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15.000 Nutzer geblockt

Angriffe auf Politiker: Bodo Ramelow beobachtet „regelrechte Enthemmung“

Bodo Ramelow erfährt regelmäßig Anfeindungen in den sozialen Medien. Dabei geht es oft um seine Legasthenie. Er habe aber eine Methode gefunden, die ihm helfe, so der Linken-Politiker.

Erfurt – Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat mit Tausenden Anfeindungen in den sozialen Medien zu tun. Das sagte er im Interview mit IPPEN.MEDIA. Oft gehe es dabei um seine diagnostizierte Lese-Rechtschreib-Schwäche. „Ich gehe offen mit dem Thema Legasthenie um, mit meinem eigenen Handicap. Auch, um andere Menschen zu ermutigen: Leidet nicht unter eurem Handicap, sondern nehmt es an und geht positiv damit um“, so Ramelow. „Und wenn einer kommentiert: ‚Der kann ja gar nicht schreiben‘, antworte ich immer: ‚Ja, stimmt.‘“ 

Bodo Ramelow: „Blocke Tausende aus der braun-blauen AfD-Ecke“

Eine Zeitlang hätten ihn solche persönlichen Beleidigungen verletzt. „Aber ich habe eine Methode gefunden, die mir in solchen Momenten hilft. Wenn sich eine Verletzung gefährlich meiner Seele nähert, stehe ich auf und gehe eine Runde durch die Stadt und gucke Menschen an. Und dann werde ich unzählige Male freundlich gegrüßt und angelächelt. Und dann denke ich: ‚Jo, das ist die eigentliche Welt.‘“ 

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow im Gespräch mit IPPEN.MEDIA.

Er blocke überdies konsequent aggressive Nutzer. Inzwischen seien das „bestimmt 15.000“, so der Ministerpräsident. „Darunter viele Bots. Aber auch Tausende aus der braun-blauen AfD-Ecke und irgendwelche Querdenker“, sagte Ramelow, der zuletzt ein TV-Duell mit Björn Höcke ausgeschlossen hatte. Der Linken-Politiker ist seit 2009 bei X beziehungsweise vormals Twitter aktiv. Der Umgang miteinander sei dort deutlich rauer geworden. „Auf X ist der Ton teilweise widerlich, spätestens seit Elon Musk übernommen hat und es anscheinend keine Regeln mehr dort gibt“, sagte Ramelow.  

CSU schießt gegen Grüne: „Das verfängt irgendwann“

Auch in der politischen Landschaft beobachte er eine Polarisierung in der Sprache, es finde eine „regelrechte Enthemmung“ statt, sagte der Ministerpräsident: „Wenn man sich anschaut, wie vor allem die CSU permanent gegen die Grünen schießt. Das verfängt dann irgendwann. Gerade auf Social Media. Was zum Beispiel Grünen-Chefin Ricarda Lang an Verunglimpfungen aushalten muss. Das ist so unerträglich.“

Viele Politikerinnen und Politiker werden nicht nur im Digitalen, sondern immer wieder auch in der analogen Welt attackiert. Auch ihm passiere das, sagte Ramelow. „Ich versuche es dann mit Humor. Da stehe ich zum Beispiel vor der Hauptpost und ein alter Mann kommt vorbei und schreit immer wieder ‚Volksverräter!‘ und spuckt mir vor die Füße. Und ich gucke ihn an und sage: ‚Volksfahrräder? Sie machen Werbung für Volksfahrräder?‘ Der ist dann irritiert und weiß nicht, wie er damit umgehen soll.“

Rubriklistenbild: © MiS/imago & Peter Sieben

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