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Merkur.de-Exklusiv

Grünen-Fraktionschefin Schulze gibt Söder Mitschuld am Rechtsruck in Bayern: „Das muss jetzt aufhören“

Dass Bayern nach den Wahlen nach rechts rutscht, sieht Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze mit großer Sorge. Sie nimmt Söder und Aiwanger in die Pflicht und fordert einen „Schulterschluss“.

München – Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze ruft den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger nach der Bayern-Wahl dazu auf, Anfeindungen und Stimmungsmache gegen die Grünen nach dem harten Wahlkampf in Bayern zu beenden. „Das muss jetzt aufhören und anders werden“, sagte sie am Dienstag (10. Oktober) im Gespräch mit Merkur.de von IPPEN.MEDIA. „Die aufgeheizte Stimmung und die Spaltung kann nicht so weiter gehen.“

„Desinformation, Öl ins Feuer“: Grüne Schulze mit Vorwürfen an Söder und Aiwanger

Sowohl Aiwanger als auch Söder müssten „aufhören, am rechten Rand zu fischen, Desinformation zu verbreiten und ständig Öl ins Feuer zu gießen“, forderte die Grünen-Co-Spitzenkandidatin zwei Tage nach der Landtagswahl in Bayern. „Wir können gerne inhaltlich streiten, aber wir bitten um Anstand und Respekt. Wir sind ein Land und haben gemeinsame Herausforderungen.“

Söder hatte den Grünen im Wahlkampf unter anderem das „Bayern-Gen“ abgesprochen, wetterte gegen angeblichen Zwangs-Vegetarismus und „Umerziehungsideen“. Aiwanger warf den Grünen vor, sie wollten „Deutschland kaputt machen“.

„Fischen am rechten Rand und Desinformation“: Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze macht Markus Söder (CSU) Vorwürfe.

Bei den Landtagswahlen schnitt die AfD mit 14,6 Prozent deutlich besser ab als 2018 (10,2 Prozent) und ist nun stärkste Oppositionspartei im bayerischen Landtag. Auch die Freien Wähler legten zu, die CSU verlor leicht. Alle Ampel-Parteien erlitten erhebliche Stimmeneinbußen, wobei die Grünen mit 14,4 Prozent noch glimpflich davonkamen und ihr zweitbestes Ergebnis in Bayern überhaupt erreichten. Dennoch: Die Grünen sind jetzt nicht mehr zweit-, sondern viertstärkste Kraft in Bayern und liegen hinter der AfD.

Grünen verlieren Status als Oppositionsführer an AfD: Schulze in „großer Sorge“

Dass die Grünen damit ihren Status als Oppositionsführer im Landtag verlieren, sei „wirklich bitter“, sagte Schulze gegenüber unserer Redaktion. „Ich blicke mit großer Sorge auf diesen Rechtsruck in Bayern.“

Man dürfe nicht vergessen, dass die bayerische AfD vom Verfassungsschutz beobachtet werde. Die AfD-Fraktion im Landtag sei eine „Krawalltruppe ohne Inhalte und in Teilen rechtsextrem“, so die 38-jährige Fraktionschefin: „Was soll man von denen erwarten?“ Es brauche jetzt einen „Schulterschluss der demokratischen Parteien zur Stärkung der Demokratie“, sagte Schulze. „Dazu sind jetzt alle aufgerufen.“

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

Koalition von Söder und Aiwanger: Schulze erwartet „fünf Jahre Stillstand“ in Bayern

Derweil gibt es zwischen Söders CSU und seinem erklärten Wunsch-Koalitionspartner, den Freien Wählern, bereits ersten Zoff um die Ministerposten, die Stimmung scheint spätestens seit der Flugblattaffäre von Aiwanger vergiftet. Den Wahlerfolg der Freien Wähler will die CSU möglichst kleinhalten, Aiwangers Partei dagegen strotzt vor Genugtuung.

Schulze erwartet von der alten und neuen Koalition jedenfalls eine „klassische Weiter-So-Koalition und weitere fünf Jahre Stillstand.“ Das sei nicht gut für Bayern. (smu)

Rubriklistenbild: © IMAGO/dts Nachrichtenagentur

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