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Rhetorik im US-Wahlkampf
„Wie ein verunsicherter, alter Boxer“: Ex-Obama-Berater rügt Trump nach skurriler Pressekonferenz
Im US-Wahlkampf schärfen Demokraten und Republikaner weiterhin ihre Rhetorik. Trump attackierte seine Kontrahentin Harris während einer Ansprache in einem seiner Golfclubs in New Jersey heftig.
Bedminster, New Jersey – Wenige Monate vor der US-Wahl (5. November) nimmt der gegenseitige rhetorische Schlagabtausch zwischen Demokraten und Republikanern weiter an Fahrt auf. Nachdem in der Vorwoche bereits die militärische Vergangenheit von Kamala Harris’ Running Mate Tim Walz vom republikanischen Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance zu einem Politikum zu stilisieren versucht wurde, griff der ehemalige US-Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, seine demokratische Konkurrentin Harris nun auf ein Neues direkt verbal an.
Trump gibt an, er fühlt sich zu persönlichen Angriffen auf Harris berechtigt – „nicht viel Respekt vor ihr“
Bei einer Rede in seinem Trump National Golf Club in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey sagte Trump am Donnerstag (15. August) vor Reporterinnen und Reportern, dass er sich zu persönlichen Angriffen auf Harris berechtigt fühle, weil er „nicht viel Respekt vor ihr“ oder „ihrer Intelligenz“ habe.
Während Trump seine Konkurrentin Harris für die Wirtschaftspolitik des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden verantwortlich machte und die Inflation am Beispiel einer Müsli-Schachtel zu visualisieren versuchte, schweifte er dem US-Medium zufolge auch nicht nur einmal vom Thema ab. So wiederholte Trump bei seiner Rede in Bedminster nicht nur falsche Behauptungen über die Unrechtmäßigkeit seiner Wahlniederlage im Jahr 2020, sondern klagte ebenfalls zum wiederholten Mal über seine rechtlichen Probleme.
Ex-Berater Obamas: Trump ist „in die Ecke gedrängt und schlägt wild um sich“
Dass sich der Präsidentschaftskandidat der Republikaner in Bedminster rhetorisch so an seiner demokratischen Gegnerin im US-Wahlkampf abmühte, hat nun auch einen ehemaligen Berater des Ex-US-Präsidenten Barack Obama auf den Plan gerufen. „Donald Trump schlägt wild um sich“, schrieb David Axelrod zum jüngsten Auftritt Trumps in Bedminster auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter).
In einer Reihe von Beiträgen auf X verglich David Axelrod, der 2009 und 2013 als Chefstratege für beide erfolgreichen Präsidentschaftskampagnen Obamas tätig war, Trumps Auftritt mit „einem verunsicherten, alten Boxer“, der verzweifelt versucht, einen „jüngeren Kämpfer“ in Form von Harris anzugreifen.
„Er wird von einem jüngeren, agilen Kämpfer in die Ecke gedrängt und schlägt wild um sich“, führte Axelrod aus. „Es ist, als würde man jemandem zusehen, der in der Öffentlichkeit einen Nervenzusammenbruch erleidet. Er kann sich nicht beherrschen“, resümierte der vorige politische Berater Obamas in einem späteren Beitrag auf X.
Harris-Kampagne bezieht direkt Stellung zu Trumps Angriff – „Lügen und Wahnvorstellungen“
Nach der Pressekonferenz äußerte sich die Harris-Wahlkampagne scharf zum obskuren Auftritt Trumps in seinem Bedminster Golfclub. Sie gab eine Erklärung zu „was auch immer das war“ heraus, und erklärte: „Wir sind nicht sicher, was wir gerade gesehen haben, und Amerika auch nicht.“
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
„In seinem Country Club hat Donald Trump seinen Widerstand gegen die Senkung der Lebensmittelkosten für die amerikanische Mittel- und Arbeiterklasse und der Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente für Senioren geäußert, bevor er sich wieder seinen üblichen Lügen und Wahnvorstellungen zuwandte“, sagte der Sprecher von Harris’ Kampagne, James Singer.
„Das amerikanische Volk kann keinem Wort von Donald Trump trauen, aber es kann der Vizepräsidentin Kamala Harris vertrauen, die ihr Leben damit verbracht hat, gegen Betrüger und Kriminelle wie Donald Trump vorzugehen, um unser Land sicherer zu machen und die Kosten für die Mittelschicht zu senken“, fügte Harris’ Sprecher hinzu.
Trump greift seine Wahlkampf-Konkurrentin Harris teils krude im Rahmen wirtschaftspolitischer Themen an
Abgesehen davon, dass Trump bei seiner Rede in seinem eigenen Golfclub in Bedminster gleich mehrmals vom jeweils eigentlichen Thema abwich, gab es auch mehr als einen Moment, an dem er das Gesicht verzog, als er über wirtschaftliche Themen sprach. An einer Stelle behauptete Trump Newsweek zufolge, dass „praktisch 100 Prozent“ der 2023 neu geschaffenen Arbeitsplätze „an Migranten gegangen“ seien. Dann sagte er bizarrerweise, er habe „gehört“, dass die wahre Zahl „wesentlich mehr als 100 Prozent“ betrage, was mathematisch wenig Sinn macht. Es war nicht die einzige bizarre Szene, die Trump sich in seinem Vortrag leistete.
Nachdem Trump davor gewarnt hatte, dass Harris die Sozialversicherung „in die Luft jagen würde, wie man es noch nie gesehen hat“ und die USA im Falle ihres Einzugs ins Oval Office in den „Bankrott“ stürzen würde, warnte er auch davor, eine potenzielle Präsidentschaft Harris’ käme einem „Alptraum“ gleich. Der ehemalige Präsident sagte auch „einen Börsencrash wie 1929“ voraus, falls er die US-Wahl im November verlieren sollte – eine Warnung, die er bereits vor seiner Niederlage gegen Präsident Joe Biden im Jahr 2020 ausgesprochen hatte.
Der Trump-nahe US-Sender Fox News, der die Pressekonferenz live übertrug, verwies während der Übertragung in einer Bildunterschrift auf den aktuell stabilen Aktienkurs, nachdem Trump seine düstere Prognose kundtat. Gespannt sein dürften Expertinnen und Experten ebenso wie Wählerinnen und Wähler in den USA, wie der Wahlkampf rhetorisch weiter geht – zumal das direkte TV-Duell von Harris und Trump (10. September) immer näher rückt. (fh)