Kommentar zum Ampfinger Haushalt
Städte und Gemeinden in Not: Berlin und München müssen dringend umdenken
Ampfing geht es gut und ist umsichtig, dennoch bereitet der Haushalt 2024 Sorgen. So geht es fast allen Kommunen. Berlin und München müssen endlich handeln, fordert Jörg Eschenfelder. Ein Kommentar.
Ampfing – Der Ampfinger Haushalt 2024 ist alarmierend, aber nicht nur der. Eigentlich senden derzeit alle kommunale Haushalte Warnzeichen – nach München und Berlin.
Ampfing hat immer noch gute Einnahmen. Die Gemeinde wächst, die Menschen wollen hier wohnen, ziehen hierher. Menschen mit einem guten Einkommen sowie junge Familien. Auch für Unternehmen ist der Ort attraktiv, sie wollen sich hier ansiedeln und vergrößern. Die Steuereinnahmen der Gemeinde sind (noch) gut.
Trotzdem haben Kämmerer Thomas Hell, Bürgermeister Josef Grundner und die Gemeinderäte Sorgenfalten, wenn sie auf die Haushaltszahlen blicken: Die Ausgaben steigen schneller als die Einnahmen, nicht nur, weil die Preise und Löhne steigen, sondern vor allem, weil die Kommunen von oben immer mehr Aufgaben aufgedrückt bekommen, mit der laufenden Finanzierung aber allein gelassen werden.
Den Gemeinden bleibt immer weniger Luft zu atmen, der Spielraum zum Gestalten wird immer kleiner. Selbst Ampfing muss vorsichtiger planen und kalkulieren, streicht jetzt schon, was wünschenswert wäre, aber nicht notwendig ist. Trotzdem muss die Gemeinde neue Schulden einplanen.
Wenn selbst eine wachsende Gemeinde, die auf ihr Geld schaut, für ihre Aufgaben neue Kredite braucht, dann stimmt’s von Boa weg nicht. Nicht in Ampfing, sondern in Bund und Land. Dort müssen die Politiker schnellstens umdenken, endlich auf die Nöte der Kommunen hören. Sonst brechen selbst in der Boomregion Mühldorf bald auch noch die starken, umsichtigen Kommunen unter der Last der Ansprüche und Entscheidungen aus dem fernen München oder Berlin zusammen.
