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Auch Nachtragshaushalt problematisch
Ampel in der Haushaltskrise: FDP zieht rote Linien – Expertenanhörung gestartet
Die Ampel-Koalition sucht weiter einen Weg aus der Haushaltskrise. Die Schuldenbremse wird zunehmend zur Gretchenfrage. Die FDP zieht rote Linien. Der News-Ticker.
Neue Ampel-Watsche: Bundesrechnungshof rügt die nächste Haushaltstrickserei
Dieser News-Ticker zum Haushaltsstreit wird fortlaufend aktualisiert.
Update vom 5. Dezember, 10.52 Uhr: Die Ampel-Koalition berät über den Haushalt 2024. Zeitgleich hat die FDP erneut ihre roten Linien bekräftigt: „Die Schuldenbremse steht für 2024, und Steuererhöhungen wird es nicht geben“, sagte der FDP-Haushaltsexperte Christoph Meyer am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. „Diese beiden Linien sind allseits bekannt und im Koalitionsvertrag verankert.“
Meyer kritisierte die Forderung der Koalitionspartner SPD und FDP, die Schuldenbremse auch für das Jahr 2024 auszusetzen. „Man kann nicht beliebig eine Notlage konstruieren und die Staatsverschuldung erhöhen, nur weil sich der Staat bei den Ausgaben einschränken muss“, sagte der Haushälter. „Wir haben im Bundeshaushalt Einsparpotentiale, und darüber werden wir uns in der Koalition gemeinsam verständigen.“
Seit Tagen versuchen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), sich in vertraulichen Gesprächen auf einen Rahmen für den Etat 2024 zu verständigen. Lindner hatte den Fehlbetrag auf 17 Milliarden Euro beziffert.
Zeitgleich hört die Ampel am Dienstag Experten zur Aussetzung der Schuldenbremse für das Jahr 2023 an.
Ampel hört Experten zur Schuldenbremse
Update vom 5. Dezember, 6.39 Uhr: Der Haushaltsausschuss des Bundestags will heute ab 11.00 Uhr Sachverständige zu dem Plan befragen, für das laufende Jahr noch die Schuldenbremse auszusetzen. Damit will die Ampel-Koalition verhindern, dass der Haushalt verfassungswidrig wird. Hintergrund ist das Karlsruher Haushaltsurteil. Unter anderem für die Energiepreisbremsen wurden in diesem Jahr rund 45 Milliarden Euro an Krediten genutzt, die der Bund – wie man jetzt weiß – nicht ohne Weiteres hätte aufnehmen dürfen.
Ampel-Streit um Haushalt: Bundesrechnungshof rügt die Trickserei
Update vom 4. Dezember, 22.43 Uhr: Die Ampel kommt aus dem Haushaltsschlamassel nicht raus. Nach dem Klima-Urteil bemüht sich die Koalition um Schadensbegrenzung – und kassiert die nächste Schlappe. Sohält der der Bundesrechnungshof (BRH) auch den Nachtragshaushalt der Bundesregierung für 2023 für „verfassungsrechtlich äußerst problematisch“. Das berichteten der Spiegel und die Bild-Zeitung am Montagabend übereinstimmend unter Berufung auf einen achtseitigen BRH-Bericht.
Haushalt: Bundesrechnungshof erteilt der Ampel-Koalition neue Rüge
Demnach beanstanden die Prüfer, dass die Scholz-Regierung in diesem Jahr nur Ausgaben von zwei Sondervermögen in den regulären Kernhaushalt übernommen und dafür die Neuverschuldung erhöht hat. Es handelt sich dabei um den sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) und das Sondervermögen für die Aufbauhilfe im Ahrtal. Doch es gebe weitere Nebentöpfe, die laut Urteil aus Karlsruhe auch in den regulären Haushalt übernommen werden müssten – was wiederum die Neuverschuldung deutlich erhöhen würde. Insbesondere der FDP dürfte das Sorgen bereiten, denn die Liberalen wollen unbedingt an der Schuldenbremse festhalten.
Ampel-Zoff um Haushalt: FDP-Chef Lindner zieht die rote Linie
Update vom 4. Dezember, 16.23 Uhr: Das Feilschen geht weiter: Auf der Suche nach den fehlenden Haushaltsmilliarden hat die Ampel-Koalition die Beratungen fortgesetzt. Allen voran Finanzminister Christian Lindner (FDP) stellte heute harte Leitplanken auf. Sowohl die Schuldenbremse als auch Steuererhöhungen seien die rote Linie für die Beteiligung an der Ampel-Koalition, bei diesen absoluten Grundüberzeugungen werde er nicht wackeln, sagte der FDP-Chef in einem Interview mit The Pioneer.
Lindner bezog sich damit direkt auf Äußerungen von SPD-Chef Lars Klingbeil, der sagte, nach dem Haushaltsurteil stünden die Koalitionsvereinbarungen zur Einhaltung der Schuldenbremse und zum Verzicht auf Steuererhöhungen erneut zur Debatte. „Darauf kann ich nur die freundliche Antwort geben: Das kann 2025 im nächsten Bundestagswahlkampf diskutiert werden“, sagte Lindner.
Haushalt der Ampel: Grüne setzen auf Kuschelkurs
Update vom 4. Dezember, 15.58 Uhr: Trotz heftiger Ampel-Diskussionen hofft Grünen-Chef Omid Nouripour in der Haushaltskrise auf eine schnelle Lösung. „Der Wunsch aller ist, dass so schnell wie möglich die grundsätzlichen Entscheidungen gefällt werden“, sagte Nouripour am Montag nach einer Sitzung des Grünen-Parteirats in Berlin. „Wir werden die notwendigen Investitionen miteinander auf den Weg bringen müssen.“ Er nannte als Beispiele die Ladeinfrastruktur für Elektroautos, ein Leitungsnetz für Wasserstoff und finanzielle Unterstützung für die klimafreundliche Stahlerzeugung.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Haushaltsstreit der Ampel: Streitpunkte, Zeitplan, Verhandlungen
Erstmeldung vom 4. Dezember, 9.30 Uhr: Der FDP-Chef betonte zugleich, es gebe gute Gründe, in der Koalition zu bleiben. Ohne die FDP sei nur eine große Koalition von SPD und Union denkbar. «Und die letzte große Koalition hat uns doch die vielen Probleme bei Migration, planwirtschaftlichem Klimaschutz überhaupt erst hinterlassen, Vernachlässigung der Bundeswehr. Das halte ich für das Land nicht für die bessere Konstellation.»
Berlin – Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat wegen der Haushaltskrise auf Bitten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine für Montagabend (4. Dezember) geplante Reise zur Weltklimakonferenz COP28 in Dubai abgesagt. Habecks Anwesenheit in Berlin sei notwendig, um nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Gespräche über den Haushalt 2024 weiter voranzubringen, teilte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Sonntagabend (3. Dezember) mit. Die Reise werde auf den nächstmöglichen Zeitpunkt verschoben. Habeck hatte nach der Konferenz Gespräche in Saudi-Arabien, Oman und Israel geplant.
Haushaltsstreit der Ampel: Mühsamer Prozess
Die Ampel-Koalition ringt weiter um einen Bundeshaushalt für das Jahr 2024. Zur Absage Habecks sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert in der ZDF-Sendung Berlin direkt: „Jede freie Minute wird unter den Mitgliedern der Regierung genutzt, um einen Haushaltsentwurf für 2024 nach den Maßgaben des Verfassungsgerichtsurteils aus Karlsruhe aufzustellen.“
Habeck sieht Fortschritte bei den schwierigen Verhandlungen in der Koalition. „Ich bin ganz optimistisch, dass wir auf gutem Weg sind, uns zu einigen“, sagte er am Sonntagabend in der ARD-Sendung Anne Will. Auf die Nachfrage, das heiße nicht, dass er sicher sei, dass sich die Koalition einige, sagte Habeck: „Ich kann ja nicht für alle sprechen. Aber ich wiederhole, dass ich glaube, dass wir gut vorankommen.“ Der Vizekanzler sagte weiter: „Es ist ein Prozess, der mühsam ist, das ist ja erkennbar, der aber Fortschritte bringt.“
Falls der Bundeshaushalt 2024 noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll, müssen SPD, FDP und Grüne bald eine Einigung erzielen. Die Verhandlungen werden hauptsächlich in einer Dreiergruppe mit Kanzler Scholz, Vizekanzler Habeck und Finanzminister Christian Lindner (FDP) geführt. Das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts hat sowohl im Etat für 2024 als auch in einem Fonds zur Modernisierung der Wirtschaft und für den Klimaschutz Milliardenlücken hinterlassen. Besonders umstritten sind mögliche Einsparungen, vor allem bei den Sozialausgaben, die vor allem von der FDP gefordert werden.
Dabei geht es auch um die geplante Erhöhung des Bürgergeldes zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich 12 Prozent. Lindner hatte darauf hingewiesen, dass sich die Inflationsrate wesentlich besser entwickelt, als bei der Festlegung des Regelsatzes für 2024 prognostiziert. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte der Bild am Sonntag gesagt, es sei dringend notwendig, das Bürgergeld neu zu bewerten. Das lehnt die SPD ab. Ein Sprecher von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) teilte laut Bild-Zeitung (Montag) mit, es gebe „keine entsprechenden Pläne, die gesetzlich vorgeschriebene Anpassung des Regelsatzes zum 1. Januar 2024 nicht vorzunehmen“.
Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Sozialverbände gegen Einsparungen
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, warnte vor einer Rücknahme der geplanten Bürgergeld-Erhöhung. „Das Bürgergeld ist keine soziale Hängematte. Genauso wenig, wie die rückwirkende sowie überfällige Erhöhung kein Faulheits-Bonus ist“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Die Lebensmittelpreise blieben weiterhin hoch, auch wenn die Inflation etwas zurückgehe.
Bentele betonte, dass viele Menschen nicht mehr wüssten, wie sie ihre Rechnungen bezahlen und satt werden sollen. Sie sagte: „Wer behauptet, dass Empfängerinnen und Empfänger froh über den Empfang von Sozialleistungen sind, ist im falschen Film.“ Sie bezeichnete die Anpassung als einen ersten wichtigen Schritt zur geplanten Erhöhung.
Auch Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbandes, kritisierte scharf die Forderungen, im Sozialbereich zu sparen. Sie sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Nach dem Karlsruher Urteil hauptsächlich bei sozialen Ausgaben zu sparen, wäre fatal“. (skr mit dpa)