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Anstieg für Super und Diesel

CO₂-Preis hat sich seit Merkel verdoppelt: ADAC erklärt, was das fürs Tanken im Jahr 2025 bedeutet

Der CO₂-Preis steigt zum neuen Jahr. Seit Einführung unter Angela Merkel hat sich die Steuer mehr als verdoppelt. Was das fürs Tanken bedeutet.

Seit dem 1. Januar gilt ein neuer CO₂-Preis. Pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid (also CO₂) beträgt die Bepreisung jetzt 55 statt wie zuvor 45 Euro. Die Abgabe soll Anreize schaffen, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit den CO₂-Ausstoß zu verringern. Anreize bedeuten auch: Für Verbraucher wird es teurer.

ADAC zu CO₂-Preis-Folgen: „Bedeutet nicht, dass Kraftstoffpreise tatsächlich um diese Summe steigen“

Experten sprechen von einem Preisanstieg von etwa 3 Cent pro Liter Sprit. „Gegenüber 2024 gibt es einen Anstieg für den Liter Benzin um rund 3 Cent und für den Liter Diesel um etwas mehr als 3 Cent“, erklärt der ADAC auf Anfrage von IPPEN.MEDIA. Ob und wie sich das an der Zapfsäule auswirkt, ist unklar. „Zwar steigt der CO₂-Preis um drei Cent, das bedeutet aber nicht, dass die Kraftstoffpreise tatsächlich um diese Summe steigen“, erklärt der ADAC.

„Der Anstieg kann höher ausfallen oder die Preise können auch sinken, denn wie viel man letztlich für Sprit bezahlen muss, hängt stark vom Ölpreis und anderen Faktoren wie dem Euro/US-Dollar Wechselkurs ab.“ In München lag der Preis für SuperE10 am Donnerstagmittag (2. Januar) bei ungefähr 1,63 Euro und für Diesel bei etwa 1,58 Euro.

Diesel- und Benzinpreise schwanken regelmäßig, wie diese Bilder einer Tankstelle in der Nymphenburger Straße in München zeigen. Im November 2020 (während Corona) lag der Dieselpreis sogar unter einem Euro. Im März 2022 durch den Ukraine-Krieg bei mehr als 2,30 Euro.

CO₂-Preis: Tanken wurde wegen Steuer um circa 15 Cent pro Liter teurer

Der CO₂-Preis war 2021 unter Angela Merkel eingeführt worden und betrug zum Start 25 Euro pro Tonne. Er hat sich seitdem also mehr als verdoppelt. Gäbe es keine CO₂-Steuer, wäre Tanken deutlich billiger. So erklärt Professor Klaus Schmidt vom Institut für Volkswirtschaftslehre an der LMU München: „Der Effekt dieser 55 Euro auf jeden Liter Benzin ist 13,06 Cent pro Liter, auf jeden Liter Diesel sind es 14,58 Cent.“ Gemeint ist der Wert im Vergleich zu 0 Euro CO₂-Preis. „Diese Zahlen ergeben sich daraus, dass eine Tonne CO₂ durch die Verbrennung von 421 Liter Benzin oder 377 Liter Diesel erzeugt wird. Ein Liter Benzin ist leichter als Diesel und hat einen geringeren Brennwert. Darum wird beim Verbrennen eines Liters Benzin weniger CO₂ ausgestoßen als beim Verbrennen eines Liters Diesel.“

Zu diesem Preisanstieg komme noch ein weiterer Zuschlag. So erklärt der Nachhaltigkeitsökonom Professor Moritz Drupp von der Uni Hamburg auf Anfrage: „Dieser Preisanstieg wird auch durch die Mehrwertsteuer belastet, womit dies nochmal mit 1,19 multipliziert wird. So ergeben sich letztlich 15 Cent pro Liter Benzin für einen CO₂-Preis von 55 Euro im Jahr 2025.“ Laut Drupp aber immer noch zu wenig, wie er und andere Kollegen in einer aktuellen Studie berichten.

„Für eine unilaterale CO2-Steuer in Deutschland wurden von Experten bereits für das Jahr 2020 circa 50 Euro empfohlen“, erklärt Drupp mit Blick auf eine im November im American Economic Journal erschienenen Expertenbefragung. „Im Jahr 2030 sollten es um die 100 Euro sein.“

CO₂-Preis steigt in Zukunft weiter

In Zukunft dürfte die Abgabe deutlich angehoben werden. Nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz ist 2026 ein CO₂-Preis von mindestens 55 und maximal 65 Euro möglich. Ab 2027 gibt es dann einen Paradigmenwechsel: Es wird EU-weit ein CO₂-Emissionshandel für Gebäudewärme und den Verkehrssektor eingeführt. Der CO₂-Preis bildet sich dann am Markt. Es könnte zu deutlichen Preissprüngen kommen, warnen Experten.

Der CO₂-Preis basiert auf einem nationalen Emissionshandelssystem. Große Unternehmen, die Brennstoffe wie Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel verkaufen, müssen dafür Emissionszertifikate erwerben. So entsteht ein Preis für jede ausgestoßene Tonne CO₂. Die Kosten werden an die Endverbraucher weitergegeben.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

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