Nachuntersuchung droht
Änderung bei Hauptuntersuchung geplant: Autofahrern drohen teure Folgen
Für Autobesitzer stehen mögliche Mehrkosten bevor. Ein neuer Vorschlag zur StVZO sieht die Abschaffung der Mängelschleife vor.
Insbesondere Besitzer älterer Autos fürchten sie: die Hauptuntersuchung (HU)! Eine geplante Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) könnte diese Angst künftig noch verstärken, denn die „Mängelschleife“ soll bald wegfallen.
Das berichtet Auto, Motor und Sport unter Verweis auf ein Schreiben, das dem Verband des Kfz-Gewerbes NRW vorliegt. Derzeit prüft das Bundesjustizministerium (BMJ) den Vorschlag auf seine Rechtmäßigkeit. Sollte der Vorstoß umgesetzt werden, würde das für Autobesitzer Mehrkosten bedeuten.
Mängelschleifen soll wegfallen: Prüfer verlieren Spielraum bei Plakettenvergabe
Bekanntlich gilt: Fällt das Auto durch, gibt es keine neue Plakette und eine teure Nachuntersuchung steht an. Durch die Mängelschleife, einem Vorgang im Rahmen der HU, haben die Prüfer von TÜV, KÜS, GTÜ oder Dekra jedoch etwas Spielraum. Taucht bei der Untersuchung an einem Prüfstützpunkt (in einer Werkstatt) ein geringer Mangel auf, kann dennoch eine neue Plakette erteilt werden. Diese können dann vor Ort behoben werden. Ein Anspruch besteht aber nicht. Ein Check der wichtigsten Funktionen im Vorfeld ist daher ratsam.
Nach den HU-Richtlinien wären solche geringen Mängel beispielsweise defekte Leuchten, kleinere Schäden an Spiegeln, Reifenfülldruck oder auch fehlende Staubkappen auf den Reifenventilen. Künftig müsste der Prüfer auch solche Fahrzeuge durchfallen lassen. Der Halter muss die Mängel beseitigen lassen und den Pkw bei einer kostenpflichtigen Nachuntersuchung (rund 30 Euro) erneut vorführen. Wird die Frist versäumt, droht ein Bußgeld in Höhe von rund 40 Euro. Auch die Hauptuntersuchung muss dann noch einmal in vollem Umfang erfolgen.
Bußgeldkatalog: Mit welchen Geldstrafen Verkehrssünder rechnen müssen




Mängelschleife soll wegfallen: Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe übt Kritik
Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) kritisiert vor allem den Mehraufwand für die Halter. Und auch für die Werkstätten würde der Wegfall der Meldeschleife mehr Arbeit bedeuten, erklärt ZDK-Vizepräsident Detlef Peter Grün gegenüber Auto, Motor und Sport.
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Die Fahrzeuge, die normalerweise bestehen würden, müssten mit der geplanten Änderung ebenfalls zur Nachprüfung. Dies koste Zeit und Platz. Zudem seien mehr Termine für die Nachprüfungen notwendig. Die müssten geplant und dokumentiert werden. Der ZDK rechnet zudem mit mehr Unmut bei den Besitzern. Die Landesverbände werden daher aufgerufen, diese negativen Auswirkungen zu berücksichtigen. Die gute Nachricht: Bevor die Änderung in Kraft tritt, muss sie noch durch den Bundesrat. Dieser kann noch Änderungen vornehmen.
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