Rechtspopulisten mit stabilem Wert
AfD-Einbruch bleibt aus: Umfrage sieht SPD weiter hinten – Wagenknecht-Partei könnte Feld aufmischen
Eine neue Umfrage sieht die AfD stabil bei 21 Prozent. Die Ampel-Parteien leiden. Und welche Rolle könnte Sahra Wagenknecht zukünftig spielen?
Berlin – Seit Monaten befindet sich die AfD im Höhenrausch. Daran scheint sich vorerst auch kaum etwas zu ändern. So liegt die AfD im aktuellen „RTL/ntv-Trendbarometer“ weiter stabil bei 21 Prozent – im Vergleich zur Vorwoche blieb die Zustimmung für die Rechtspopulisten also gleich.
Stärkste Kraft bleibt in der Sonntagsfrage die Union aus CDU und CSU, die mit 25 Prozent aber gerade einmal vier Prozentpunkte zwischen sich und die AfD legen kann. Wenig erfreulich bleiben die Resultate für die Parteien der Ampel-Koalition. Zusammen kommen sie auf lediglich 39 Prozent. Während sich 17 Prozent der Befragten für die SPD und 15 Prozent für die Grünen entscheiden würden, dümpelt die FDP weiter bei 7 Prozent. Noch schlechter sieht es für die Partei Die Linke aus, die sich mit einer Zustimmung von 4 Prozent begnügen muss und damit den Einzug in den Bundestag verpassen würde. 11 Prozent der Befragten würden aktuell eine der anderen kleinen Parteien wählen.
AfD in den Umfragen weiter stabil
Auch in fast allen anderen Umfragen knackt die AfD derzeit die Marke von 20 Prozent. Einzig das Meinungsforschungsinstitut Kantar (Emnid) sieht die AfD augenblicklich im Abwind. So kam die AfD in der Umfrage vom 12. August auf 18 Prozent und büßte damit einen Punkt zur Vorwoche ein. Auch in der Allensbach-Umfrage vom 27. Juli erreichte die AfD 18 Prozent – was allerdings eine Verbesserung zum Monat Juni darstellte. Nachfolgend sind die Werte aufgeführt, die die AfD in allen relevanten Umfragen erreicht (Stand: 15. August):
| Institut | Prozent |
|---|---|
| Forsa | 21 |
| Insa | 21 |
| Kantar (Emnid) | 18 |
| GMS | 21 |
| Yougov | 23 |
| Infratest dimap | 21 |
| Allensbach | 18 |
| Forschungsgruppe Wahlen | 20 |
Könnte Wagenknecht AfD-Höhenflug stoppen?
Offen ist, wohin der Weg der AfD in Zukunft führen wird. Immerhin kann sich laut einer Insa-Umfrage für die Bild-Zeitung ein Drittel der Deutschen vorstellen, bei einer Landtags- oder Bundestagswahl die AfD zu wählen. Auf der anderen Seite könnte die AfD auch neue Konkurrenz bekommen – und zwar durch Sahra Wagenknecht. Sollte die Linken-Politikerin tatsächlich eine neue Partei gründen, müsste sich die AfD laut „RTL/ntv-Trendbarometer“ Sorgen um den eigenen Wähleranteil machen.
In der Umfrage gaben drei Prozent aller Befragten an, eine Wagenknecht-Partei „auf jeden Fall“ wählen zu wollen. 18 Prozent würden die Wahl in Erwägung ziehen und ihr „vielleicht“ ihre Stimme geben. Auffallend: Bei den AfD-Sympathisanten würden fünf Prozent umgehend zum Wagenknecht-Lager umschwenken und beinahe die Hälfte (48 Prozent) könnte sich dies vorstellen. Eine Wagenknecht-Partei könnte also durchaus das Feld ein wenig aufmischen.
Habeck und Baerbock schwächeln
Kaum Veränderungen gab es im „RTL/ntv-Trendbarometer“ in der Frage nach dem bevorzugten Kanzler. Immerhin konnte Friedrich Merz einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche gut machen. So käme er im Vergleich mit Olaf Scholz und Robert Habeck nun auf 18 Prozent. Habeck büßt dagegen einen Prozentpunkt ein und erhält 15 Prozent. Olaf Scholz hält sich unverändert bei 21 Prozent.
Müssten sich die Wahlberechtigten dagegen zwischen Annalena Baerbock, Merz und Scholz entscheiden, kommt der Chef CDU-Chef auf 20 Prozent. Für Scholz würden sich weiterhin 22 Prozent der Befragten entscheiden. Die Außenministerin verliert dagegen zwei Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche und kommt auf 16 Prozent. (cs)
Die Daten zu den Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 8. bis 14. August 2023 erhoben. Datenbasis: 2.501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Rubriklistenbild: © Sebastian Willnow/dpa

