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Frankreich-Wahl

Ergebnisse in Frankreich zeigen: Jugend wählt bei Parlamentswahl beide Extreme

Mit fast 50 Prozent der Stimmen wählten die 18- bis 24-Jährigen in Frankreich vor allem links. Ein gutes weiteres Drittel stimmte für Le Pens Rechtspopulisten.

Paris – Mit dem Erdrutschsieg der rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) im ersten Wahlgang und dem Triumph des Linksbündnisses Nouveau Front Populaire (NFP) nach der Stichwahl, stehen sich in Frankreichs Parlament künftig zwei Lager gegenüber, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Doch beide haben Auswertungen zufolge ihre Unterstützerinnen und Unterstützer im Lager der jungen Wählerschaft.

Das gilt im zweiten Wahlgang der Frankreich-Wahl ersten Medienberichten zufolge wohl vor allem für das linke Parteienbündnis, das sich überraschend die Mehrheit der Parlamentssitze, damit jedoch lange keine Parlamentsmehrheit, gesichert hat. Am Abend nach der Wahl zeigen Medien wie der Sender TRT World erleichterte junge Menschen auf den Straßen von Frankreichs Metropolen, die die Vielfalt Frankreichs feiern und sich erleichtert zeigen über das Wahlergebnis.

Der Wahlsieg des Linksbündnisses könnte in Frankreich ersten Wahltrends zufolge hauptsächlich der jüngeren Generation zu verdanken sein. (Symbolfoto)

Wahlergebnis in Frankreich: 48 Prozent der Jungen wählen links, 31 Prozent rechts

Dass das nur eine Seite der Medaille ist, zeigt ein Blick in die Ergebnisse der offiziellen Wahlumfrage des Instituts IFOP, die Stand Montagnachmittag (8. Juli) bislang nur zum ersten Wahlgang detaillierte Ergebnisse veröffentlicht hat. Demnach hatten am ersten Wahltag vergangene Woche bei den 18- bis 24-Jährigen zwar bereits 48 Prozent ihre Stimme für das Linksbündnis abgegeben, allerdings konnte auch die rechtspopulistische Rassemblement National mit 31 Prozent ebenfalls ein gutes Drittel der Altersgruppe hinter sich vereinen.

Unter den 25- bis 34-Jährigen stimmten hier ebenfalls 39 Prozent für das Linksbündnis NFP, 35 Prozent der Wählerstimmen gingen in dieser Gruppe an die Rechtspopulisten. Dass das Land zerrissen ist, zeigt sich also nicht nur am allgemeinen Wahlergebnis, das eine Mehrheitsfindung im Parlament zur schwierigen Sache macht, sondern auch im Speziellen an den jungen Menschen in Frankreich.

Jung und Alt, Stadt und Land: So unterschiedlich wählte Frankreich in der Parlamentswahl

Ebenfalls deutlich zeigten sich die Unterschiede auch zwischen Stadt und Land, nachdem vor allem im ersten Wahlgang die RN im ländlichen Raum dominiert hatte. So berichtete auch die Hauptstadtzeitung Le Parisien über etliche junge Menschen, die zwar in Paris leben, studieren oder arbeiten, aber zum Wählen noch zu den Eltern in die Heimat fahren, um mit ihrer Stimme den Rechtsruck abzumildern. In der Metropole Paris, deren Wahlergebnis-Karte schon nach dem ersten Wahlgang ein deutlich bunteres Bild ergab als der Rest des Landes, in dem vornehmlich die RN dominierte, fühlten sie sich hingegen, als würden ihre Stimmen „nicht gebraucht“.

Dass der überraschende Wahlsieg des Linksbündnisses auch in den eher ländlichen Gegenden vor allem den jüngeren Französinnen und Franzosen zu verdanken ist, zeigt ebenfalls der Blick in die Altersverteilung der Umfrage aus Wahlrunde eins. Denn genauso wie bei der Linkspartei der Anteil der Wählenden mit steigendem Alter deutlich abnimmt, nimmt er bei der Wählerschaft der rechten RN tendenziell eher zu, was sich in einer 40-Prozent-Mehrheit in der Altersgruppe der 35- bis 49- Jährigen sowie der 50- bis 64-Jährigen zeigt. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen stimmten dann wie bei den Erstwählenden wieder nur noch 31 Prozent für die RN, dafür ganze 32 Prozent für Macrons Regierungsbündnis Ensemble.

Was die Jungen in Frankreich eint, die nur zu 12 (18- bis 24-Jährige) und 14 Prozent (25- bis 34-Jährige) das Regierungsbündnis unterstützten, ist also ohne Frage der Wunsch, die politische Führung des Landes in neue Hände zu geben. Daraus eine Regierung zu machen, liegt nun jedoch erneut in den Händen der Mitte, die eigentlich sowohl eine Zusammenarbeit mit links als auch eine mit rechts ausgeschlossen hatte. (saka)

Rubriklistenbild: © Loic Venance/AFP

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