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Bundeskanzler in Washington
Internationale Pressestimmen: Merz bei Treffen mit Trump bewusst „unterwürfig“
Friedrich Merz trifft auf Donald Trump. Sie geben sich betont friedlich, man lobt sich, man respektiert sich – aber wie ordnet die Presse das Treffen der beiden Politiker ein?
Update, 20.57 Uhr: Das US-Magazin Politico bewertet das Treffen zwischen Merz und Trump als lediglich oberflächlichen Erfolg, der tieferliegende Meinungsverschiedenheiten offenbarte. Merz habe „eine Eskalation im Oval Office vermieden“, indem er eine respektvolle und schmeichelnde Haltung einnahm, der deutsche Kanzler sei bewusst „unterwürfig“ gewesen und vermied direkte Konfrontationen. Laut Politico habe die Taktik funktioniert: Trump nannte Merz „einen sehr guten Mann für Geschäfte“.
Das US-Magazin kritisiert implizit, dass Merz „nicht herausforderte“ und „still saß“, während Trump kontroversen Äußerungen zum Ukraine-Krieg machte. Trump hatte geäußert, es könnte gut sein, Russland und Ukraine „noch eine Weile kämpfen zu lassen“, verglich den Krieg mit „zwei Kindern, die kämpfen“ und zeigte Verständnis für Putins Frustration über ukrainische Drohnenangriffe.
Merz schafft positive Atmosphäre bei wichtigem Trump Treffen
Update, 19.33 Uhr: Merz sei es gelungen, eine Gesprächsgrundlage mit Donald Trump zu finden, kommentiert ARD-Korrespondent und Merz-Kenner Christoph Mestmacher in Berlin. In Bezug auf zukünftige Gespräche und was die Atmosphäre angeht, sei Friedrich Merz da „einiges gelungen“. Er bezeichnet das Gespräch als „bemerkenswert, von Freundlichkeit und gegenseitigen Schmeicheleien getragen.“ Merz Strategie sei aufgegangen: Trump bei seinem Eigenlob zuzuhören, nicht ins Wort zu fallen und trotzdem nicht die Hoheit aufzugeben. Da sei sich Merz treu geblieben, so Mestmacher.
Presse-Reaktionen auf Trump-Merz-Treffen: Friedliche Stimmung und unausgeglichener Redeanteil
Update, 18.58 Uhr: Das Treffen zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und US-Präsident Donald Trump wird in ersten Presse-Reaktionen als harmonisch bewertet. ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese, der live im Oval Office dabei war, berichtete von einer friedlichen Stimmung. Trump habe „90 Prozent der Zeit geredet, Merz hat sich bewusst zurückgehalten“.
Merz in Washington zu Besuch – Internationale Pressestimmen zum Treffen mit Trump
Erstmeldung: Washington, DC – „Dieses Treffen wird das politische Berlin in Atem halten wie kein anderes transatlantisches Treffen seit Menschengedenken.“ So heißt es in einem Bericht des britischen Guardian zum Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzler Friedrich Merz am Donnerstag (5. Juni). Die Erwartungen waren und sind hoch und die internationale Presse fiebert bei dem Gespräch der beiden Staatschef mit.
Treffen im Oval Office – Merz stellt sich in Washington dem „Trump-Test“
Bereits vor dem Treffen von Trump und Merz spekulieren internationale Medien über den Inhalt und den Verlauf des Gesprächs. Die New York Times berichtet sogar davon, dass der Bundeskanzler hoffe, den „Trump-Test“ zu bestehen. „Zunächst, das wissen er und seine Berater, muss Merz einen Auftritt vor laufender Kamera im Oval Office mit Präsident Trump überstehen“, heißt es in der US-amerikanischen Zeitung. Denn gegen Europa und besonders gegen Deutschland hege der US-Präsident eine „besondere Feindseligkeit“.
Besuche im Weißen Haus: Trumps legendäre Momente im Oval Office
Der US-Sender CNN warnt sogar vor einer „explosiven diplomatischen Breitseite“ von Trump gegen Merz. Dabei erinnert der Sender an das gescheiterte Gespräch zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weißen Haus. Insbesondere die ausgesetzte Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ biete Zündstoff für einen möglichen Eklat. „Sowohl Vizepräsident JD Vance als auch Außenminister Marco Rubio kritisierten kürzlich die Entscheidung Deutschlands“, heißt es seitens CNN.
Pressestimmen zum Treffen zwischen Merz und Trump in Washington – „Sonderbehandlung“ für den Kanzler?
Laut der französischen Zeitung Le Monde wird vor allem das Thema Verteidigung eine große Rolle bei dem Gespräch spielen. Der Ton des Bundeskanzlers in Richtung Washington sei nach seiner Wahl deutlich versöhnlicher gewesen, als noch im Wahlkampf. „Und die Agenda war klar: Er wollte den amerikanischen Präsidenten davon überzeugen, das amerikanische Engagement für Europa nicht aufzugeben – ein Engagement, das der Kanzler als untrennbar mit dem Schicksal der Ukraine ansah“, schreiben die Autoren.
Die Zeichen für ein versöhnliches Gespräch könnten Le Monde zufolge gut stehen. Denn laut Medienberichten erhalte der Kanzler eine „Sonderbehandlung“, weil er in der Blair-House-Residenz gegenüber des Weißen Hauses einquartiert wurde. „Trump und Merz sollen sich nun mit Vornamen ansprechen, und mit der Erinnerung an die deutschen Wurzeln des amerikanischen Präsidenten habe die Kanzlerin angeblich Punkte gesammelt.“
Die italienische Zeitung La Republica warnt allerdings davor, dass die „Sonderbehandlung“ von Merz weniger Bedeutung haben könnte als angenommen. „Trump hat aus seiner Verachtung für Deutschland nie einen Hehl gemacht“, heißt es dort. Um den US-Präsidenten aber ein wenig zu beschwichtigen, habe Merz ein „wertvolles Geschenk“ mit nach Washington gebracht – nämlich eine beschlossene Erhöhung der deutschen Militärausgaben, wie es Trump bereits mehrfach gefordert hatte. Außerdem hat der Kanzler ein Buch für Trump im Gepäck, dass ihn an seine deutschen Wurzeln erinnern soll.
Merz soll Trump „konkrete Vorschläge“ machen – Treffen in Washington mit Spannung erwartet
Wie soll Merz bei dem Gespräch mit Trump – einem US-Präsidenten, der für seine ausufernden öffentlichen Auftritte bekannt ist – agieren? Laut dem Handelsblatt müsse der Kanzler „konkrete Vorschläge zur Zusammenarbeit“ unterbreiten. „Er kann die großen Themen ansprechen und Trump Vorschläge machen, wie die deutsche Verteidigungsmodernisierung, die Ukraine-Unterstützung, Nato-Verpflichtungen und die Handelsungleichgewichte zwischen den USA und Deutschland verbunden werden können“, heißt es dort. Eine Einbindung der deutschen Wirtschaft in die USA – etwa durch einen „Mittelstands-Milliardär“ als Botschafter in Washington, biete sich an.
In den internationalen Medien blickt man mit Spannung auf das erste offizielle Zusammentreffen von Merz und Trump. Wie das Treffen am Ende ausgeht, wird sich im Nachgang herausstellen. Die Zeit warnt der Kanzler allerdings, dass er zwar Kontakt zu Republikanern in den USA habe, jedoch nicht ins MAGA-Lager. „Und das gibt bekanntlich den Ton in Trumps Washington an.“ (nhi)