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Washington Post

Trotz massiven US-Militärschlag: Irans Atomprogramm ist nur kurz verzögert worden 

Entgegen der Behauptungen von Donald Trump sollen die Kernkomponenten der nuklearen Bemühungen Teherans beschädigt, aber nicht zerstört worden sein.

Teheran/Washington D.C. – Ein erster US-Geheimdienstbericht bewertet, dass die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Luftangriffe auf Irans Atomanlagen das Programm Teherans um Monate zurückwarfen, es aber nicht beseitigten. Dies widerspricht den Behauptungen von Trump und seinen Top-Beratern über den Erfolg der Mission, so drei Personen, die mit dem Bericht vertraut sind.

Der geheime Bericht der Defense Intelligence Agency basiert auf der frühen Bombenschadensbeurteilung des Pentagons. Er analysiert die Angriffe auf Atomanlagen in Fordow, Natanz und Isfahan, bei denen erdpenetrierende Munition von B-2-Bombern und U-Boot-gestützten Tomahawk-Raketen eingesetzt wurden.

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Der Bericht schätzt, dass die Angriffe die Kernkomponenten des iranischen Atomprogramms nicht zerstörten und es wahrscheinlich nur um einige Monate, nicht Jahre, zurückwarfen, sagte eine der Personen.

Trotz massivem US-Militärschlag: Uranvorräte des Irans könnten unversehrt geblieben sein

US-Geheimdienstberichte zeigen auch, dass der Iran mehrere Chargen seines hochangereicherten Urans vor den Angriffen aus den Atomanlagen entfernte. Die Uranvorräte blieben unversehrt, so die Person, die wie andere anonym blieb, um sensible Geheimdienstangelegenheiten zu besprechen.

Eine zweite Person, die mit dem ersten DIA-Bericht vertraut ist – der als „wenig zuverlässig“ eingestuft wurde –, sagte, er komme zu dem Schluss, dass einige der iranischen Zentrifugen zur Urananreicherung intakt blieben.

Trump hat wiederholt erklärt, dass die US-Bombardierung iranischer Atomanreicherungsanlagen ein uneingeschränkter Erfolg war. „Die Anlagen, die wir im Iran getroffen haben, wurden völlig zerstört, und jeder weiß das“, schrieb er am Montag (23. Juni) in einem Social-Media-Beitrag.

Nach ausgehandeltem Waffenstillstand: Geheimbericht enthüllt Fehlschlag der USA

Die Nachricht vom Geheimdienstbericht kam an einem Tag, an dem ein von Trump und den Führern Katars ausgehandelter Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran zwar brüchig, aber haltbar war. Sowohl der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu als auch der iranische Präsident Masoud Pezeshkian bestätigten den Waffenstillstand und beanspruchten den Sieg in dem zwölf-tägigen Krieg für sich.

Vor dem Waffenstillstand hatte der Iran Raketen auf den riesigen US-Luftwaffenstützpunkt in Katar abgefeuert, was er als Vergeltung für die amerikanischen Angriffe auf seine Atomanlagen bezeichnete. Es wurden keine Opfer gemeldet. CNN berichtete am Dienstag (24. Juni) zuerst über die Einschätzung der Defense Intelligence Agency.

Verbündete, Feinde und Alternativen zum Mullah-Regime im Iran

Haft-e Tir in Teheran
Am 13. Juni 2025 startete die israelische Armee Luftangriffe auf die Islamische Republik Iran unter dem Codenamen „Operation Rising Lion“. Ziel der Angriffe waren die Atomanreicherungsanlagen des Landes sowie Zentren der Macht des Mullah-Regimes. Doch auch Irans Hauptstadt Teheran geriet unter Beschuss, wie dieses Bild einer Frau auf dem Haft-e Tir Platz in Teheran zeigt. © afp
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu
Befohlen hatte Israels Angriff auf den Iran Premierminister Benjamin Netanjahu. Er begründete den Angriff auf das Mullah-Regime mit der atomaren Gefahr, die von diesem für den jüdischen Staat ausgehen würde. Teheran sei kurz davor, eine Atombombe fertigzustellen. Und solange der Iran die Vernichtung Israels als Teil seiner Staatsdoktrin verstehe, könne man mit Blick auf den Iran in Jerusalem kein Risiko eingehen. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Noch am selben Tag schlug der Iran zurück.
Noch am selben Tag schlug der Iran zurück. Unter dem Codenamen „Operation True Promise III“ flogen Raketen Richtung Israel, die auch die Regionen rund um Tel Aviv trafen. Hier zu sehen ist ein Rettungshelfer mit einem Kind auf dem Arm in der Stadt Ramat Gan, einem Vorort der Millionenmetropole am Mittelmeer. © Ilia Yefimovich/dpa
Sowohl im Iran als auch wie hier in der israelischen Großstadt Tel Aviv waren die Schäden der gegenseitigen Luftangriffe enorm.
Sowohl im Iran als auch wie hier in der israelischen Großstadt Tel Aviv waren die Schäden der gegenseitigen Luftangriffe enorm. Laut unbestätigten Meldungen sollen im Iran bis zum 16. Juni 2025 etwa 800 Menschen getötet worden sein. In Israel sollen nach offiziellen Angaben acht Menschen infolge der Raketenangriffe aus dem Iran gestorben sein. © Oded Balilty/dpa
Nahostkonflikt - Trump über Angriff auf iranische Atomanlagen
Doch wer sind die wichtigsten Akteure im Israel-Iran-Krieg? Und gibt es eine Opposition im Mullah-Regime? Antworten auf diese Frage finden Sie in den folgenden Bildern. Neben dem bereits erwähnten Benjamin Netanjahu steht auf der einen Seite Donald Trump. Der US-Präsident befahl am 22. Juni 2025 einen koordinierten Angriff aus der Luft und von der See auf die Atomanreicherungsanlagen des Iran. Die Operation lief unter dem Codenamen „Operation Midnight Hammer“. Die US-Streitkräfte nahmen die iranischen Atomanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan unter Beschuss. Laut Trump, hier bei der Verkündung der Operation und in Begleitung von Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth, wurden alle drei Anlagen vollständig zerstört. © Carlos Barria/dpa
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth trat nach Donald Trump im Pentagon für die Fernsehkameras
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth trat nach Donald Trump im Pentagon für die Fernsehkameras. Hegseth nannte die Militäroperation gegen den Iran einen vollen Erfolg. An dem Angriff waren laut dem Verteidigungsministerium insgesamt rund 125 Flugzeuge beteiligt, darunter sieben B-2-Bomber, mehrere Tankflugzeuge sowie Aufklärungs- und Unterstützungsmaschinen Ebenfalls beteiligt an dem Angriff war laut Hegseth ein U-Boot, das im Golf von Oman stationiert war und insgesamt 30 Tomahawk-Raketen auf Ziele im Iran abfeuert. © Alex Brandon/dpa
Israel Katz, seit November 2024 Verteidigungsminister im Kabinett von Benjamin Netanjahu
Ein weiterer Protagonist im eskalierenden Nahostkonflikt ist Israel Katz, seit November 2024 Verteidigungsminister im Kabinett von Benjamin Netanjahu. Beide gehören der rechtskonservativen Likud-Partei an. Katz gilt parteiintern als Konkurrent Netanjahus. In Sachen israelischer Außenpolitik vertritt er aber ähnliche Position. So lehnt Katz, hier bei einem Truppenbesuch an der israelischen Grenze zum Libanon, eine Zweistaatenlösung im Konflikt mit den Palästinensern ebenso ab wie Netanjahu. © Ariel Hermoni/dpa
Majorgeneral Amir Hatami, hier mit Admiral Mahmoud Mousavi (rechts) und Admiral Habibollah Sayyari
Ein mächtiger Mann im Iran ist Verteidigungsminister und Majorgeneral Amir Hatami, hier mit Admiral Mahmoud Mousavi (rechts) und Admiral Habibollah Sayyari bei einer Sitzung im Hauptquartier in der iranischen Stadt Zolfaghar. Hatami drohte Israel nach deren Raketenangriff mit Vergeltung und warf der „zionistischen Armee“ Versagen im Bodenkampf vor, weshalb sie ihre Angriffe auf die Luft beschränken würden. © imago
Als noch mächtigerer Militärvertreter im Iran galt zeit seines Lebens Qasem Soleimani
Als noch mächtigerer Militärvertreter im Iran galt zeit seines Lebens Qasem Soleimani. Er war seit 1998 Kommandeur der Quds-Einheit, einer Unterabteilung der iranischen Revolutionsgarde, die Spezialeinsätze außerhalb des Irans durchführt. Er galt als Vertrauter von Ajatollah Ali Chamenei und als einer der Hauptverantwortlichen für die Ausweitung des iranischen Einflusses auf weite Teile des Nahen Ostens. Am 3. Januar 2020 wurde Soleimani während eines Besuch im benachbarten Irak auf Befehl von US-Präsident Donald Trump von einer Drohne des US-Militärs getötet. An jedem Jahrestag veranstaltet das Mullah-Regime in Teheran eine große Gedenkdemonstration. © Ameer Al Mohammedaw/dpa
Esmail Qa‘ani zum Oberbefehlshaber der Quds-Brigaden
Nach dem Tod von Qasem Soleimani wurde sein Stellvertreter Esmail Qa‘ani zum Oberbefehlshaber der Quds-Brigaden des Iran ernannt. © imago
Der mächtigste Mann auf der anderen Seite ist Irans „Oberster Führer“ Ajatollah Ali Chamenei.
Der mächtigste Mann im Iran ist der „Oberste Führer“ Ajatollah Ali Chamenei. Der Anführer des Mullah-Regimes, hier bei einer Zeremonie im Rahmen des „Festivals der Engel“ im Jahr 2023, ist seit 1989 das politische und religiöse Oberhaupt des schiitisch geprägten Iran. Diese Position macht Chamenei auch zum „Revolutionsführer“. Er ist außerdem die höchste geistliche Instanz im Range eines Ajatollah und der Oberbefehlshaber der iranischen Streitkräfte in der Islamischen Republik Iran. © imago
Ruhollah Khomeini, besser bekannt als Ajatollah Khomeini.
Sein Vorgänger im Amt des Ajatollahs war Ruhollah Khomeini, besser bekannt als Ajatollah Khomeini. Er führte die Islamische Republik Iran seit der Islamischen Revolution 1979 bis zu seinem Tod 1989 an. Hier betet Khomeini im französischen Exil, aus dem heraus er die Revolution in seinem Heimatland organisierte, und das er erst am 1. Februar 1979 in Richtung des Iran wieder verließ. © imago
Ajatollah Ali Chamenei tat dies zuletzt im Jahr 2024 in Teheran
Dem obersten Führer des Landes kommt auch die Aufgabe zu, die Präsidentschaftswahlen im Iran zu eröffnen. Ajatollah Ali Chamenei tat dies zuletzt im Jahr 2024 in Teheran. In der Hochsicherheitszone der Hauptstadt der islamischen Republik gab das Staatsoberhaupt seine Stimme ab. © Arne Immanuel Bänsch/dpa
Der Wächterrat, hier bei einer Sitzung im Jahr 2009
Von einer freien Wahl kann bei der Präsidentschaftswahl im Iran aber keine Rede sein. Der Wächterrat, hier bei einer Sitzung im Jahr 2009, entscheidet unter dem Vorsitz des Ajatollahs, welche Kandidaten überhaupt an der Wahl teilnehmen dürfen. Von insgesamt 80 Bewerbungen blieben gerade einmal sechs Kandidaten übrig, bei denen es sich allesamt um systemtreue Politiker handelte. © imago
Die Präsidentschaftswahl 2024 im Iran gewann Massud Peseschkian.
Die Präsidentschaftswahl 2024 im Iran gewann Massud Peseschkian. Bei der vorangegangenen Wahl im Jahr 2021 hatte der Wächterrat der Islamischen Republik Iran seine Kandidatur noch verhindert. Peseschkian gilt innerhalb des Irans als eher moderate Kraft. Er versprach eine Öffnung seines Landes hin zum Westen und betonte, der Iran strebe keine Atomwaffen an. Gleichzeitig forderte auch Peseschkian das „Verschwinden des zionistischen Regimes [Israel] von der Landkarte“ und feierte die iranischen Raketenangriffe auf Israel im Jahr 2024. © imago
Trauerfeier für Irans Präsident und Außenminister Ebrahim Raisi
Eigentlich hätte die Präsidentschaftswahl im Iran erst 2025 stattfinden sollen. Doch weil der amtierende Präsident, der ultrakonservative Ebrahim Raisi, im Mai 2024 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam, wurde die Wahl nach vorverlegt. © dpa
Hossein Amir-Abdollahian, Außenminister des Iran
Bei dem Hubschrauberabsturz kam auch Hossein Amir-Abdollahian, Außenminister des Iran und hier beim Weltwirtschaftsforum in Davos, ums Leben. © Hannes P Albert/dpa
Abbas Araghtschi (m.), der hier gemeinsam mit dem iranischen Botschafter in Russland, Kazem Jalali, auf Staatsbesuch bei Präsident Wladimir Putin
Nachfolger von Massud Peseschkian im Amt des Außenministers wurde Abbas Araghtschi (m.), der hier gemeinsam mit dem iranischen Botschafter in Russland, Kazem Jalali, auf Staatsbesuch bei Präsident Wladimir Putin im Kreml aufschlägt. Russland gilt als strategischer Verbündeter der Islamischen Republik Iran. Die beiden Länder bilden gemeinsam mit Armenien eine diplomatische Achse im Kaukasus und sind militärische Partner bei den Konflikten in Syrien, Irak und Afghanistan. Russland ist aber nicht der einzige internationale Verbündete des Mullah-Regimes. © Alexander Kazakov/dpa
OIC-Sitzung in Istanbul mit Irans Außenminister
Ein weiterer, wenn auch deutlich weniger enger, Verbündeter des Iran ist Pakistan. Hier unterhält sich der iranische Außenminister Abbas Araghtschi (r) mit seinem pakistanischen Amtskollegen Ishaq Dar während der Sitzung des Außenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC). © Khalil Hamra/dpa
die islamistische Terrormiliz Hisbollah im Libanon
Einer der engsten internationalen Verbündeten des Mullah-Regimes im Iran ist die islamistische Terrormiliz Hisbollah im Libanon. Der Iran unterstützt die Gruppierung mit bis zu einer Milliarde US-Dollar pro Jahr. Wie die Führer der Islamischen Republik Iran gilt auch die Hisbollah als schiitisch geprägte Organisation und als Teil der „Achse des Widerstands“ gegen den Einfluss der USA und Israels in der Region. © imago
mehrere tausend Pager wie den im Bild und andere elektronische Geräte der Hisbollah im Vorfeld mit dem Sprengstoff Nitropenta zu präparieren
Dem israelischen Geheimdienst Mossad gelang im September 2024 ein empfindlicher Schlag gegen die Hisbollah-Miliz. Den Mossad-Agenten gelang es, mehrere tausend Pager wie den im Bild und andere elektronische Geräte der Hisbollah im Vorfeld mit dem Sprengstoff Nitropenta zu präparieren und nahezu zeitgleich explodieren zu lassen. Mindestens 37 zum Teil hochrangige Mitglieder der Hisbollah starben, rund 3.000 Menschen wurden teils schwer verletzt. © imago
Huthi-Rebellen im Jemen
Ebenfalls zu der „Achse des Widerstands“ gehören die Huthi-Rebellen im Jemen. Die schiitische Terrororganisation zettelte dort 2004 einen Bürgerkrieg an. 2014 eroberten sie jemenitische Hauptstadt Sanaa, 2015 schließlich die Kontrolle über den Rest des Landes. Der Iran ist bislang das einzige Land, das die Huthis als legitimie Herrscher des Jemen anerkennen. Während die alte Regierung im Jemen von dem sunnitisch geprägten Königshaus in Saudi-Arabien unterstützt wurde, erhalten die Huthi-Rebellen finanzielle, militärische und logistische Hilfe aus dem Iran. Im Gegenzug vertreten die Huthis die Interessen der Mullahs in der Region und führen für sie einen Stellvertreterkrieg gegen Israel und die USA im Roten Meer. © imago
die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas
Das letzte Mitglied der „Achse des Widerstands“ ist die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas, die seit 2006 über den Gazastreifen herrscht, und die seit den 1990er Jahren von der Islamischen Republik Iran unterstützt wird. Laut israelischen Geheimdiensten erhält die Hamas bis zu 350 Millionen US-Dollar jährlich aus dem Iran - obwohl die palästinensische Terrororganisation sunnitisch geprägt ist und damit im Gegensatz steht zum schiitisch dominierten Mullah-Regime im Iran. © imago
Hamas-Führer Yahya Sinwar
Geeint sind die palästinensische Hamas und die iranischen Mullahs in ihrem Hass auf Israel. Der äußerte sich in seiner ganzen Grausamkeit am 7. Oktober 2023, als Terror-Einheiten der Hamas den Süden Israels überfielen, 1.200 Menschen töteten und 200 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten. Geplant wurde der Angriff durch den mittlerweile verstorbenen Hamas-Führer Yahya Sinwar (m.), der dabei umfangreiche Hilfe aus dem Iran erhielt. Unter anderem wurden mehr als 500 Hamas-Kämpfer im Vorfeld der Attacke im Iran ausgebildet.  © imago
Proteste gegen die Regierung des Iran im Jahr 2009
Doch bei weitem nicht alle Menschen im Iran stehen hinter der Herrschaft des autoritären Mullah-Regimes. Das bewiesen zuletzt die Proteste gegen die Regierung im Jahr 2009. In Teheran kam es im Zuge dessen zu gewaltsamen Ausschreitungen. © imago
Reza Pahlavi, Sohn des gestürzten iranischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi
Das bekannteste Gesicht der iranischen Opposition ist Reza Pahlavi, Sohn des gestürzten iranischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi. Der Schah-Erbe lebt im Exil in den USA und ruft von dort aus seine Landsleute regelmäßig zum Widerstand gegen das Mullah-Regime auf. © Thomas Padilla/dpa
Reza Pahlavi, hier als sieben Jahre alter Kronprinz des Iran, verließ das Land 1978 und reiste für seine Ausbildung in die USA
Reza Pahlavi, hier als sieben Jahre alter Kronprinz des Iran, verließ das Land 1978 und reiste für seine Ausbildung in die USA. Ein Jahr später kam es zur Islamischen Revolution im Iran und dem Ende der dortigen Schah-Herrschaft. © imago
Mohammed Reza Pahlavi, Schah im Iran
Sein Vater, Mohammed Reza Pahlavi, regierte den Iran als letzter Schah seit 1941. Nach der Islamischen Revolution in seinem Heimatland und der Machtübernahme der Mullahs floh Pahlavi mit seiner Frau nach Kairo.  © imago
Mohammed Reza Pahlavi regierte als autoritärer Herrscher im Iran und besuchte in dieser Funktion 1967 auch Deutschland.
Mohammed Reza Pahlavi regierte als autoritärer Herrscher im Iran und besuchte in dieser Funktion 1967 auch Deutschland. Während seines Besuchs in Berlin kam es zu heftigen Protesten gegen die Schah-Monarchie der noch jungen Studentenbewegung. Anhänger des Schah-Regimes und Agenten des iranischen Geheimdienstes prügelten unbehelligt auf Demonstranten und Passanten ein. In die gewalttätigen Auseinandersetzungen schaltete sich die schließlich die Berliner Polizei ein. Im Zuge dessen erschoss der Polizist Karl-Heinz Kurras den Studenten Benno Ohnesorg. Kurras wurde 2009 als Stasi-Agent enttarnt. © imago
Yasmine Pahlavi und Iman Pahlavi in Washington DC
Im Gegensatz zu seinem Vater strebt Reza Pahlavi nach eigener Aussage den Aufbau einer demokratischen Regierung im Iran an. Dafür tritt er immer wieder auf öffentlichen Kundgebungen auf, wie hier in Washington DC im April 2025. Zu der Veranstaltung begleiteten den Schah-Erbe seine Frau Yasmine Pahlavi und die gemeinsame Tochter Iman Pahlavi. © imago
Ein weiteres prominentes Gesicht der iranischen Opposition ist Maryam Rajavi.
Ein weiteres prominentes Gesicht der iranischen Opposition ist Maryam Rajavi. Die 71 Jahre alte Politikerin lebt im Exil in Paris und ist Präsidentin des „Nationalen Widerstandsrates im Iran“ (NWRI). Zu Beginn der Islamischen Revolution im Iran im Jahr 1979 stand Rajavi noch auf der Seite der Mullahs. Zum Bruch kam es erst ab 1981. Ein Jahr später verließ Rajavi den Iran. Die Politikerin will einen Regimewechsel im Iran durch das iranische Volk und bietet laut einem Interview mit Fox News eine „demokratische und inklusive Alternative“ zum Mullah-Regime. © imago
Rudy Giuliani. Der ehemalige Bürgermeister von New York sprach auf einer Kundgebung von Reza Pahlavi in Washington DC.
Hinter Maryam Rajavi stehen auch prominente Figuren der US-Politik aus dem Umfeld von Donald Trump. Dazu gehört unter anderem Rudy Giuliani. Der ehemalige Bürgermeister von New York sprach auf einer Kundgebung vor Anhängerinnen und Anhängern Rajavis in Washington DC. © imago
Elahe Tavakolian auf einer Demonstration gegen das Mullah Regime im Iran
Ohnehin ist ein Großteil der Führungspersönlichkeiten der iranischen Opposition weiblich. Zum Symbol des weiblichen Widerstands gegen das patriarchale Mullah-Regime wurden seit den 2010ern Augenverletzungen. Zahlreiche Demonstrantinnen erlitten diese infolge der Aufstände gegen die Islamische Republik Iran. Eine solche erlitt auch Elahe Tavakolian, die mittlerweile in Italien lebt und dort regelmäßig an Demonstrationen teilnimmt. © imago
Studentin Kosar Eftekhari aus dem Iran
Auch die Studentin Kosar Eftekhari erlitt eine solche Verletzung und verließ den Iran infolgedessen. Sie lebt mittlerweile in Berlin und engagiert sich dort in der iranischen Oppositionsbewegung. © imago
Journalistin, Autorin und Frauenrechtlerin Masih Alinejad
Eine weitere bekannte Persönlichkeit der iranischen Opposition ist die Journalistin, Autorin und Frauenrechtlerin Masih Alinejad, die hier auf einer Kundgebung in Washington DC spricht. Die heute 48 Jahre alte Frau wurde 1994 im Iran verhaftet, weil sie regierungskritische Flugblätter in Umlauf gebracht haben soll. Heute lebt Alinejad in den USA und gründete dort im Jahr 2010 die Gruppe IranNeda, in der sich Schritstellerinnen und Schriftsteller sowie Intelektuelle aus dem Iran gemeinsam gegen das Mullah-Regime engagieren. © imago
2009 in Teheran verstorbenen Neda Agha-Soltan
Der Name IranNeda leitet sich von der 2009 in Teheran verstorbenen Neda Agha-Soltan ab. Die iranische Studentin wurde während einer Demonstration gegen das Mullah-Regime von einem Mitglied der Bürgermiliz Basidsch erschossen. Ihr Vorname, der auf persisch „Stimme“ oder „Ruf“ bedeutet, wurde zum Symbol und Kampfbegriff der iranischen Oppositionsbewegung. © imago
Sara Seyed ist Schauspielerin, Autorin, Produzentin und internationale Menschenrechtsanwältin.
Gegen das Mullah-Regime im Iran kämpft auch Sara Seyed. Sie ist Schauspielerin, Autorin, Produzentin und internationale Menschenrechtsanwältin.  © imag

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, wies die Schlussfolgerungen des Berichts zurück, ohne seine Existenz zu leugnen. „Diese angebliche ‚Einschätzung‘ ist völlig falsch und wurde als ‚streng geheim‘ eingestuft, wurde aber dennoch von einem anonymen, unbedeutenden Verlierer in der Geheimdienstgemeinschaft an CNN weitergegeben“, schrieb Leavitt auf X .

„Die Weitergabe dieser angeblichen Einschätzung ist ein klarer Versuch, Präsident Trump herabzuwürdigen und die tapferen Kampfpiloten zu diskreditieren, die eine perfekt ausgeführte Mission zur Vernichtung des iranischen Atomprogramms durchführten“, schrieb sie. „Jeder weiß, was passiert, wenn man vierzehn 30.000-Pfund-Bomben perfekt auf ihre Ziele abwirft: totale Vernichtung.“

Zweifel an Vernichtung von Teherans Nuklearstruktur: Anlagen im Iran „fast unmöglich“ zerstörbar

Experten für Nichtverbreitung und Waffenanalysten sagen seit langem, dass es fast unmöglich wäre, Irans jahrzehntealte nukleare Infrastruktur allein durch Bombardierungen zu beseitigen. Israel zielte in den am 13. Juni begonnenen Angriffen ebenfalls auf zahlreiche Teile des iranischen Atomprogramms, einschließlich Anlagen in Natanz und Isfahan.

Die Trump-Regierung plante und verschob dann Iran-Briefings für Kongressabgeordnete am Dienstag. Rep. Mike Quigley (D-Illinois), Mitglied des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, sagte der Washington Post, im Kongress herrsche die weit verbreitete Überzeugung, dass der peinliche Inhalt der Einschätzung der Grund für die Verschiebung des geheimen Briefings durch die Trump-Regierung sei. „Sie verschieben keine Briefings mit guten Nachrichten“, sagte Quigley.

Quigley lehnte es ab, den Inhalt eines geheimen Briefings zu diskutieren, das er Anfang der Woche erhalten hatte. Er sagte jedoch, US-Geheimdienstbeamte hätten ihm jahrelang gesagt, dass jeder Luftangriff auf Irans Atomanlagen keine dauerhafte Wirkung haben würde. „Ich wurde jahrelang über die Wahrscheinlichkeiten informiert, wie sich das abspielen würde, und mir wurde immer gesagt, dass man den Job mit Bodentruppen beenden muss“, sagte er. „Nichts hat meine Meinung dazu geändert.“

Experten warnen vor voreiligen Schlüssen: Kampfschäden des US-Militärschlags noch nicht geklärt

Der Bericht der DIA, einer Abteilung des Pentagons, ist mit Sicherheit nur eine von zahlreichen laufenden US-Geheimdienstbewertungen der Schäden durch die amerikanischen Luftangriffe. Ein hochrangiger Regierungsbeamter warnte, dass die Bewertungen der Kampfschäden noch unvollständig seien und andere Berichte zu anderen Schlussfolgerungen kommen könnten.

Die Angriffe verursachten immense Schäden, und es gibt keine Möglichkeit, dass der Iran sein Atomprogramm in naher Zukunft wieder aufbauen kann, sagte der Beamte. Besonders die Anlage in Fordow erlitt einen verheerenden Schlag und wird für einige Zeit nicht nutzbar sein, so der Beamte. Fordow ist Irans am tiefsten vergrabene Anlage mit Hallen voller schnell rotierender Zentrifugen zur Urananreicherung.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ihre Entwicklung einer Atomwaffe erheblich verzögert haben.

JD Vance – US-Vizepräsident

Die Internationale Atomenergiebehörde sagte letzten Monat, der Iran habe mehr als 900 Pfund (0,41 Tonnen) Uran, das auf 60 Prozent Reinheit angereichert wurde, fast Waffenqualität. Das Schicksal dieses Vorrats ist nach den US-amerikanischen und israelischen Luftangriffen eine dringende Sorge für die IAEA und westliche Regierungen.

Eine weitere Geheimdiensteinschätzung des Pentagons, die vor Trumps Anordnung der Angriffe erstellt wurde, untersuchte die Möglichkeit, dass Uran bereits letzte Woche aus der Fordow-Anlage entfernt worden sein könnte, so der hochrangige Regierungsbeamte. Dieser Bericht war spekulativer Natur, ließ aber die Möglichkeit offen, dass ein solcher Schritt stattgefunden hatte. Zuvor veröffentlichte kommerzielle Satellitenbilder, die Lastwagen vor Fordow zeigten, warfen die gleiche Frage auf.

Vizepräsident verteidigt Trumps Aussagen: Irans Atomprogramm sei „zerstört“ worden

Vizepräsident JD Vance sagte in einem Sonntagsinterview bei „Meet the Press“, dass Irans Atomprogramm „zerstört“ worden sei. Auf weitere Nachfrage hin sagte er jedoch: „Ich werde nicht auf sensible Geheimdienstinformationen über das eingehen, was wir dort im Iran am Boden gesehen haben. Aber wir haben viel gesehen, und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ihre Entwicklung einer Atomwaffe erheblich verzögert haben.“

In einem Fox News-Interview am Montag (23. Juni) kehrte Vance zu einer härteren Linie zurück. „Jetzt ist der Iran mit der Ausrüstung, die sie haben, nicht in der Lage, eine Atomwaffe zu bauen, weil wir sie zerstört haben“, sagte er. Selbst wenn der Iran Uran habe, könne er es nicht mehr anreichern, sagte er und deutete weitere US-Militäraktionen an. „Wir können jede nukleare Kapazität zerstören, die Sie aufbauen.“

Israel hat erklärt, es habe bei seinen Luftangriffen bis zu einem Dutzend hochrangige Atomwissenschaftler getötet, aber der Iran forscht und produziert seit Jahrzehnten nukleare Materialien und verfügt über eine große Anzahl von Experten. Die Internationale Atomenergiebehörde schätzt, dass Komponenten des Atomprogramms Teherans auf 30 Standorte verteilt sind, einige anerkannt und der IAEA-Inspektion unterworfen, andere nicht.

Grund für Ausbruch des Iran-Israel-Kriegs: Teheran hält sich nicht an Atomsperrvertrag

Am Tag vor Beginn der israelischen Angriffe sagte der Iran, er baue eine weitere unterirdische Zentrifugen- und Lagereinrichtung in der Nähe von Natanz, die noch tiefer vergraben sei als die Anlage in Fordow. Eine für den nächsten Tag geplante IAEA-Inspektion wurde abgesagt. Es ist nicht bekannt, ob diese Anlage von Israel oder den Vereinigten Staaten angegriffen wurde.

Luftangriff der USA mit B2-Bomber gegen den Iran (Symbolbild).

Die US-Luftangriffe, genannt Operation Midnight Hammer, markierten den ersten Kampfeinsatz der 30.000 Pfund (ca. 14 t) schweren Massive Ordnance Penetrator, die dafür konzipiert ist, in gehärtete unterirdische Ziele einzudringen und sie zu zerstören.

Während der Angriff möglicherweise ein taktischer Erfolg bei der Verzögerung der nuklearen Entwicklung des Iran war und dem Pentagon wertvolle Lehren und Daten lieferte, ist er zweischneidig. Er offenbart Teheran und anderen Gegnern, was US-„Bunkerknacker“-Bomben leisten können und wo sie möglicherweise an ihre Grenzen stoßen. Iranische Analysten und Beamte können die Explosionseffekte und Bombenüberreste untersuchen, um zu bestimmen, wie zukünftige Anlagen besser befestigt werden können.

Trump nach US-Militärschlag gegen Teheran: Israel und Iran sollen neuen Atom-Deal aushandeln

Trump forderte vor und nach seiner Anordnung der Luftangriffe den Iran auf, einen Deal auszuhandeln, der die Fähigkeit des Landes zur Urananreicherung beseitigen würde. Der Iran, Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags, hat sich geweigert, sein Recht auf Anreicherung aufzugeben, das nach eigenen Angaben ausschließlich friedlichen Zwecken dient.

Senator Mark Kelly (D-Arizona), Mitglied des Geheimdienstausschusses des Senats, sagte, er habe am Dienstagnachmittag 30 Minuten damit verbracht, den DIA-Bericht in einer Einrichtung für sensible Informationen zu prüfen. Er lehnte es ab, ihn im Detail zu diskutieren, sagte aber, er unterstütze nicht Trumps Behauptung, dass Irans Atomanlagen vernichtet worden seien. Dennoch sei es schwierig zu wissen, wie groß der Schaden an diesen Anlagen genau sei.

„Es ist eine Sache, wenn es sich um ein Gebäude über der Erde handelt und man feststellen kann, ob man das Gebäude niedergerissen hat, und man hat eine bessere Chance, gute Bilder davon zu bekommen“, sagte Kelly zu Reportern. „Unter der Erde ist es wirklich schwierig.“

Kelly sagte, er finde den Bericht glaubwürdig, warnte aber, dass die Schlussfolgerungen noch angepasst werden könnten. „Einschätzungen ändern sich“, sagte Kelly. „Sie gehen ein bisschen in diese Richtung, sie gehen ein bisschen in jene Richtung. Es passieren Dinge. Sie erhalten mehr Informationen. Sie erhalten mehr Signalaufklärung. Sie erhalten mehr [menschliche Aufklärung] oder mehr Bilder von Dingen, und sie passen es an. Das würde man von ihnen erwarten. Und ich denke, Sie werden hier das Gleiche sehen.“

Alex Horton trug zu diesem Bericht bei.

Zu den Autoren

John Hudson ist Reporter bei der Washington Post und berichtet über das Außenministerium und nationale Sicherheit. Er war Teil des Teams, das für die Berichterstattung über den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi für den Pulitzer-Preis für öffentlichen Dienst nominiert war. Er hat aus Dutzenden Ländern berichtet, darunter Ukraine, China, Afghanistan, Indien und Weißrussland.

Warren P. Strobel ist Reporter bei der Washington Post und berichtet über US-Geheimdienste. Er hat über die Sicherheitspolitik der USA unter sieben Präsidenten geschrieben. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde in dem Film „Shock and Awe” für seine skeptische Berichterstattung über die Entscheidung zum Einmarsch im Irak porträtiert. Senden Sie ihm vertrauliche Hinweise über Signal unter 202 744 1312.

Karen DeYoung ist stellvertretende Chefredakteurin und leitende Korrespondentin für nationale Sicherheit bei der Washington Post. In ihrer mehr als dreißigjährigen Tätigkeit bei der Zeitung war sie Büroleiterin in Lateinamerika und London sowie Korrespondentin für das Weiße Haus, die US-Außenpolitik und die Geheimdienste.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 25. Juni 2025 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © IlluPics/Imago

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