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Negative Umverteilung

Neue Studie: AfD-Wähler würden am meisten unter AfD-Politik leiden

Die AfD befindet sich in diesem Sommer im Umfrage-Hoch. Doch die Politik der Partei brächte für die eigenen Wähler vor allem negative Folgen mit sich.

Berlin - Laut aktuellen Umfragen würden 20 Prozent der Befragten derzeit die AfD wählen. Doch eine neue Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung, kurz DIW, stellte nun fest: Die Hauptleidtragenden der AfD-Politik wären ihre eigenen Wähler. Das berichtete das Nachrichtenmagazin Spiegel am Montag.

Für die Studie wurden die politischen Einstellungen der Partei im Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung für die Bundestagswahl 2021 mit den Anliegen der Unterstützer der AfD verglichen. Heraus kam ein, wie die Studienautoren schrieben, „bemerkenswertes Paradox“. Denn in fast allen Bereichen würden Wählerinnen und Wähler der AfD unter der Politik ihrer Partei leiden. Das umfasst die Sektoren Wirtschaft, Steuern, Klimaschutz, soziale Absicherung, aber auch Demokratie und Globalisierung.

Laut Studie: AfD-Politik käme AfD-Wählern nicht zugute

Die Studie zeige beispielsweise, dass die AfD für eine „extrem neoliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik“ stehe. Zwei ihrer Ziele seien die Vergrößerung der Macht des Marktes und die Beschneidung der Rolle des Staates. Der Autor der Studie, Marcel Fratzscher, Professor an der Berliner Humboldt-Universität und Präsident des DIW, schrieb dazu auf X, dem ehemaligen Twitter, dass sich keine Partei stärkere Einschnitte in der Sozialpolitik wünsche. Doch es zeige sich auch, dass Wählerinnen und Wähler der AfD oft eine geringere soziale Teilhabe besitzen, Lohn und Bildung seien eher gering bis mittelhoch.

In der Studie steht dazu: „Würde sich die AfD-Politik durchsetzen, käme es zu einer Umverteilung von Einkommen und sozialen Leistungen von AfD-Wähler*innen hin zu den Wähler*innen anderer Parteien.“ Auch bei der Klimapolitik gebe es keine andere Partei, die Maßnahmen systematischer ablehne, als die AfD, so Studienmacher Fratzscher. Und in der Gesellschaftspolitik unterscheide sich die Partei von allen anderen, indem sie Rechte und Freiheiten vor allem von Minderheiten beschneiden wolle. Auch die Europäische Union solle abgeschafft werden, wenn es nach der AfD gehe.

AfD sieht EU als „gescheitertes Projekt“ und will Neugründung

Ein Mann mit schwarz-rot-goldenem Hut beim Landesparteitag der AfD Niedersachsen.

Autor Fratzscher fragt dazu auf X: „Wie kann es sein, dass ein Fünftel der Bürger*innen die Politik einer Partei unterstützt, die stark dem eigenen Wohlergehen und den eigenen Interessen zuwiderläuft?“ Grund könnte sein, dass viele AfD-Anhänger an falscher Selbsteinschätzung leiden. Sie würden nicht realisieren, dass sie selbst stark negativ von einer „Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung“ betroffen wären. So wären beispielsweise vor allem AfD-Wähler von schlechter Infrastruktur, weniger Sozialleistungen und Arbeitsplatzverlusten getroffen, hieß es in der Studie.

Das Fazit der Studie: „Nicht wenige AfD-Wähler*innen sind überzeugt, dass eine Rückabwicklung der Globalisierung, ein erstarkender Nationalismus sowie eine neoliberale Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik ihnen persönlich bessere Arbeitsplätze, mehr Sicherheit und bessere Chancen verschaffen würden. Dabei würde genau das Gegenteil passieren.“ (fmü)

Rubriklistenbild: © Julian Stratenschulte/dpa

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