Restaurant-Tipp
„Leonrod“ in Traunstein: Rustikaler Charme, saftige Steaks und ein Biergarten wie eine Oase
Stilvoll und trotzdem gemütlich, Steaks genauso wie kreative Desserts und dazu der vielleicht idyllischste Biergarten Traunsteins: Im „Leonrod“ hat Chefkoch Benni Gericke jetzt auch die Geschäftsführung übernommen - und ein paar Schräubchen nochmal in die richtige Richtung gedreht.
Ein bisschen kann man immer noch spüren, wie es in den backsteinbewährten Räumlichkeiten des „Leonrod“ früher einmal zugegangen sein muss. Nein, die Rede ist nicht vom „Nanu“. Den beliebten Club, 1987 eröffnet, dürften viele noch vom Feiern damals kennen. Dort, wo heute gekocht, gespeist und getrunken wird, war vor 40 Jahren noch die Werkstatt der Wochinger-Brauerei. Schwere Eisenketten zieren die Decke, alte Handwerksgeräte verstecken sich da und dort.
Dass die Küche im „Leonrod“ eher rustikal geprägt ist, passt also. Chefkoch Benni Gericke ist für Steaks in allen Schattierungen bekannt. Inzwischen kann er dem Lokal gänzlich seinen Stempel aufdrücken: denn am 1. Januar übernahm Gericke auch die Geschäftsführung. Neu erfinden brauchte er das „Leonrod“ nicht. Positiv fallen jetzt vor allem die neuen Tagesgerichte und Tagesdesserts auf. Abwechslung hatte man auf der Speisekarte zuvor schmerzlich vermisst. Eine besondere Erwähnung verdient der Service. Das recht junge Team bringt Schwung und Spaß an der Arbeit mit - und: Man versteht sich untereinander. Schön, wenn der Gast das merkt.
Beim Preis bewegt man sich im „Leonrod“ sicher etwas über dem Schnitt. Die Vorspeisen liegen zwischen knapp 13 Euro (Mediterranes Gemüse vom Grill) und gut 21 Euro (Gebratene Rinderstreifen). Bei den Burgern geht‘s bei 14 Euro los, aber ohne Beilage. Das „Lady Steak“ mit 150 Gramm liegt bei knapp 17 Euro, das halbe Kilo „Rib-Eye“ bei 37 Euro. Für die Desserts von der Karte zahlt man weniger als acht Euro. Fast noch ein Geheimtipp ist der idyllische Biergarten. Wenn‘s beim großen Nachbarn Wochinger längst brummt, findet man beim „Leonrod“ oft noch ein lauschiges Plätzchen zwischen Kastanien und Kies.
Vorspeise: Garnelen in Knoblauch-Limettenbutter auf Salat
Probiert wurden als Vorspeise die Garnelen (15,80 Euro). Gebraten in Knoblauch-Limettenbutter auf Salat mit Citrusbalsamico. Ein halbes Dutzend großer, warmer Garnelen thronen da über dem Salat. Richtig was zum Beißen, weder „letschert“ noch geschmacklos. Aber Vorsicht: Wer nicht mit großem Hunger ins „Leonrod“ kommt, könnte nach dieser Vorspeise schon satt sein.
Hauptspeise: Rindfleisch-Pattys und Schweinefilets mit Bacon am Spieß
Zur Hauptspeise dann das Tagesgericht: in diesem Fall der „Moink-Spieß“. Moink? Rind und Schwein, also „Muh“ und „Oink“. Logisch! Heißt konkret: Zwei Rindfleisch-Pattys und zwei Schweinefilets im Bacon-Mantel am Spieß. Preislich bei 19,20 Euro, wiederum ohne Beilage, dafür mit drei Dips. Die Pattys sind, genau wie bei den Burgern, selbstgemacht. Man schmeckt‘s. Die Schweinefilets kommen zart und saftig, wie erhofft. Toll, dass der Speck am Filet gut haftet und sich beim Schneiden nicht alles von selbst zerlegt. Schade bei den Dips: BBC und Chili-Ketchup sind sich geschmacklich recht ähnlich. Das Dritte im Bunde war ein Salsa-Dip.
Und zum Schluss eine Crème brûlée (7,90 Euro) - die Karamellkruste kracht schön und weil das Ganze nicht zu süß ist, liegt auch nichts schwer im Magen. Wer nach dem Essen noch gern bleibt und Lust auf einen „Ortswechsel“ hat, der findet gleich bei der Schank zwei kleine Hochtische. Geöffnet hat das „Leonrod“ ab 17 Uhr, an Montagen und Dienstagen bleibt zu. Parkplätze finden sich meist leicht auf dem Brauereigelände, abends auch an der Haslacher Straße. Adresse fürs Navi: St.-Oswald-Straße 4, 83278 Traunstein. Telefon: 0861/2546. www.restaurant-leonrod.de. (xe)
