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Trump Prozess
„Leugnen, Leugnen, Leugnen“: Ex-Pressesprecherin über Trumps Wahlkampf
Im Prozess um Schweigegeldzahlungen an eine ehemalige Trump-Geliebte hat die frühere Trump-Sprecherin Hope Hicks einer wichtigen Theorie der Verteidigung widersprochen.
New York – Das erste von mehreren Strafverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ist in die Zeugenvernehmung gestartet. Das Verfahren bringt immer neue Details über die Geschehnisse um Schweigegeldzahlungen an zwei ehemalige mutmaßliche Trump-Geliebte ans Licht. Am Freitag (3. Mai) hat sich nun auch Trumps ehemalige Pressesprecherin und Vertraute Hope Hicks dazu geäußert und Einblicke in die Kommunikationsstrategien aus Trumps erstem Präsidentschaftswahlkampf gegeben.
So ging Hicks in ihrer Aussage neben der Glaubwürdigkeit von Trumps ehemaligem Anwalt Michael Cohen etwa auch auf die Veröffentlichung des sogenannten „Access Hollywood“-Videos durch die Washington Post rund einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl 2016 ein. Das Auftauchen des Videos, das sexistische Aussagen des späteren Präsidenten ans Licht brachte, hätte Hicks „sehr besorgt“ gemacht und dazu geführt, dass sie ihr Team angewiesen hätte, zu „leugnen, leugnen, leugnen“.
Prozess gegen Donald Trump: Hicks widerspricht Anwälten des Ex-Präsidenten
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft soll die Veröffentlichung des Videos mit ein Auslöser gewesen sein, dass der ehemalige Trump-Anwalt Michael Cohen im November 2016 eine Schweigegeldzahlung in Höhe von 130.000 Dollar mit der Pornodarstellerin und mutmaßlich ehemaligen Trump-Geliebten Stormy Daniels vereinbart haben soll. Das Geld, das Trump ihm dafür erstattet haben soll, seil durch Fälschung von Geschäftsunterlagen aus den Konten von einer von Trumps Firmen geflossen. Trump selbst bestreitet die Vorwürfe entschieden – auch seine Anwälte verfolgen die Strategie, Cohen als unglaubwürdig darzustellen.
Dem widerspricht die Darstellung von Trumps ehemaliger Kommunikationschefin Hicks jedoch deutlich. Wie die US-Zeitung Newsweek zitierte, glaube Hicks nicht, dass Cohen die Zahlungen „aus der Güte seines eigenen Herzens“ getätigt habe. Als Erläuterung dazu gab sie an, dass Cohen „keine sonderlich wohltätige oder selbstlose Person“ sei. Zugleich bestätigte Hicks, dass das Auftauchen des Videos die Trump-Kampagne, inklusive ihres Chefs, in „Besorgnis“ versetzt habe.
Donald Trump vor Gericht: Was ein Urteil für die Präsidentschaftswahl bedeuten kann
Noch ein Detail, das Hicks in ihrer Aussage womöglich zugunsten der Anklage bestätigte, ist die Tatsache, dass Trump in der Zeit als Präsidentschaftskandidat der Republikaner ein „sehr involvierter“ Chef gewesen sei und sein Team „seinem Beispiel gefolgt“ sei. Die Staatsanwaltschaft will bei ihrer Beweisführung belegen, dass die Schweigegeldzahlungen von Trump ausgegangen und damit direkt auf die Wahlkampagne des späteren US-Präsidenten zurückführbar seien.
Bemerkenswert an Hicks Aussage war nicht nur die Anmerkung der heute 35-Jährigen, seit 2022 nicht mehr mit Trump gesprochen zu haben sowie die klaren Aussagen zu Trumps Ungunsten. Die ehemalige Kommunikationschefin der Trump-Kampagne gab vor Gericht auch offen zu, nervös zu sein und brach an einer Stelle der Befragung durch Trumps Anwalt Emil Bove in Tränen aus, sodass die Befragung für kurze Zeit unterbrochen werden musste.
Trump vor Gericht: Die wichtigsten Personen beim Prozess in New York
In dem Mitte April begonnenen Verfahren – dem ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der Geschichte der USA – ist Trump in 34 Punkten, etwa wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen, angeklagt. Ein Urteil wird laut Gerichtsangaben spätestens im Juni erwartet. Im Fall einer Verurteilung könnte Trump eine mehrjährige Gefängnisstrafe drohen, gegen die er allerdings noch Berufung einlegen kann. Den Plan des 77-Jährigen, erneut für die Republikaner als Präsidentschaftskandidat anzutreten, könnte nach US-Gesetzen jedoch zunächst nicht einmal eine Verurteilung durchkreuzen. (saka mit dpa)