hat sich innerhalb eines Jahrzehnts somit mehr als verdoppelt.

Rentenversicherung verzeichnet erstmals mehr als 40 Millionen aktiv Rentenversicherte

Ende 2022 lag die Zahl der aktiv versicherten Zuwanderer noch bei rund 8,1 Millionen. Mit Ende 2023, hat nun somit mehr als jeder fünfte Rentenversicherte in Deutschland einen ausländischen Pass. Aktiv versichert sind all jene, deren Rentenkonten im Laufe eines Jahres durch Beitragszahlungen oder anrechenbare Zeiten wie Kindererziehung Veränderungen erfahren.

Die DRV verzeichnete im Jahr 2023 erstmals über 40 Millionen aktiv Versicherte. Diese Entwicklung stellt jedoch eher eine Seitwärtsbewegung als einen deutlichen Anstieg dar. Dabei ist die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung entscheidend für die künftige Finanzierung der Rente.

Wie das DRV-Portal ihre-vorsorge.de unter Berufung auf Daten der Bundesagentur für Arbeit einordnet, sei das leichte Wachstum von zuvor knapp unter 40 Millionen Versicherten auf den Anstieg von Teilzeitbeschäftigungen und der Zahl ausländischer Arbeitnehmer zurückzuführen.

Die Zahl aktiv Rentenversicherter hat in Deutschland erstmals die Marke von 40 Millionen überschritten. Jeder fünfte aktiv Versicherte hat keinen deutschen Pass. (Symbolbild)

Türkei Spitzenreiter, Zahl ukrainischer Rentenversicherter stieg deutlich an

Besonders auffällig ist die Veränderung in der Zusammensetzung der ausländischen Versicherten. Ukrainische Staatsbürger sind mittlerweile die zweitgrößte Gruppe unter den ausländischen Versicherten. Ende 2023 waren laut DRV-Statistik 649.340 Ukrainer aktiv versichert, ein Anstieg um 87.000 im Vergleich zum Vorjahr. Sie liegen damit deutlich hinter den Versicherten mit türkischem Pass (etwa 1,1 Millionen), überholen jedoch erstmals die Polen (629.911 aktiv Versicherte).

Syrische Staatsangehörige belegen mit 557.347 Versicherten den vierten Platz. Diese Gruppe verzeichnete laut DRV im Vergleich zu 2022 einen Zuwachs von 55.000 Rentenversicherten. Staatsangehörige aus Rumänien (534.000, plus 18.000), Afghanistan (rund 237.000, plus 30.000) sowie aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens, darunter Serbien (287.311 Versicherte), Kroatien (220.962) oder Bosnien und Herzegowina (148.582), haben der Rentenversicherung zufolge ebenfalls „erhebliche Relevanz“ für das Rentensystem.

Die Top 10 der besten Länder für die Rente im Ausland

Der Sandstrand in San Andres (Kolumbien).
Kolumbien hat es auf Platz 10 geschafft – das Land bietet nämlich nicht nur ein tropisches Klima mit Traumstränden und Sonne das ganze Jahr über. Laut „Retirement Index“ hat Kolumbien auch gutes Gesundheitssystem. Für rund 1.000 US-Dollar im Monat kann man in Kolumbien außerdem ein gutbürgerliches Leben in kleineren Städten leben, für 2.000 Dollar in der Hauptstadt Bogota.  © Imago
Blick auf die Insel Kho Mak in Thailand
Dass Thailand für europäische Auswanderer ein Paradies ist, ist schon lange bekannt. Für Rentner lohnt es sich aber ganz besonders, weil es für Menschen ab 50 Jahren Sonderkonditionen für Langzeitvisen gibt. Zudem sind die Immobilienpreise hier besonders attraktiv: Eine Zweizimmerwohnung kann in Thailand für unter 30.000 Dollar erworben werden.  © IMAGO/Fokke Baarssen
Der Hafen von Portofino, Genua in Italien
Wer lieber in Europa bleiben will, sollte sich Italien für die Rente genauer ansehen. Im Süden bleibt das Wetter auch im Winter warm mit Temperaturen um die 20 Grad. Laut „Retirement Index“ liegt Italien außerdem auf Platz 2 der besten Gesundheitssysteme der Welt. Die Lebenshaltungskosten liegen zwar höher als im Rentnerparadies Thailand. Aber für rund 2.500 Euro im Monat halten sich die Kosten auch hier in Grenzen.  © Imago
Étretat in der Normandie (Frankreich)
Solange man sich nicht gerade Paris aussucht, kann man sich als Rentner in Frankreich ein sehr schönes Leben machen. An der Côte d‘Azur ist es auch im Winter warm und sonnig, und für rund 200.000 Euro kann man sich schon ein Häuschen leisten. Das Gesundheitssystem ist ebenfalls sehr gut und günstig - ein normaler Arztbesuch kostet unter 10 Euro.  © Pixabay
Die Insel Santorin in Griechenland
An 250 Tagen im Jahr scheint in Griechenland die Sonne. Kein Wunder also, dass es im „Retirement Index“ auf Platz 7 liegt. Zudem sind die Lebenshaltungskosten niedriger als in Deutschland, da die Griechen durchschnittlich mit unter 20.000 Euro im Jahr auskommen muss.  © Pixabay
Die kleine Stadt Nerja im Süden von Spanien
In Spanien können Rentner für weniger als 2.500 Dollar im Monat ein gutes Leben führen. Vor allem außerhalb der größeren Städte sind die Lebenshaltungskosten niedriger als in Deutschland. Die Essenskultur der Spanier ist ein echtes Highlight - und ein 3-Gänge-Menü kann in der Regel für weniger als 20 Euro geschossen werden. Außerdem ist Spanien eines der sichersten Länder Europas. © IMAGO/Martin Silva Cosentino
Regenwald und Sandstrand in Costa Rica
Wer den Lebensabend in den Tropen verbringen will, könnte sich Costa Rica aussuchen. Im „Retirement Index“ liegt das Land auf Platz 5. Für 3.000 US-Dollar im Monat kann ein Rentner-Paar ein schönes Leben führen, inklusive Wohnung. Wer über mehr Geld verfügt, kann schon fast im Luxus leben. Zudem gibt es wunderschöne Strände und Sonne das ganze Jahr über.  © Victor Bordera/Imago
Der Kratersee Quilotoa in den Anden von Ecuador
Es gibt nur wenige Länder, in denen die Lebenshaltungskosten so niedrig sind wie in Ecuador. Ein Rentner-Paar kann hier für 1.800 Dollar im Monat alles bekommen, was es zum Leben braucht. Kleine Wohnungen an der Pazifikküste gibt es für unter 150.000 Dollar zu kaufen. Neben den Stränden gibt es die Bergkulisse der Anden - es ist also für jeden was dabei.  © Imago
Die Stadt Bocas del Toro in Panama
Auch Panama kann mit niedrigen Lebenshaltungskosten und einem gehobenen Lifestyle bei Rentnern punkten. Für 150.000 Dollar können hier schöne Wohnungen gekauft werden. Zum Leben braucht man rund 1.000 Dollar Rente im Monat - in Deutschland gilt man mit dem Einkommen als armutsgefährdet, in Panama lebt man im Luxus. Es gibt auch ein Rentner-Visum, das relativ problemlos zu bekommen ist.  © Imago
Die Stadt Puerto Escondido an der Küste von Mexiko
Auf Platz 2 im „Retirement Index“ steht Mexiko. Rentner können hier für rund 800 US-Dollar im Monat ein entspanntes Leben führen, mehr braucht es nicht. Das Land hat außerdem ein modernes Gesundheitssystem, Arztbesuche kosten zwischen 300 und 800 Dollar im Jahr. Mit einem Kurzzeitvisum kann man vier Jahre lang in dem Land leben - muss das Visum aber jährlich aktualisieren.  © Imago
Spätsommer an der portugiesischen Algarve zwischen Portimao und dem Cabo de Sao Vicente / Die herrliche Badebucht Praia
Das beste Land für Rentner im Jahr 2023 ist Portugal. Warum? Weil es alle Wünsche erfüllt: Das Klima ist immer genau richtig, die Landschaft atemberaubend schön und es ist eines der sichersten Länder der Welt. Das Gesundheitssystem wird von der Weltgesundheitsorganisation auf Platz 12 der besten der Welt gesehen. Ein Ehepaar kommt mit 2.500 Dollar im Monat leicht über die Runden. © IMAGO/Rex Schober

Aus diesen Ländern kommen die meisten Beitragszahler

Ein Blick auf die Herkunftsländer der Rentenbeitragszahler zeigt vor allem die Dominanz dreier Nationen. Von den über 1,1 Millionen Versicherten mit türkischem Pass waren 2023 mehr als 973.000 Beitragszahler, so die DRV-Statistik. Die zweitgrößte Gruppe der Beitragszahler stammt aus Polen, mit fast 600.000 aktiv beitragszahlenden polnischen Staatsangehörigen Ende 2023. Auch die Zahl der Beitragszahler aus Rumänien ist bemerkenswert, 521.136 waren es im vorvergangenen Jahr.

StaatsangehörigkeitAktiv VersicherteDavon Beitragszahler
Türkei1.107.078973.398
Polen629.911 600.795
Rumänien552.426521.136
Italien344.660323.796
Syrien557.347 314.458
Serbien287.311256.042
Ukraine649.340232.760

Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung „Versicherte 2023“

Trotz des Anstiegs bei den ausländischen Versicherten steht das deutsche Rentensystem weiterhin vor großen demografischen Herausforderungen. Analysen des Instituts der Deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2024 zeigen, dass bis 2036 weitere 16,5 Millionen Babyboomer das Rentenalter erreichen werden. Schon jetzt finanzieren nur noch zwei Löhne einen Rentner.

Nicht nur der Zuzug nach Deutschland ist beliebt: Einige der aktuellen und zukünftigen Rentner zieht es im Ruhestand ins Ausland. In diese Destinationen fließt der Großteil der Rentenzahlungen. Rentner in Österreich können sich zudem über ein höheres Rentenniveau freuen als ihre Altersgenossen in Deutschland. Doch auch in der Alpenrepublik sollen Menschen künftig länger arbeiten müssen, bevor sie in Rente gehen dürfen. (jm)

Rubriklistenbild: © Thomas Trutschel/photothek.net/Imago

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